funktionserklärung mda...

  • Hallo,
    auch wenn ich nerve... irgendwo habe ich eine Erklärung zu den mda-vst-plug-ins gelesen, aber ich weiß nicht mehr wo, ich möchte gern wissen, was ich mit den mda-plug-ins machen kann, z.B. was bedeutet mda-Leslie oder mda-Image - wie und wann wende ich sie an?


    Liebe Grüße
    stardust

  • Messwerte zum mda-dynamics hatte ich mal unter http://www.audacity-forum.de/thread/241 gesammelt, wahrscheinlich ist es das, was Du suchst. Problem ist weiterhin, dass die Bedienung der mda Plugins in Audacity sehr 'experimentell' ist, da Audacity keine VST Grafik unterstützt und die Zahlen an den Reglern in den grauen Kästchen eigentlich nichts mit den eigentlichen Reglerwerten der Plugins zu tun haben. Da hilft nur rumprobieren. Die Messwerttabellen für den mda dynamics waren z.B. mehrere Tage Arbeit.


    Nächstes Problem: da Tonabmischerei eigentlich so gut wie nichts mit Technik sondern mit psychoakustischen Vorgängen zwischen Ohren und Gehirn zu tun hat (die übrigens bis heute nicht richtig erforscht sind) gibt es auch kein 'Handbuch für Anfänger' oder irgendwas ähnliches (zumindest kenne ich keines, das was taugt und ich suche selber schon mehrere Jahre). Die einzigsten halbwegs vernünftigen Links zum Thema, die ich weiss, findest Du bei Markus Fiedler (unter 'Informationen zu Homerecording-Fragen aller Art' unter http://www.audacity-forum.de/thread/536, da warst Du aber glaub' ich auch schon).


    Die (allerdings englische) Beschreibung aller mda Effekte findest Du unter http://mda.smartelectronix.com/vst/help/mdahelp.zip

  • Danke für die Info - ja - ich suchte die Seite mit der Erklärung auf Englisch, habe aber auch schon gemerkt, dass audacity so seine Probleme mit mda hat. Wenn man, wie ich, Jazzsängerin ist, hat man gute Ohren und möchte seine eigene Stimme schon optimal aufgenommen haben, da ist man dann sehr pingelig.


    Liebe Grüße
    stardust

  • Hallo, falls als Dir nichts ausmacht, habe ich noch mal eine Frage: Wenn ich z.B. meine Stimme mit dem Effekt Equalizer bearbeiten möchte,kann ich ja in dem Equalizer eine Kurve laden. Sollte ich dann auf ok klicken und diese Kurve übernehmen, oder muß ich die Kurve verändern? Eine ähnliche Frage habe ich auch zur Einstellung des Kompressors. Wenn man den in Effekte öffnet, ist da die Ansprechschwelle, Kompression und Ansprechzeit schon voreingestellt, muß ich die verändern oder kann ich sie übernehmen und dann in audacity den gewünschten Klang über die Lautstärke regeln? Falls ich mich jetzt zu komplizert oder unverständlich ausgedrückt habe, mußt Du mir das sagen,okay?


    Liebe Grüße
    stardust

  • Vorwort: das dumme ist, dass hier jetzt gerade eine alte Version von Audacity installiert ist und ich keine Admin-Rechte habe um das umzuinstallieren, die Antworten sind daher eventuell zwar nicht gerade falsch, aber ungenau:


    Equalizer: wenn es um die Kurven 'aucustic', 'AES', 'RIAA' und sonst noch irgendwelche seltsamen Abkürzungen geht: die kannst Du für das, was Du vorhast wahrscheinlich sowieso nicht gebrauchen, die simulieren Frequenzgänge von Plattenspielervorverstärkern und ähnliche Sachen (Du kannst dann z.B. Schallplatten ohne Vorverstärker direkt über den Mikrofoneingang aufnehmen). Was für Dich eventuell ineteressant sein könnte sind die Einstellungen, die was mit 'Decca', 'Victor' oder 'Columbia' zu tun haben, da geht es hauptsächlich um die Simulation von Klassik-Mikrofonen (Symphonieorchesteraufnahmen und ähnliches).


