Recording Equipment - Leistungsoptimierung - Technische Fragen zu Anschluss von Kabeln, Einstellungen an der Hardware etc.

  • Hallo,


    Wer bin ich: Ein Jgendlicher, der gerne Sprachgesang aufnimmt.
    Was möchte ich: Viele schlaue Ratschläge wie die Hardware am besten konfiguriere :)
    Mein Equipment: Soundkarte: Crative Audigy 2ZS; Mixer: Behringer UB802 - dient als Verstärker fürs Mikro (http://www.behringer.com//UB802/UB-802_top.jpg); Mikrofon: Shure SM58; Mikrofonständer :D
    Warum ich hier bin: Weil mir hier die Leute wirklich kompetent erscheinen und wo anders jeder was anderes sagt.


    Ich verstehe nicht viel von der Sache und um ganz ehrlich zu sein, finde ich die Lehrmaterialien auch sehr kompliziert. Ich fang mal mit meinen Problemen an:


    1) Sollte ich von "Main Out" oder "Tape Out" aufnehmen (siehe Bild oben)? Ich hatte früher mit Tape Out aufgenommen, bis mir jemand, der Ahnung haben sollte, mir gesagt hat, ich sollte lieber von Main Out aufnehmen.
    2) In einem Forum wurde mal gesagt, es sei (qualitativ) besser den Shure SM58 direkt an die Soundkarte anzubringen und den Win +db20 als Versträker zu verwenden als den Behringer Mixer. Stimmt das? Ich kann mir das nicht vorstellen.
    3) Ich benutze den Mixer bisher nur als Mikrofon Verstärker. Ich habe den Regler für Level und Main Mix auf 0 stehen und regle den Pegel nur mit dem "Gain" Regler für das entsprechende Mikro. Ist das richtig? Nach meinen Vorstellungen schon, aber wer weiss... :D
    4) Sollte ich EQ vom Mixer oder am PC von einer Software verwenden, wenn ich Höhen anhebe?
    5) Den Pan-Regler sollte ich ganz runterdrehen oder?


    Ich habe noch andere Fragen allgemein zum Equipment u.s.w. aber damit man die Fragen nicht aus den Augen verliert, belasse ich es erstmal bei diesen.


    Vielen Dank im Voraus
    Ich hoffe auf gute Ratschläge :-p


    Ciaooo :)

  • Hi,


    ich bin hier zwar auch nicht gerade der Mega-Tontechniker, deswegen können andere sicher noch mehr Infos geben, aber ich gebe schon mal meinen Senf dazu...


    Zitat von shyne


    1) Sollte ich von "Main Out" oder "Tape Out" aufnehmen (siehe Bild oben)? Ich hatte früher mit Tape Out aufgenommen, bis mir jemand, der Ahnung haben sollte, mir gesagt hat, ich sollte lieber von Main Out aufnehmen.


    Das ist eigentlich egal. Vom "Main Out" aufzunehmen, rauscht prinzipiell weniger, v.a. wenn die Soundkarte direkt einen XLR-Eingang hat. Wenn man mit Klinkenkabeln arbeitet, hat man immer noch den Vorteil, dass die Schirmung besser ist. Bei den kurzen Kabellängen ist das aber m.E. ziemlich egal, zumal bei der Aufnahme mit PC andere Faktoren eine wesentlich größere Rolle spielen (z.B. Qualität der Soundkarte).


    Zitat


    2) In einem Forum wurde mal gesagt, es sei (qualitativ) besser den Shure SM58 direkt an die Soundkarte anzubringen und den Win +db20 als Versträker zu verwenden als den Behringer Mixer. Stimmt das? Ich kann mir das nicht vorstellen.


    Jein. Das kommt natürlich auf die verwendete Soundkarte an. Rein gefühlsmäßig sind die Mikrophonvorverstärker in (neueren) Behringer-Mischern sicher qualitativ hochwertiger als die in Soundkarten für den Heimbereich.


    Zitat


    3) Ich benutze den Mixer bisher nur als Mikrofon Verstärker. Ich habe den Regler für Level und Main Mix auf 0 stehen und regle den Pegel nur mit dem "Gain" Regler für das entsprechende Mikro. Ist das richtig? Nach meinen Vorstellungen schon, aber wer weiss... :D


    Jo, das macht Sinn.


    Zitat


    4) Sollte ich EQ vom Mixer oder am PC von einer Software verwenden, wenn ich Höhen anhebe?


