Digitalisierung von Hörspielkassetten - Probleme bei der Digitalisierung von MCs

  • Hallo,
    ich möchte meine alten Hörspielkassetten auf den Computer spielen, um Sicherungen auf CD zu brennen. Ich habe das nötige Kabel und glaube auch, im allgemeinen verstanden zu haben, wie das alles funktioniert. Trotzdem habe ich noch einige Probleme. In den Einstellungen ist auf "2 Kanäle" eingestellt, und ich habe gelesen, dass ich in der Mixerleiste auf Line-In umstellen muss. Mein Problem: Wenn ich auf Line-In umstelle, wird kein Ton aufgezeichnet, nur bei "Stereo-Mix" nimmt das Programm von der Kassette auf. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
    Und dann: Könnte mir jemand ein paar Tipps geben, auf was ich Dinge wie die Aufnahmelautstärke etc. einstellen sollte, um eine gute Qualität zu erzielen? Gibt es eine Möglichkeit, das Rauschen, das bei der Aufnahme von der Kassette entsteht, zu unterdrücken? So weit ist die Qualität nämlich ganz gut, nur das leise Rauschen im Hintergrund irritiert.
    Schon mal vielen Dank im Voraus für die Antworten ...

  • Zum Thema "Aufnahmequelle": evtl. lässt sich in Windows direkt etwas einstellen, siehe hier: http://www.audacity-forum.de/thread/1350
    Zum Entfernen des Rauschens gibt es einen Effekt "Rauschentfernung", wie der funktioniert, steht im Handbuch: http://www.audacity-forum.de/thread/477

  • Hm, den ersten Link kenne ich schon, der hilft mir leider nicht viel weiter. Ist es denn egal, ob ich Line-In oder Stereo Mix einstelle? Ich meine, das Aufnehmen von der Kassette funktioniert bei mir mit Stereo Mix, oder ist Line-In für die Klangqualität vielleicht besser? Und zum Thema Rauschentfernung: Im Handbuch ist nur erklärt, wie man nachträglich Störgeräusche entfernt. Ich habe das mal ausprobiert, da ich jedoch Hörspielkassetten digitalisieren will, werden sämtliche Hintergrundgeräusche und Stimmen verzerrt (was ganz natürlich ist, das weiß ich auch) ... ich hatte gehofft, es gebe vielleicht einen Trick, mit dem man die Klangqualität direkt während dem Aufnehmen optionieren kann (gibt es so eine Funktion?).
    Noch eine Frage: Gibt es irgendeine Empfehlung, wie ich den Pegel von Ausgangs- und Aufnahmelautstärke einstellen sollte? Ich habe jetzt beide auf 0,2 stehen und damit ein recht passables Ergebnis erzielt ... Gibt es also eine empfehlenswerte Lautstärke, bei der die Qualität am besten klingt, oder ist das von Kassette zu Kassette anders? Wäre nett, wenn ihr mir helfen könntet, ich hoffe, ich nerve nicht ... :)

  • Für die Klangqualität ist es egal, nur Stereomix nimmt halt alles auf, auch evtl. Systemsounds, die der Computer abspielt. Du solltest den Pegel so einstellen, dass Du bei der lautesten Stelle ungefähr 2/3 Ausschlag hast. Auf keinen Fall sollte die Wellenform "oben anstoßen". Wegen dem Rauschen hilft im Zweifel wahrscheinlich nur ein besseres Kassettendeck und/oder eine bessere Soundkarte (je nachdem, ob das Rauschen beim reinen Abspielen schon da ist oder erst durch die Aufnahme zustande kommt)...

  • Das Digitalisieren der Kassetten hat jetzt funktioniert *freu* Vielen Dank, Markus! :) Nur noch eine letzte Frage, die das Einteilen in Tracks betrifft: Im Handbuch steht, dass man besten im Auswahlformat CDDA einstellt. Dort gibt es aber zweimal CDDA zur Auswahl (einmal CDDA Min:Sek:Frames und einmal CDDA Sektoren+Bytes). Gibt es einen Unterschied zwischen den beiden bzw. welchen wähle ich am besten aus?

  • Sehr interessantes Thema, ich möchte nämlich ebenfalls Hörspielkassetten digitalisieren. Leider bin ich mit dem Resultat, welches der "Noise Removal"-Filter liefert, nicht so ganz zufrieden, da ich das Gefühl habe, ein "Übel" durch ein anderes zu ersetzen. Ich bin zwar beeindruckt, wie effizient der Filter das Rauschen des Kassettenbandes herausfiltern kann. Allerdings klingt die Aufnahme danach sehr "blechern" und "leiernd". Oder aber, der Filter fügt der Aufnahme digitale Störgeräusche bzw. Artefakte hinzu.