    Voreinstellung laden geht so: in das Feld neben der Voreinstellung klicken, es erscheint dort ein schwarzer Punkt. Dann auf 'voreingestellte Kurve laden' klicken, Du siehst dann wie sich die Kurve verändert. Wenn Du dann auf 'OK' klickst bearbeitet Audacity alle markierten Tonspuren (oder Teile davon) mit der Equalizerkurve. (So funktioniert das zumindest mal in Audacity 1.2.3, das hier installiert ist).


    Wenn Du selber mit dem Equalizer rumspielen willst: die Bässe sind links, die Höhen rechts (das wirst Du aber wahrscheinlich wissen), die für die 'Klangfarbe' des Gesangs wichtigen Stellen befinden sich im Bereich zwischen 1000 und 5000 Hz. Allerdings vorsicht, das ist eine logarithmische Teilung, ich verschätze mich selbst grundsätzlich immer, wenn ich das per Augenpeilung einstellen soll. Unter der Kurve sind so kleine Striche in unregelmässigen Abständen. Bei mir sieht das so aus: links von 1000 Hz sind die Abstände ziemlich eng, rechts von Tausend Hz ist der Abstand zum nächsten Strich dann plötzlich riesig. Wo 1000 Hz ist, dürfte wahrscheinlich klar sein (weil's zumindest bei mir dransteht), 5000 Hz ist fünf Striche weiter rechts. 'Bass' heisst im allgemeinen alles unter 500Hz, 'Höhen' heisst alles oberhalb von 2000 Hz (damit Du das ungefähr einschätzen kannst).


    Wenn Du in die Kurve reinklickst, erscheinen kleine Punkte, mit denen kannst Du die Kurve rauf- und runterziehen. Nach oben wird dér betreffende Frequenzbereich lauter, nach unten wird er leiser (entschuldigung, wahrscheinlich sind das Binsenweisheiten, aber sicher ist sicher). Wenn Du auf OK klickst, bearbeitet Audacity die markierten (Teile der) Tonspur mit der eingestellten Equalizerkurve.


    Kompressor: der Kompressor in Audacity 1.2.3 hat nicht richtig funktioniert (so fing ja mal diese mda-dynamics Geschichte an, das war der Ersatz für den Audacity Kompressor), ich werde nachher zu Hause ausprobieren (da habe ich neuere Audacity Versionen) ob sich da was verbessert hat. Kann aber sein, dass das erst heute abend passiert....

  • Hallo, vorweg- Du hast mir das supertoll erklärt, ich bin ein absoluter Neuling was audacity betrifft, aber ich lerne schnell, und es macht mir Spaß, am sound meiner Stimme 'rumzubasteln'. Der Tip mit der Einstellung 'Columbia' etc... im Equalizer war Gold wert, es klingt schon viel besser. Ich habe festgestellt, dass ich keinen Kompressor brauche, wenn ich nur zum Piano singe, höchstens ein wenig Hall. Da gehe ich auch ziemlich nah ans Micro 'ran, damit die gefühlmäßige Intimität des songs besser 'rüberkommt. Wenn ich allerdings zu den playbacks meiner Big Band meine Stimme in audacity aufnehme, klingt die Stimme nicht satt genug, wenn ich lauter singe,klingt die Stimme sehr angestrengt, und wenn ich den Eingangspegel höher stelle, ist die Aufnahme übersteuert. (Vielleicht sollte ich demnächst ohne Big Band auftreten) :)


    p.s. mein Mikro: Beyerynamic TG-X 580, Aufnahmegerät: Tascam US-122, Kopfhörer: Sony Stereo Headphones MDR-CD 580.


    p.s. wenn ich meine Stimme aufnehme, höre ich die Musik über Kopfhörer. Ich würde auch gern meine Stimme während des Singens hören, weiß aber nicht wie ich das machen könnte. Wenn ich nur meine aufgenomme Stimme in audacity höre, ist im Hintergrund ganz leise die Musik zu hören. Ich glaube, dass während der Aufnahme über das Gesangsmikrofon die Musik, die aus den Kopfhörern kommt, auch noch mit aufgenommen wird. Wie kann man das denn vermeiden?


    Liebe Grüße
    stardust

  • Stimme zu schwach: Was Du mal versuchen kannst: Mach aus Deiner Gesansstimme einfach zwei Spuren. Dazu die Spur markieren (im Spurkopf irgendwo hinklicken, die ganze Spur bekommt dann eine andere Farbe), dann im Bearbeiten Menü auf 'Tonspur duplizieren' gehen, es erscheint dann nochmal eine Kopie der markierten Spur unter den anderen Tonspuren.