    Kommt auch auf die Software an. Es kann nicht schaden, den Sound mit dem EQ vom Mischpult erstmal so einigermaßen einzustellen, wie man ihn haben will. Hat auch den Vorteil, dass man gleich hört, was passiert. Wie man weiß, ist ja Audacity in dieser Hinsicht nicht gerade "echtzeitfähig"... :(


    Leider schreibst Du nicht, welche Boxen Du zum Abhören verwendest. Das ist mindestens genauso wichtig wie das Equipment, das Du zum Aufnehmen verwendest. Ordentliche Abhörboxen sollten es schon sein, oder, wenn das finanziell nicht hinhaut, eine einigermaßen brauchbare Stereoanlage. Die "Brüllwürfel", die normal beim Computer mit dabei sind, taugen hier nichts.


    Außerdem hab ich hier schon Diskussionen gelesen, ob sich ein dynamisches Mikro wie das SM58 überhaupt für eine Studioaufnahme eignet. Viele sagen erstmal "nein", aber mit der Einschränkung, dass Sprechgesang ein spezielles Gebiet ist, wo dynamische Mikros allgemein das "Mittel der Wahl" sind. Da kann aber sicher ein anderer mehr dazu sagen.


    Zitat

    5) Den Pan-Regler sollte ich ganz runterdrehen oder?


    Der Pan-Regler ist nur bei Stereo-Aufnahmen von Belang. Damit kannst Du bei Stereoaufnahmen einstellen, ob das Signal aus beiden Lautsprechern gleich laut rauskommt oder links oder rechts mehr.

  • 1) An die Soundkarte kommt eine 3,5mm Klinke. Es ist keine Billigsoundkarte, aber eher für Gamer gedacht und nicht zum Aufnehmen. Ich muss mich konkret entscheinden welches Kabel ich bestelle, a) Cinch Kabel für Tape Out oder b) 6,3mm Kabel für Main Out. Beide sind 3m. Welchste würdest du/ihr nehmen?
    Aus der Bedinungsanleitung bin ich nicht schlau geworden, was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen Ausgängen? (Erklärung sollte sehr einfach gehalten werden ;))


    2) Ich bin auch überzeugt, dass es nicht stimmen kann, bei einer "normalen" Soundkarte. Wie gesagt, meine ist nicht eine ganz Billige aber nicht fürs Aufnehmen konzipiert.


    3) Gut :) Das freut mich :D


    4) Meine Boxen sind Logitech X-230. Ich weiss, diese sind nicht neutral, aber ich höre auch mit Kopfhörern und anderen Geräten rein. Geld für neutrale, gute Boxen habe ich nicht.


    Dass das SM58 nicht für Studioaufnahmen geeignet sein soll, habe ich auch gelesen, sogar in einem Beitrag von hier, von edgar-rft. Das war auch der Grund, warum ich mich entschlossen habe, hier zu posten (weil er Ahnung hatte) :) Aaaabbeeer, das ist das nächste Thema ;) damit wie die Fragen nicht aus den Augen verlieren. Nach diesen, wollte ich dann auf das geeignete Mic zu sprechen kommen, aber da ich zur Zeit ehe nichts investieren möchte/kann, außer etwas Wissen, steht das erstmal weit im Hintergrund. :(


    5) Okay, das Problem ist aber, dass sich die Lautstärke verändert hat bei meiner Mono Aufnahme, je nachdem ob ich den Pan-Regler auf oder abgedreht hatte. Soll ich es also richtigerweise runterdrehen, da das Mic mono ist?


    Danke für deine Mühe ;)

  • Zitat von shyne


    1) An die Soundkarte kommt eine 3,5mm Klinke. Es ist keine Billigsoundkarte, aber eher für Gamer gedacht und nicht zum Aufnehmen. Ich muss mich konkret entscheinden welches Kabel ich bestelle, a) Cinch Kabel für Tape Out oder b) 6,3mm Kabel für Main Out. Beide sind 3m. Welchste würdest du/ihr nehmen?
    Aus der Bedinungsanleitung bin ich nicht schlau geworden, was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen Ausgängen? (Erklärung sollte sehr einfach gehalten werden ;))


