einen einzigen Sample auf 1 setzen - zur Simulation einer Dirac-Funktion

  • Nennt sich dann auch "Knackser" ;)


    Sorry für den Sparwitz...


    Im Ernst: wenn Du das Zeichenwerkzeug auswählst (sieht aus wie ein Stift) und dann in die Wellenform weit genug hereinzoomst, werden die einzelnen Samples angezeigt. Du kannst sie dann mit der Maus verschieben.

  • Zitat von Markus


    Nennt sich dann auch "Knackser" ;)


    Sorry für den Sparwitz...


    Im Ernst: wenn Du das Zeichenwerkzeug auswählst (sieht aus wie ein Stift) und dann in die Wellenform weit genug hereinzoomst, werden die einzelnen Samples angezeigt. Du kannst sie dann mit der Maus verschieben.


    Soll ich zuerst eine digitale Stille erzeugen oder welches Signal?


    Habe es vorher schon probiert mit dem Stift, aber dann entsteht ein Dreieck!


    Ich will an einem Punkt nur einen Ausschlag auf 1, den idealen Dirac-Impuls!

  • Zitat

    Habe es vorher schon probiert mit dem Stift, aber dann entsteht ein Dreieck!


    Das 'Dreieck' liegt an der grafischen Darstellung der Tonspur in Audacity. Wenn Du nah genug heranzoomst, so dass Du die einzelnen Samples als Punkte sehen kannst, wirst Du feststellen, dass Audacity einfach alle 'Punkte' (die die aktuellen Werte der Samples darstellen) miteinander verbindet. Ob das jetzt ein Fehler in der Darstellung der Tonspur ist, ist Interpretationssache. Auf jeden Fall kann so die Tonspur viel schneller gezeichnet werden. Wichtig in Deinem Fall sind aber nur die Punkte, nicht die Verbindungslinien. Wenn nur *ein* Punkt auf Vollausschlag und alle anderen Punkte auf der Null-Linie sind hast Du einen Dirac-Impuls (auch wenn er in Audacity wie ein Dreieck aussieht).


    Zitat

    Ich will ... den idealen Dirac-Impuls!


    Vorsicht Haarspalterei: für einen *idealen* Dirac Impuls brauchst Du ein *unendliches* Frequenzspektrum. Einen idealen Dirac Impuls wirst Du also weder mit einem Tonbearbeitungsprogramm hinbekommen, weil dessen Frequenzbereich auf den Audiofrequenzbereich eingeschränkt ist, noch mit einem Computer, weil dessen Rechengeschwindigkeit lediglich wenige Mega- bis Gigahertz beträgt und das reicht für einen idealen Dirac Impuls bei weitem nicht aus.


    Auf deutsch: den idealen Dirac Impuls gibt es nur auf dem Papier, in der Realität aber leider nirgendswo.


    P.S.: falls es um Messtechnik geht und Du z.B. das Ausgangssignal der Soundkarte in irgendein Messobjekt oder einen Verstärker einspeisen willst, miss bitte erst nach (z.B. mit einem Oszilloskop oder ähnlich), in wie weit die Soundkarte den Impuls verfälscht. Das ist in der Praxis meist das wesentlich grössere Problem.

  • Danke für deine Tipps!


    Ich will mittels dem angenäherten "Dirac-Impuls" die Impulsantwort eines Lautsprechers/Tieftöner messen.
    Ich arbeite schon mit HobbyBox-Lautsprechermessung mit welcher man super messen kann!
    Mich interessiert aber ob ich mittels externer Signalgeneration nen besseren Dirac-Messimpuls hinbekomme als er intern in HobbyBox angeboten wird.
    Dann würde ich eben meinen Lautsprecher über Audacity messen und die mal Ergebnisse vergleichen wollen!


    MfG

  • Erstmal danke schön, HobbyBox kannte ich noch gar nicht. Es ist aber auch schon eine ganze Weile her, dass ich zum letzten mal Lautsprecher ausgemessen habe. Ich werde mir das mal durchlesen. Soweit ich die HobbyBox Seite verstanden habe gibt es sogar eine voll funktionsfähige Demoversion.


