2x SB 128PCI soundkarte im rechner wie als 4 kanal auf nahme nutzen.

  • Zitat


    2x SB 128PCI soundkarte im rechner wie als 4 kanal auf nahme nutzen.


    Das geht momentan nicht mit Audacity, und wenn es ginge, gäbe es zu viele Schwierigkeiten:


    - Soundkarten verwenden den Systembus für große Pufferübertragungen. Verwendet man zwei Soundkarten gleichzeitig, ist das Risiko ziemlich hoch, dass dabei Puffer verloren gehen


    - Die Synchronisation zweier Soundkarten ist technisch fast unmöglich, v.a. wenn man o.g. Problem berücksichtigt.


    Es gibt inzwischen aber bereits preiswerte 8/16-Kanal-Soundkarten für ca. 300 EUR (und weniger, wenn gebraucht).

  • Zitat von saint.itch


    Warum verkraftet der Bus 16 Kanäle einer Karte
    aber nicht 4 von 2 Karten?


    Auch wenn ich von Soundkarten allgemein nicht soooviel Ahnung habe, hat Markus das schon soweit erklärt. Die Synchronisation ist auch bei exakt Baugleichen Karten eine heikle Sache. Das wäre so, als wenn du 2 Autobusse parallel nebeneinander fahren lassen würdest. Exakt parallel werden die nie bleiben. Es wird immer ein wenig ungleichheit geben. Bei Bauteile kann sowas fatal sein und wohl im schlimmsten Falle garnicht funktionieren.


    Ich denke auch, das eine Soundkarte, die speziell für Mehrspuraufnahmen gedacht sein müßte, wäre die bessere Lösung. Die Arbeiten sicher mit gleicher Taktfrequenz. Ob es sowas gibt und wie sowas mit Audacity in einklang gebracht werden müßte entzieht sich mir völlig. Da sind die Spezialisten gefragt :)

  • Ich dachte mehr an die Bandbreite:

    Zitat


    Soundkarten verwenden den Systembus für große Pufferübertragungen. Verwendet man zwei Soundkarten gleichzeitig, ist das Risiko ziemlich hoch, dass dabei Puffer verloren gehen


    Die Daten werden ja über die Karte auf den Systembus gelegt
    und an die Festplatte gereicht. Je nach System im PIO oder
    DMA Modus. Aber wenn dieser Bus Platz für 16 Kanäle einer
    Soundkarte hat, dann schafft der auch 4 von zweien.


    Synchronisierung ist da bestimmt eine schwierige Sache,
    aber die wäre ja ggf. vernachlässigbar. Hauptsache die
    Dateneingänge stünden zur Verfügung.


    Für die Ausrichtung der Tonspuren hat Audacity doch ein Werkzeug.


    Ob das Gefühl beim Einspielen entscheidet oder beim
    Ausrichten der Spur, dass macht doch keinen Unterschied.


    Live wäre das natürlich untauglich.

  • Das Hauptproblem ist tatsächlich die Synchronisierung. Da Consumer-Soundkarten nun einmal keine engtolerierten Hochpräzisions-Quarze verwenden (brauchen sie eigentlich auch gar nicht), werden zwei unterschiedliche Karten mit der Zeit immer mehr oder weniger stark auseinanderlaufen. (Ein bißchen Temperaturdrift kommt auch noch dazu - ich habe irgendwann zweimal hintereinander das gleiche "aus der Dose" aufgenommen, und bei 44,1 kHz war der Längenunterschied ein paar Samples pro Stunde.) Das gibt irgendwann Probleme bei der aufnehmenden Software, weil die Daten nicht gleichzeitig eintrudeln.


    Die Profis lösen so etwas ganz einfach mit separater Taktsynchronisierung (Wordclock-Aus- und Eingänge). Dafür muß der Hauptoszillator als VCXO (ziehbarer Quarzoszillator) ausgeführt sein, dann kann man ihn in einer PLL verwenden. Der Ziehbereich eines Quarzes liegt typischerweise bei etwa 1000 ppm.


    Der gleichzeitige Betrieb mehrerer Soundkarten ist dagegen grundsätzlich ein Klacks. Der nicht mehr ganz frische PCI-Bus lacht sich bei den Datenmengen kaputt. Da gibt es eher mal Probleme mit geteilten INT-Leitungen oder dem Arbiter, jeweils mit dem Resultat, daß die Karte ihre Samples nicht rechtzeitig bekommt bzw. loswird. Auf niedrige Latenz getrimmte Chips mit entsprechend wenig Pufferkapazität wie z.B. der Envy24 sind da ein wenig "touchy". Ist auch treiberabhängig - eine Audiotrak Prodigy 7.1 mit 2.18er Treiber läßt sich auf einem BX-Board slotunabhängig vom Onboard-USB stören, wenn der benutzt wird (dessen PCI-Latenz auf "0" stellen, und schwups ist Ruhe), die fast baugleiche Terratec-Verwandtschaft stört sich nicht daran.