    Ich weiß nicht genau, wie das bei dem Behringer-Mischpult ist. Normalerweise kannst Du Tape Out und Main Out separat regeln, sodass Du z.B. ein Instrument bei Main Out rausgibst aber bei Tape Out nicht oder so. Das ist aber in Deinem Fall ziemlich egal. Soundmäßig gibt es da keinen Unterschied. Der Unterschied ist eigentlich: bei Tape Out kannst Du ein Cinch-Kabel anhängen, bei Main Out ein Klinke-Kabel. Klinke-Kabel sind besser abgeschirmt als Cinch-Kabel (@Audio-Pros: stimmt das heute auch noch??), sollten also weniger "rauschen" oder unter Einstrahlungen leiden. Das ist aber normalerweise nur dann wichtig, wenn Du Kabel quer durch den Raum verlegst. Es kann aber nicht schaden, ein Klinke-Kabel zu kaufen, wobei man sagen muss, dass man ein Cinch-auf-kleine-Klinke beim Media-Markt um die Ecke für billiges Geld kriegen kann (und nicht auf die Lieferung warten muss) und ein Kabel Zwei-große-Klinke-auf-eine-kleine-Klinke halt nicht, außerdem kostet es mehr. Ich habe hier beide Typen von Kabeln, aber noch nie einen Unterschied feststellen können.


    Zitat


    2) Ich bin auch überzeugt, dass es nicht stimmen kann, bei einer "normalen" Soundkarte. Wie gesagt, meine ist nicht eine ganz Billige aber nicht fürs Aufnehmen konzipiert.


    Wichtig zu wissen ist hier, dass die Tatsache, dass die Soundkarte, sagen wir, 7:1-Surround-Sound-Ausgabe in 48kHz und 24bit hat noch nichts über die Aufnahme-Qualität aussagt. Im Gegenteil. Aber das kann man auch subjektiv einfach beantworten: das Wichtigste ist, dass Du mit der Aufnahmequalität zufrieden bist.


    Zitat


    5) Okay, das Problem ist aber, dass sich die Lautstärke verändert hat bei meiner Mono Aufnahme, je nachdem ob ich den Pan-Regler auf oder abgedreht hatte. Soll ich es also richtigerweise runterdrehen, da das Mic mono ist?


    Es gibt bei dem Pan nicht "runter-" und "rauf-"drehen. Es gibt eine Stellung ganz links, eine ganz rechts und eine mittig. Am Besten fährst Du, wenn der Regler mittig steht.

  • Danke, was meinen denn die andern so zum Thema :D


    Achja: 5) Wie gesagt, dieser Effekt tritt bei mir nicht auf, es ändert sich nur die Lautstärke der Aufnahme. Deswegen verwirrt mich das.

  • ...und um ganz ehrlich zu sein, finde ich die Lehrmaterialien auch sehr kompliziert...


    Das einzig wirklich komplizierte am Aufnehmen ist dass man auf sehr viele Sachen *gleichzeitig* achten muss, das *einzelne* Problem ist aber zum Glück gar nicht so kompliziert, wie es am Anfang aussieht, und meist auch nicht wirklich schwer zu verstehen.


    Der Unterschied zwischen 'Tape Out' und 'Main Out':


    Der Hauptunterschied zwische 'Tape Out' und 'Main Out' ist der, dass der 'Tape Out' Pegel konstant bleibt wenn der 'Main Out' Pegel verändert wird. Was bedeutet das? Wenn Du z.B. Liveauftritte 'aus dem Mischpult heraus' aufnimmst, regelst Du mit dem 'Main Out' die Lautstärke in der Halle, die sich aber während des Konzert ändern kann, der 'Tape Out' bleibt hingegen konstant, so dass Du nur einmal am Anfang das Aufnahmegerät aussteuern musst und Du dann die Lautstärke in der Halle rauf- und runterdrehen kannst ohne Dir Gedanken um Deine Aufnahme machen zu müssen. Das ist der Grund warum es zwei verschiedene Ausgänge gibt.


    Welcher von beiden Ausgängen besser ist kann wahrscheinlich nur der Uli Behringer beantworten, ich bräuchte zumindest einen elektrischen Schaltplan vom Pult um das sagen zu können. Für Homerecording ist es wahrscheinlich egal (sag' ich jetzt mal so).


    ...es sei (qualitativ) besser den Shure SM58 direkt an die Soundkarte anzubringen und den Win +db20 als Verstärker zu verwenden als den Behringer Mixer...