    Trotzdem dumme Frage: hast Du mal wirklich ausgemessen, was aus der Soundkarte rauskommt? Meiner Erfahrung nach ist eine Soundkarte, mit der so etwas auch nur annähernd brauchbar funktioniert nämlich genauso teuer wie ein Messgerät zum Boxenausmessen.


    Ausserdem wollte ich schon immer mal einen Weg finden, wie man mit den in Audacity eingebauten Messgeräten z.B. die Werte der eigenen Soundkarte ausmessen kann. Ein Dirac-Impuls-Generator liesse sich z.B. als Audacity Plugin relativ einfach bauen.


    Ich melde mich später nochmal.

  • Die Qualität eines Dirac Impulses kann man mit mehreren Eigneschaften charakterisieren:


    - Flankensteilheit des Spannungsanstieges bzw. des Spannungsabfalls (steht bei besseren Verstärkern zB im Datenblatt)
    - Abwesenheit von Überschwingern nach dem Ende der Abstiegsphase bzw. nach dem Ende der Anstiegsphase


    Messen würde ich beide Punkte mit einem Oszilloskop direkt am Ausgang der Soundkarte und einem periodischen Eingangssignal. Periodisch deshalb, weil man es dann am Oszi besser sehen kann (ich weiß, ist dann eigentlich kein Dirac mehr, aber bei genügendem Abstand der Pulse ist das ok) So sollte das etwa aussehen:


    ____________||__________||__________||__________||__________||__________||__________||__________||__________||__________||__________


    Allerdings sollte man darauf achten, dass der Ausgang mit einem passenden Widerstand entsprechend des Ausgangswiderstandes der Soundkarte abgeschlossen ist.
    Dann würde ich dies mit an die Soundkarte angeschlossenem Verstärker (eingeschaltet natürlich) wiederholen und dann das Signal am Lautsprecherausgang messen. Wer nicht nur die Spannung, sondern auch den Strom im Lautsprecherkreis messen will, muss einen Widerstand in Reihe mit dem Lautsprecher schalten (auf Belastbarkeit und Induktitivitätsarmut achten!) und den Spannungsabfall über diesem Widerstand messen. Die Anstiegswerte für den Strom dürfte für manchen Aha- Effekt sorgen ...


    Von den Gerätschaften genügt schon ein ein einfaches Oszi (oder ein Oszi-Modul für den Computer) mit 10 MHz Bandbreite für den Soundkartenmessungen. Man sollte aber, wenn man an den Verstärker geht aufpassen, dass die Amplitude nicht zu hoch wird um die Lautsprecher zu schonen. Da normalerweise die Oszilloskopmasse mit der Schutzerde verbunden ist, kann unter Umständen eine Brummschleife auftreten, aber das ist ein anderes Thema.

  • Also hier unten im Anhang befindet sich mal das 'Basismodell' eines Dirac-Impuls-Generators.


    Da es HobbyBox nur für Windows gibt, gehe ich mal davon aus, dass hwunsch mit Audacity auf Windows arbeitet.


    Installationsanleitung: die 'dirac.ny' Datei ins 'Plug-Ins' Unterverzeichnis des Audacity Installationsverzeichnisses kopieren (normalerweise 'C:\Programme\Audacit\Plug-Ins' oder ähnlich). Nach dem nächsten Start von Audacity erscheint im 'Generieren' / 'Erzeugen' Menü ein neuer Eintrag 'Dirac Pulses'.


    Im Fenster des 'Dirac Pulses' Generators gibt es zwei Regler:


    * Frequency [Hertz] ist die 'Wiederholfrequenz' der Dirac Impulse


    * Duration [Seconds] ist die Länge der Tonspur in Sekunden, die erzeugt werden soll


    Der Generator ist natürlich noch ausbaufähig, es wäre z.B. nicht schlecht, wenn man, wie von spiralnebelverdreher bereits vorgeschlagen, zwischen 'Dirac' und 'Rechteck' umschalten könnte. Weitere Vorschläge könnt ihr ja hier reinschreiben.