    Ich bin momentan also noch ein wenig hin und her gerissen, ob ich lieber das Rauschen lassen, oder einen Kompromiß zwischen Filter und Klang finden sollte.


    Aber mit der Version 1.3.3 soll der Filter ja auch noch mal verbessert worden sein, oder? Vielleicht kompiliere ich mir die Version einfach mal und probiere das aus.

  • Nur zur Info, der Rauschfilter in 1.3.3 ist echt viel besser als der in 1.2. Einfach mal ausprobieren! Meiner Erfahrung nach liegt es aber auch oft am Kasettendeck/Soundkarte o.ä. wenn es bei Kassetten rauscht, da lohnt sich halt dann doch ordentliches Equipment.

  • Hallo
    ich digitalisiere auch gerade meine Kassetten und habe dafür Audacity entdeckt. Ich bin allgemein im Audio-Bereich aber kein Experte. Der Rausch-Filter basiert ja auf der Basis eines "Samples" von Rauschen. Da frage ich mich, ob was für einen Einfluß die Länge des Samples hat. Weiß jemand, ob es besser ist ein langes Sample anzugeben oder ein kurzes. Hat jemand Erfarungswerte? Macht es je nach Musikrichtung auch Unterschiede... Hier immer der Knackpunkt der Klassischen Musik...


    Danke für Eure Antworten

  • Es ist im Prinzip nicht wichtig, wie lange das Sample ist, Hauptsache, es ist "typisch". Es kann aber nicht schaden, wenn es länger ist. Hintergrund: Aus dem Sample werden die im Rauschen enthaltenen Frequenzen rausgefiltert, die Zeitinformation also verworfen. Die aufgenommenen Frequenzen werden sich deswegen nicht wesentlich unterscheiden, ob Du jetzt 1 Sekunde oder 1 Stunde Rauschen aufnimmst, solange das Rauschen in der Zeit einigermaßen gleich bleibt. Zur kurz (nur eine Millisekunden) sollte es aber auch nicht sein.

  • Hallo,


    Bei diesem Thema hätte ich noch eine weitere Frage.


    Da sich bei Audacity ja auch Plugins zur Rauschunterdrückung einbinden lassen, frage ich mich lediglich, ob man beim Digitalisierungsvorgang lieber die von vielen Kassettendecks bereits eingebauten Rauschunterdrückungmöglichkeiten direkt nutzen sollte, oder es lieber erst die Plugins von Audacity machen lassen soll.
    Und wenn die erste Wahl die Hardwarelösung der Kassettendecks sein sollte, welche der vielen Arten der Rauschunterdrückung. Wenn ich mich recht entsinne, gibt es da ja Dolby NR, A, B, C und sogar S. Und wie hängt das ganze dann von den zu digitalisierenden Original-Medien ab.


    Soweit so verständlich?


    Schöne Grüße


    Alien01

  • Ich hatte ja gehofft, dass sich Frank dieser Sache annimmt. Von mir gibt es nur Basiswissen in aller Kürze:


    Ein Tape sollte so abgespielt werden, wie es aufgenommen wurde (Bandmaterial, Dolby NR etc. pp.).
    Die Aufnahme soll so sauber wie nur irgend möglich in Audacity kommen; was während der Aufnahme vermurkst wurde, kriegt man fast gar nicht mehr raus, bzw. man erkauft sich eine Verbesserung in einem Punkt mit der Verschlechterung in einem anderen.


    Gerade bei der Rauschverminderung (!) ist es ja so, dass Audacity ein bestimmtes Muster-Sample rein mathematisch herausrechnet. Davon sind in aller Regel aber auch Frequenzen aus dem Sprach- und Musikbereich betroffen, die dann - schlimmstenfalls hörbar - fehlen. So ein Programm kann nun mal nicht zwischen "gut" und "böse" bzw. zwischen Nutz- und Störsignal unterscheiden.


    Wenn also der passende Dolby-Filter hier schon bei der Aufnahme mehr bewirken kann, dann solltest Du ihn auch anwenden. Audacity kann die in einem guten Cassettendeck vorhanden Einstellungen nicht kopieren oder gar kompensieren.