    Kommt drauf an: das Mikro hat eine symmetrischen XLR Ausgang (so'n grosser runder mit drei Stiften), die Soundkarte hat einen unsymmetrischen Klinke Eingang. XLR hat ganz klare Vorteile wenn es um LANGE Leitungen geht (länger als zwei oder drei Meter) weil es weniger brummt als Klinke oder Chinch Kabel. Das spielt aber eigentlich nur auf der Bühne wirklich eine Rolle. Das Behringer Pult hat auf jeden Fall mal den (sowohl mechanisch als auch elektrisch) richtigen Anschluss für ein SM58. An einen Klinke-Eingang (Soundkarte) ist ein SM58 nur mit 'Rumgetrickse' anschliessbar, funktioniert bei kurzen Kabeln (weniger als zwei bis drei Meter) aber meist auch ohne Probleme. Welcher von beiden Vorverstärkern qualitativ besser ist kann ich jetzt auswendig auch nicht sagen.


    ...ich regle den Pegel nur mit dem "Gain" Regler für das entsprechende Mikro. Ist das richtig?


    Wenn's nur um EIN EINZIGES Mikro geht macht das nix. Der Gain Regler ist normalerweise dafür da, um Mikrofone mit unterschiedlicher Lautstärke aneinander anzupassen, so dass in 'Neutralstellung' (Sound klingt OK, ist aber abhängig von Geschmackssache) die 'grossen' Regler ('Level') auf Null stehen. Dann ist es mit mehreren Mikros im Livebetrieb einfacher, kurzfristig auftauchende Probleme auszugleichen. Bei Homerecording ist es eher wichtig, dass die Aufnahme unverzerrt in den Rechner kommt. Die Strategie das Gesamtsignal mit dem Gain Regler einzustellen ist gar nicht so dumm, weil die Gefahr, dass einer der nachfolgenden Verstärker übersteuert ist dann sehr gering.


    Der Weg im Pult geht im Prinzip so:


    Vom Mikroeingang geht's erstmal in die Stufe mit dem Pegelregler ('Gain'). Die sitzt noch VOR dem eigentlichen Mikrofonvorverstärker. Dann geht's in den Mikrofonvorverstärker, der hat am Ende meist auch noch einen (oder mehrere) Klangregler, erst danach geht's auf den 'Panorama' Regler und dann auf die 'grossen' Regler ('Level'). Mit den 'Level' Reglern werden die verschiedenen Kanäle zusammengemischt, danach teilt sich der Weg wieder in 'Kopfhörer' (Control Room = Pegel für Kopfhörer oder Monitorboxen), 'Main Mix' (der Ausgangspegel für den 'Main Out') und 'Tape Out' (konstanter Ausgangspegel, unabhängig von 'Control Room' und 'Main Mix').


    Die 'FX' Regler und die 'Send' und 'Return' Anschlüsse sind zum Einschleifen von externen Effektgeräten, das ist nochmal ein Thema für sich.


    Mit 'Tape to Control Room' und 'Tape to Mix' kannst Du die WIEDERGABE des Aufnahmegeräts auf den Kopfhörer/Monitor Ausgang (Phones/Control Room) oder den Hauptausgang (Main Mix/Main Out) mit dazumischen.


    Auch noch wichtig: mit einem SM58 sollte der 'Phantom' Schalter AUSGESCHALTET sein (brauchst Du nur für Kondensatormikrofone, macht bei dynamischen Mikrofonen wie dem SM58 eventuell den Klang kaputt).


    Sollte ich EQ vom Mixer oder am PC von einer Software verwenden, wenn ich Höhen anhebe?


    Ich würde den EQ im Behringer verwenden, weil der ist am einfachsten (und vor allem am schnellsten) einzustellen. Wenn irgendwas dann doch nicht 100% stimmt (was meist der Fall ist, das geht mir aber auch nicht anders), kannst Du das im Rechner hinterher immer noch korrigieren. Das ist dann aber meist mehr Arbeit als schnell mal an einem Regler rumzudrehen.


    Den Pan-Regler sollte ich ganz runterdrehen oder?


    Der 'Pan'(orama) Regler macht folgendes: da ein Mikro ja im Prinzip 'Mono' ist, eine PA (Bühnenverstärkeranlage) oder ein Aufnahmegerät aber meist Stereo sind, kannst Du mit dem 'Panorama' Regler einstellen, wie weit links oder rechts im Stereobild das Mikrofon erscheinen soll. Deiner Beschreibung nach nehme ich an, dass Du das Mikrofon bisher Mono (oder nur auf einem Kanal) aufgenommen hast, was auch nicht weiter schlimm ist, weil Du die links/rechts Verteilung (Panorama) auch noch beim Abmischen im Rechner machen kannst (der untere Regler links vorne in der Audacity Tonspur). Wenn Du nur Mono oder nur einen Kanal aufnimmst hört sich der Panorama Regler natürlich wie ein 'Lautstärkeregler' an. Stell' ihn im Zweifelsfall genau in die Mitte.