    Dann nimmst Du das Zeitverschiebewerkzeug (links oben, sieht so aus: <->) und verschiebst eine der beiden Gesangsspuren ein ganz klein wenig nach rechts oder links. Es entsteht dabei ein minimaler Echo-Effekt (wenn Du das Echo bereits hörst hast Du schon zu viel verschoben, wenn sich die Klangfarbe der Stimme plötzlich dramatisch verändert, hast Du zu wenig verschoben, im Zweifelsfall mit der Lupe in die Tonspur 'hineinzoomen', dann kannst Du das genauer einstellen). Probier das einfach mal aus, Du wirst sehr schnell selber merken, ob das der gewünschte Effekt ist. Im Prinzip hast Du durch die Zeitverschiebung jetzt 'zwei Gesangsstimmen'.


    Was auch noch wichtig sein kann: da Du jetzt mit zwei Spuren arbeitest ist natürlich auch alles doppelt so laut. Wenn Audacity jetzt übersteuert (was sehr wahrscheinlich ist), dreh die Lautstärkeregler in den Gesangsspuren (die oberen Regler links vorne in den Tonspuren) auf '-6db' (wenn Du mit dem Mauszeiger auf den Lautstärkeregler fährst erscheint ein Kästchen mit einer Zahl und 'db', '-6dB' = halbe Lautstärke). Meist ist es auch besser wenn die 'Originalspur' etwas Lauter ist als die 'Echospur'.


    Wenn alles stimmt die beiden Gesangsspuren markieren (mit gedrückter 'Shift' Taste im Spurkopf irgendwo hinklicken, wo keine Knöpfe und Regler sind ...) und im Projekt Menü auf 'Quickmix' (heisst in den neueren Versionen 'Mix and Render') gehen und beide Spuren wieder zu einer einzigen Spur zusammenmischen.


    Richtig heisst der Effekt eigentlich 'Delay' (Verzögerungsleitung).


    Auch wichtig: erst Tonspuren verschieben und ganz am Ende erst den Hall dazumischen (Verhallte Tonspuren verschieben hört sich grauenhaft an).


    Falls der Effekt (das Verschieben der zweiten Spur) was hilft, gibt es unter 'Nyquist Generator- und Effekt-PlugIns mit deutscher Oberfläche' http://www.audacity-forum.de/509 zwei Plugins 'Zeitverschiebung in Samples' und 'Zeitverschiebung in Sekunden'. Damit kriegst Du dann garantiert jedes mal den selben Effekt und musst nicht immer wieder auf's neue rumprobieren.


    Kopfhörerton im Aufnahmemikrofon: Problem bekannt, es gibt nur sehr wenige Kopfhörer, die wirklich schalldicht sind, die sind aber allesamt teuer (ab 100 Euro aufwärts), der Standardkopfhörer für 'schalldichte' Sachen heisst AKG K-271 STUDIO (Wenn Du mit Google suchen willst: das 'Studio' ist wichtig).


    Billiglösungen: wenn es Dir nicht zu blöd ist, wickel Dir einfach ein Handtuch um den Kopf. Ähnliches gilt auch für die Raumakustik. Wenn der Raum zu sehr hallt: Wäscheleinen und Bettlaken wirken Wunder (wie das aussieht hört in der fertigen Aufnahme hinterher niemand).


    Wenn jemand billige schalldichte Kopfhörer weiss, bitte Bescheid geben, ich schreibe dann eine Kopfhörerliste.