    SM58 als Aufnahmemikro

    Der Markus hat im Prinzip recht, ein SM58 ist ein Bühnenmikro eigentlich kein Aufnahmemikro (man kann natürlich trotzdem mit aufnehmen). Da richtige Aufnahmemikros aber auch richtig teuer sind (so ab 200 Euro aufwärts) mach' erstmal mit dem SM58 weiter, so schlecht ist das nicht. Das SM58 brauchst Du aber für die Bühne sowieso, das ist momentan wahrscheinlich wichtiger. Ich weiss im Zweifelsfall noch Aufnahmetricks mit Billig-Elektretmikrofonen, die Diskussionen hier im Forum dazu sind aber alle mindestens zwei Jahre alt, ich muss erstmal schauen, was es momentan so gibt (ebay, Billigversand oder so).


    Markus: Klinke-Kabel sind besser abgeschirmt als Cinch-Kabel?


    Kommt drauf an: ein teures Chinch Kabel ist wahrscheinlich besser abgeschirmt als ein billiges Klinke Kabel. Der Hauptunterschied dürfte heute wahrscheinlich eher die mechanische Belastbarkeit sein (im Bühnenbetrieb einmal auf ein Chinch Kabel getreten = platt). Für Homerecording ist das wahrscheinlich egal. Der (elektrische) Unterschied zwischen XLR (symmetrisch) und Klinke/Chinch (unsymmetrisch) ist da wesentlich wichtiger. 10 Meter Klinke oder Chinch = brummt mit Sicherheit, 100 Meter XLR = brummt nix. Aber wer braucht zu Hause 100 Meter Kabel?


    Wenn ich was vergessen haben sollte bitte nochmal fragen. Das hat jetzt über zwei Stunden gedauert weil ich noch zwanzig Sachen nebenbei gemacht habe. Ich blicke jetzt so langsam selber nicht mehr durch :)

  • Hi,


    TapeOut MainOut: Mir ist das peinlich, aber ich habe es immernoch nicht ganz geschnallt ;( . Es ist egal wie doll ich in das Mikro schreie, die Lautstärke bleibt gleich wenn ich vom Tape Out aufnehme und bei Main Out ändert sich die Laustärke? Ich weiss, so kanns nicht sein, aber ich verstehes nicht :(


    Ich weis nicht, wie ernst du das mit dem Schaltplan meintest aber hier ist einer http://www.behringerdownload.de/UB-Mixer_/IMPL Tech GLOB_P0180_S Web EN_2004-01-12_Rev.4.pdf. Ich erwarte aber nicht, dass du die ihn studierst :) Nicht das du denkst, ich bin komplett dreist :D


    Als Verstärker Behringer oder Soundkarte: Hat eine normale Soundkarte überhaupt einen Verstärker? Die haben doch alle nur eine 3,5mm Eingänge. Ich denke, Windows hebt die Lautsärke einfach manuell an wenn man +20db Einstellung benutzt und es entsteht mega Rauschen. Ich bleib auf jeden Fall beim Mixer.


    An dieser Stelle mal eine Frage, kann man mit einem anderen Verstärker wesentlich mehr Qualität rausholen oder sind die Behringer schon ganz gut?


    EQ: Okay, danke :)


    Pan Regler: Verstanden :), aber jetzt frage ich mich, wie ich überhaupt stereo oder auf mehreren Kanälen aufnehmen kann?



    Zum SM58:


    Auf der Bühne brauche ich es nicht. Ich nehme immer nur zu Hause zum Spaß auf, deswegen wäre es natürlich genial (nicht nur für mich, sondern alle die gerne aufnehmen) wenn man eine Lösung hätte, die nicht teuer ist und sogar das SM58 übertrifft (ich bin schon sehr zufrieden mit dem Mic). Ich habe aber auch nur 15Euro in dieses Mikro investiert, sonst hätte ich mir was "besseres" fürs Homerecording gesucht. Ein Freund hat es mir so günstig verkauft. Auf Dauer wäre ich aber an mehr Qaulität natürlich interessiert, vor allem wenn es nicht mehr als 50-100Euro kostet.





    Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten. :)

  • Wichtige Nachricht: nach dem Behringer 'Schaltplan' (ein richtiger Schaltplan sieht anders aus, den kriegst Da aber normalerweise nur für extra Bargeld) ist es egal, ob Du vom 'Main Out' oder vom 'Tape Out' aufnimmst, weil es sich intern um DEN SELBEN (elektrischen) Ausgang handelt, es sind nur andere (mechanische) Anschlüsse (einmal Klinke und einmal Chinch), die intern aber genau das gleiche Signal haben (da hat sich der Uli Behringer offensichtlich ein paar Verstärker gespart, was aber vertretbar ist bei dem niedrigen Preis).


    ...nicht das du denkst, ich bin komplett dreist...


    nein, ich bedanke mich sogar für's raussuchen, weil eine wichtige Frage ist jetzt schonmal geklärt: 'Tape Out' und 'Main Out' sind beim Behringer 502 identisch. Es ist egal aus welchem von beiden Du aufnimmst.


    Es ist egal wie doll ich in das Mikro schreie, die Lautstärke bleibt gleich wenn ich vom Tape Out aufnehme und bei Main Out ändert sich die Laustärke?


    Nein, je lauter Du schreist, desto lauter wird es natürlich. Normalerweise sollten aber die 'Phones/Control Room' und 'Main Mix' Regler KEINEN Einfluss auf den Aufnahmepegel haben, was beim Behringer 502 aber offensichtlich nicht der Fall ist. Du merkst aber glaube ich schon, wo das Problem liegt: es gibt keinen fest vorgeschriebenen Weg, was beim Aufnehmen 'normal' ist und was nicht. Das Grundprinzip ist zwar bei allen Mischpulten das gleiche (viele Eingänge sollen auf wenige Ausgänge zusammengemischt werden), die Details sind aber bei jedem Pult unterschiedlich. Es gibt auch keine 'Patentlösung' was am Ende dann gut klingt und was nicht. Ich kann Dir also im Prinzip auch nur sagen, was Du AUF KEINEN FALL machen solltest weil es nicht funktionieren wird, was für Dich am Ende dann am besten funktioniert wirst Du selbst ausprobieren müssen.


    Hat eine normale Soundkarte überhaupt einen Verstärker?


    Ja, sogar mehrere. Wenn Du die '+20db' anklickst wird z.B. der Mikrofonvorverstärker AUF DER SOUNDKARTE umgeschaltet, weil Windows selbst kann mit Mikrofonsignalen überhaupt nichts anfangen, die müssen erst von der Soundkarte digitalisiert werden, damit der Computer sie weiterverarbeiten kann. Zwischen dem Klinke-Anschluss und dem 'Digitalisierer' (A/D Wandler) auf der Soundkarte sitzt aber auf jeden Fall nochmal ein Vorverstärker, ähnlich wie der im Behringer, nur ist der INNERHALB des Rechnergehäuses einer viel stärkeren elektrischen Störstrahlung ausgesetzt als der Vorverstärker im Behringer Mischpult, deshalb rauscht der Vorverstärker einer Soundkarte meist mehr als der in einem externen Mischpult.


    ...kann man mit einem anderen Verstärker wesentlich mehr Qualität rausholen...


    Im Prinzip schon (das Behringer 502 ist ja auch nicht gerade das teuerste Mischpult), das wird dann aber auch gleich wieder richtig teuer und soooo riesig ist der Unterschied dann auch wieder nicht. Probier mal aus ob Du eine Aufnahme mit möglichst wenig Rauschen und ohne Brummen hinbekommst, das ist für's erste eigentlich das wichtigste. Das müsste mit dem Behringer 502 auf jeden Fall machbar sein.


    ...jetzt frage ich mich, wie ich überhaupt stereo oder auf mehreren Kanälen aufnehmen kann?


    Mit EINEM Mikro im Prinzip GAR NICHT. Für richtige Stereoaufnahmen (z.B. Naturgeräusche und so) brauchst Du mindestens ZWEI Mikros, für jeden Kanal eins. Was Du aber vorhast ist ja wahrscheinlich was anderes: Studioaufnahmen werden normalerweise in einzelnen Monospuren aufgenommen (das kannst Du auch mit EINEM Mikro) und dann erst hinterher beim Zusammenmischen mit den Panorama Reglern z.B. der Audacity Tonspuren 'nach links und rechts' verteilt. Das kannst Du auch mit den Sachen, die Du bereits hast.


    ...Ich habe aber auch nur 15Euro in dieses Mikro investiert...


    Dafür hätt' ich es auch SOFORT gekauft...