  • Hallo Edgar,
    herzlichen Dank für die Tips. Ich habe mir gestern das AKG K-271 STUDIO gekauft. Echt super, kein Kopfhörerton im Aufnahmemikrofon. An alle, die das hier lesen: Die Anschaffung eines Kopfhörers für 'schalldichte' Aufnahmen,lohnt sich.
    Ich habe mal aus meiner Gesangsspur zwei Spuren gemacht. Die Sache mit dem Zeitverschiebewerkzeug hat, nach einigem Üben,auch geklappt, aber die Lautstärke war genauso wie vorher, viel zu leise. So bald ich den Lautstärkeregler in audacity höher drehe, damit ich was höre, klingt die Aufnahme total verzerrt. Ich habe alle Schritte so gemacht, wie Du mir sie beschrieben hast, aber an der Lautstärke hat sich gar nichts verändert. Es wurde nicht doppelt so laut. Ich arbeite, wie gesagt, mit playbacks oder Karaokefiles. Da habe ich festgestellt, wenn ich z.B. ein file lade, das eine, meiner Meinung nach vernünftige Aussteuerung hat, also oben und unten nicht mit den Zacken anstößt, mein dazu gegebener Gesang nicht übersteuert klingt. Ich kann am Tascam nichts verändern, die Steuerung für den Mikrofoneingang drehe ich am Tascam ein wenig über die Hälfte auf und in audacity stelle ich das Eingangssignal auf 0,5 bis 0,7. Komischerweise habe ich bei ruhigen Songs keine Probleme. Es klingt auch nur manchmal übersteuert, also nur dann wenn ich ein wenig lauter oder höher singe. Auch der Einsatz der Effekte wie z.B. 'Normalisieren' bringt nichts. Kannst Du mir helfen?


    Danke und liebe Grüße
    stardust

  • Ich wollte nur mal Bescheid geben, nicht dass Du denkst ich hätte das vergessen, aber so wie Du das beschreibst (Stimme zu schwach und/oder verzerrt) scheint das Problem im Zusammenspiel zwischen Mikrofon und Tascam (oder deren Einstellungen) zu liegen. Ich muss mir erstmal die Unterlagen raussuchen, um herauszufinden, ob und was da alles schief gehen kann. Bis zum Wochenende weiss ich das wahrscheinlich ...

  • Möglichkeiten, an was es liegen kann:


    1. Das Beyerdynamic ist ein 'dynamisches' Mikrofon (im Gegensatz zu einem Kondensatormikrofon, das hat weniger was mit dem Wort 'Beyerdynamic' zu tun). Die Tascam US_122 hat eine eingebaute Phantomspeisung für Kondensatormikrofone. Wenn die eingeschaltet ist könnte das den Effekt 'klingt komisch wenn ich laut singe' verursachen. Die Phantomspeisung kannst Du im vorderen Teil zwischen den beiden Aufnahmepegel-Reglern ein- und ausschalten (Phantom on/off). Der Schalter muss auf 'Off' stehen.


    2. Die 'Mic/Line-Guitar' Schalter müssen natürlich (zumindest im Aufnahmekanal) auf 'Mic/Line' stehen.


    3. Bei den 'Mic/Line-Guitar' Umschaltern gibt es zwei Lämpchen mit Namen 'OL' (Overload). Das ist die Übersteuerungsanzeige des Vorverstärkers. Du kannst mal versuchen herauszufinden, ob eine davon leuchtet, wenn der 'verzerrt' Effekt auftritt. Wenn das so ist muss Du den Aufnahmepegel an der Tascam ('Input' Regler) leiser drehen. Wenn nichts leuchtet kannst Du mit den gleichen Lämpchen (und Reglern) mal ausprobieren, wann sie überhaupt anfangen zu leuchten, indem Du laut in das Mikrofon reinsprichst und den 'Input' Regler langsam aufdrehst. Kaputtgehen kann dabei eigentlich nichts, Du weisst aber hinterher wie weit oder auch nicht Du die 'Input' Regler aufdrehen kannst.


    Die Regler im oberen Teil sind eigentlich nur für (eventuell) angeschlossene Kopfhörer oder sonstige Abhör-Monitore zuständig. Aufpassen: mit 'Direct On/Off' (im oberen Teil) kannst Du den Mikrofoneingang direkt auf die Ausgänge schalten. Wenn der Schalter auf 'On' steht bei Dir da wirklich Lautsprecher angeschlossen sein sollten, pfeift's (Rückkopplung).

  • Lieber Edgar,
    ich hatte die Phantomspeisung immer an - das war der Fehler. Jetzt klappt alles wunderbar. Ich weiß gar nicht wie ich mich bei Dir bedanken kann. Du hast mir sehr geholfen. Ich bin einfach nur happy!
    An alle, die das hier lesen: Wenn Ihr Fragen im Umgang mit audacity habt, in diesem Forum könnt Ihr sie stellen. Eure Fragen werden absolut kompetent beantwortet - dieses Forum ist eine große Hilfe!!!


    Liebe Grüße
    stardust