    ...deswegen wäre es natürlich genial (nicht nur für mich, sondern alle die gerne aufnehmen) wenn man eine Lösung hätte, die nicht teuer ist und sogar das SM58 übertrifft...


    Das Hauptproblem ist, dass das eigentlich fast immer auf eine 'Elektronik selber basteln' Lösung hinausläuft, weil für billige Mischpulte ist ja schon der Uli Behringer zuständig. Zweites Problem: ein Metallgehäuse, das Du zur Abschirmung der Störstrahlung (Brummen, Rauschen etc.) um den Vorverstärker herum brauchst (und das auch was taugt), kostet bereits zwanzig bis dreissig Euro. Mit Plastik ist so etwas nicht machbar. Dazu kommen Stecker und Bauteile mit nochmal zwanzig bis dreissig Euro und selberbauen ist dann ach noch mal Arbeit.


    Es gibt von Zeit zu Zeit billige Industrie-Restposten (z.B. http://www.pollin.de), wo man immer mal schauen kann. Bezahlbare Mikrofone gibt es auch bei http://www.monacor.de


    Ich wollte auch schon lange mal Fotos machen, wie man so etwas selber bauen kann, das ist aber auch für mich viel Arbeit und bisher gab es noch keinen, den das hier wirklich interessiert hat. Als Fertiggerät (Mischpult, Vorverstärker etc) ist 'billiger als Behringer' aber allenfalls noch bei ebay möglich.

  • Hallo und Happy New Year :D


    Ich glaube, ich habe ich ein grundlegendes Problem, was ich gerade germerkt habe. Ich setze "Pegel" und "Lautstärke" gleich, ist das (physikalisch) korrekt?


    Also allgemein bin ich mit dem Behringer UB802 zufrieden. Die Aufnahmen sind schon ziemlich gut. Es rauscht wenig bzw. eigentlich gar nicht (für meine Ohren) und Brummen gibts nicht. Das "Problem" (ist eig kein echtes Problem) ist, dass ich gar keinen Mixer brauche sondern nur einen guten Verstärker (ich glaube PreAmp genannt). Deswegen würde ich gerne wissen, ob es sich lohnen würde, meinen Mixer zu verkaufen und was drauf zu zahlen um einen einzelnen Verstärker zu kaufen, denn ein einzelner guter Vertärker müsste nach meinen Vorstellungen maximal genauso teuer sein, wie ein "ganz okay" Mixer.


    Das Problem bei Mikrofonen ist, dass ich nicht weiss, welches gut und besser als mein SM58 ist, vor allem für wenig Geld. Ich bin jetzt auch nicht unbedingt auf der Suche, sollte dir aber mal ein besonders gutes Angebot auffallen kannst du das sehr gerne hier posten. Vielleicht kennst du auch Kondensatorklassiker wie bei dem Dynmischen der Shure SM58 ist und mit dem ich besser bedient wäre.


    Da du schonmal hier bist ;), was macht man gegen Hall, wenn man in einem Zimmer aufnimmt? Ich kann schlecht das Zimmer mit Eierkartons bekleben :P Gibt's da ein Trick?
    Ich hatte mir mal sowas überlegt: Das Mikro in einen Karton stecken, der von Ihnen mit Teppich beklebt ist. Meiner Meinung nach, müsste der Teppich im Karton den ganzen Hall verschlucken, allerdings habe ich es noch nicht ausprobiert und so richtig überzeugt bin ich auch nicht von der Idee :D Und hübsch siehts auch nicht aus, wenn man einen Karton um das Mikro hat, aber das ist wohl nebensächlich :=)


    Danke für deine sehr hilfreichen Antworten :)
    Shyne

  • Der einzigste Vorverstärker, den ich kenne, den man auch bezahlen kann ist: http://www.behringer.com/DSP110/index.cfm?lang=GER


    Lustigerweise kostst der mehr als ein Mischpult mit ZWEI Vorverstärkern drin (das kommt daher, dass von den Mischpulten mehr Stückzahlen verkauft werden, und damit der Anteil der Entwicklungskosten pro verkauftem Mischpult geringer sind als pro verkauftem Vorverstärker).


    Eine Liste von Mikrovorverstärkern hatte ich auch mal hier zusammengesucht: http://www.audacity-forum.de/post/4531, das ist aber alles Sch...teuer.


    ...Ich setze "Pegel" und "Lautstärke" gleich, ist das (physikalisch) korrekt?


    Ja und nein. Zumächst mal (vor der Aufnahme) handelt es sich um Luftbewegungen, die werden gemessen als Luftdruck in Pascal (das 'kleine p', das in Mikrofondatenblättern oft auftaucht). Das Mikrofon macht daraus eine elektrische Spannung, gemessen in in Volt (und einen elektrischen Strom im Ampere, der ist aber meist viel kleiner als die elektrische Spannung und 'fällt daher meistens unter den Tisch'). Nach unendlichem Hin-und Hergemische machen die Lautsprecher dann daraus wieder eine Luftbewegung, die dann schliesslich Dein Trommelfell erreicht.


    Jetzt wird es aber noch viel blöder: das Gehirn kümmert sich überhaupt nicht um Pegel oder Lautstärken sondern macht was es will. Das ist das eigentliche Problem. Ein elektrisch gleichlautes Signal wird vom Gehirn unterschiedlich laut gehört, je nachdem um welchen Frequenzbereich es sich handelt (hoch, tief, oder meist ein bisschen von allem) und was davor und danach zu hören ist (das Gehirn 'vergleicht' Lautstärken, das Gehirn hat keine Vorstellung von einer 'konstanten Lautstärke'). Beispiele: ich der Nacht kann ich wegen dem Geräusch einer einzige Fliege nicht schlafen, während es im Strassenverkehr kein grösseres Problem ist von einem Omnibus überfahren zu werden, weil ich ihn nicht gehört habe. Noch dazu reagiert das Gehirn auf Signale wie 'Sprache' und 'Hall' wesentlich empfindlicher als auf alles andere weil es sehr viel Übung darin hat, diese Signale aus allem anderen 'herauszufiltern'. Psychoakustik ist ein unendliches Thema, ich höre jetzt aber lieber wieder auf damit sonst geht das noch ewig so weiter. :)


    Es gibt ein Buch von Gerhart Boré und Stephan Peus, da steht alles über Mikrofone recht ausführlich drin erklärt (und zwar so, dass man es auch einigermassen verstehen kann).


    Kostenlose Kopie gibt's z.B. hier: http://www.ak.tu-berlin.de/fil…l/Bore_Peus_Mikrofone.pdf


    Ich hatte auch mal alle Grundlagenartikel, die ich im Internet kenne zusammengesucht: http://www.audacity-forum.de/thread/247


    Das ist aber alles viel theoretisches Zeugs, das musst Du jetzt nicht alles Lesen. Ich hab' das hier nur zusammenkopiert, damit Du weisst wo Du nachschauen kannst wenn Du überhaupt nicht mehr weiterkommst. Aufnahmen mit dem Mikrofon zu machen ist viel wichtiger.


    Das ganze kann man in einem Satz so beschreiben: Mikrofonaufnahmen musst Du einfach hundertmal falsch machen, bis Du raus hast wie es bei Dir am besten funktioniert. Hört sich blöd an, aber so geht es am schnellsten.


    ...sollte dir aber mal ein besonders gutes Angebot auffallen kannst du das sehr gerne hier posten...


    So war das eigentlich auch gemeint. Ich hab' ja z.B. auch noch eine email Adresse von Dir von der Forumsmail, die Du mir geschickt hattest.


    ...was macht man gegen Hall, wenn man in einem Zimmer aufnimmt?


    Mit Wäscheleine alte Bettlaken drumrumhängen oder wenn's ganz blöd kommt: unter der Bettdecke aufnehmen (hab' ich alles schon gemacht). Die Idee mit dem Karton ist auch nicht schlecht. Ich glaube Du hast Das Grundproblem schon verstanden: Du musst irgenwie die Reflektionen, die von den Wänden zurückkommen, vom Mikro weghalten. Wie Du das genau machst ist eigentlich egal. Ich hab' auch schonmal ein ganzes Zimmer (einschliesslich Decke) mit Teppichboden verkleidet. Ist aber keine gute Idee, weil das staubt mit der Zeit wie Sau, und die Decke zu saugen ist auch kein so richtiger Spass. Alte Bettlaken und Wäscheleine geht meist am einfachsten, kann man hinterher auch Ruckizucki wieder abbauen.

  • Ich hab' auch schonmal ein ganzes Zimmer (einschliesslich Decke) mit Teppichboden verkleidet. Ist aber keine gute Idee, weil das staubt mit der Zeit wie Sau, und die Decke zu saugen ist auch kein so richtiger Spass.


    Das ist lustig ;)



    Vielen Dank für die vielen Tipps. Du bist eine große Hilfe :) Erstmal sind bei mir keine Fragen mehr offen ;)


    Ciaooooo