Einstellungen für Srache?

  • hallo,
    als Neuanwender hätte ich mal eine Frage. Wenn ich nur Spachbänder digitalisieren will, wie sollte ich die Parameter zweckmässig einstellen für die Tonspur, damit die exportierte MP3-Datei nicht unnötig gross wird, aber auch keine allzugrosse Einbussen an Qualität auftritt.
    Standarmässig habe ich abgelesen: 16 bit, 44,1khz. Ist das zweckmässig oder kann/sollte man irgendwo noch runterschrauben?
    noch eine Frage: ich verbinde die Ohrhörerbuchse meines Kassettenrekorders mit einem Klinkenkabel zur Line-in Buchse der Soundkarte (kein Line-Ausgang am Kassenttenrekorder vorhanden, da billig). Daher kann ich den Pegel der Quelle regeln. Diese Quelllautstärke geht offensichtlich auch in die Ausgangsdatei als Information mit ein. Frage: wieweit sollte ich sinnvollerweise aussteuern? Bei Audacity geht der Bereich von 0 bis 1 . Ich habe bis jetzt mal mit 0.5 gesteuert. Ist das vernünftig?
    vielen Dank für Hilfestellung
    N.

  • Zitat von nouvaleur


    Standarmässig habe ich abgelesen: 16 bit, 44,1khz. Ist das zweckmässig oder kann/sollte man irgendwo noch runterschrauben?


    Wichtig sind zwei Dinge: die Projektrate (links unten im Audacity-Fenster) kann bei Sprache ruhig nur 22 kHz betragen, evtl. reicht Dir auch 11 kHz, kommt drauf an, wie gut es klingen muss. Maßgeblich für die Größe einer MP3 ist die MP3-Bitrate (in den Einstellungen/Dateiformate einstellbar). Da ist standardmäßig 128 kBit/s eingestellt, da kannst Du bei Sprache wahrscheinlich sehr viel runtergehen, einfach ausprobieren. Wichtig ist, dass die "Projektrate" zwar keine unmittelbare Auswirkung auf die Dateigröße hat, aber mit der Bitrate zusammenpassen sollte. Einfach mal ein wenig rumprobieren... Denke auch daran, dass Speicherplatz heute billig ist und immer billiger werden wird, also evtl. lieber in einer höheren Qualität speichern als sich hinterher ärgern.


    Zitat


    Ich habe bis jetzt mal mit 0.5 gesteuert. Ist das vernünftig?


    Die Aufnahme sollte immer mit der maximal möglichen Lautstärke erfolgen (vermindert das Rauschen), aber so, dass sichergestellt ist, dass der Ton nie über 1.0 geht (sonst passiert sog. "Clipping", d.h. eklige Kreischgeräusche). In der Praxis nehme ich meist mit so zwei Drittel Aussteuerung auf, um noch genügend "Headroom" zu haben nach oben, falls bei der Aufnahme doch noch eine etwas lautere Passage kommt, die ich vorher nicht beachtet habe.


    Das so aufgenommene sollte jedoch vor dem Abspeichern/Export stets zur vollen Lautstärke verstärkt werden (Effekt/Verstärken/einfach OK drücken). Alle MP3-Dateien, z.B. auch von gekaufter Musik sind standardmäßig so gespeichert und so kannst Du sicherstellen, dass Deine Dateien nicht furchtbar viel leiser klingen als alle anderen Dateien.

  • danke für die nützlichen Hinweise. Äh, nur noch bescheiden gefragt: was ist denn die Bitrate unter Einstellungen/Datformate? Vermutung, das ist die eigentliche Samplingrate mit der abgetastet wird. Was ist dann aber die sog. Projektrate im Spurfenster (bei mir 44,1 khz), die ich auch kleiner machen soll bei Sprache? Da stehe ich jetzt leider erstmal auf dem Draht. Noch kurzer Hinweis bitte.
    Das nächste wäre dann die Erstellung einer MP3 Audio CD mit freier Wahl Reihenfolge der Stücke, die dann abgespielt werden sollen. Habe zur Zeit nur Nero 6.xx. Wird es damit zu machen sein. Audio-cd kann man ja brennen, aber ob das geht? gut, muss selber mal nachsehen, statt hier dumme Fragen zu stellen.
    Gruss erstmal, fürchte jedoch, dass ich noch mehrmals vorstellig werden muss und vor allem auch die Fragen der Kollegen lesen.
    N.

  • noch einen Nachtrag: habe jetzt den Einganspegel am Lautstärkeregel voll aufgedreht. Jetzt geht der Pegel in der Tonspur exakt zwischen 0.5 bis -0.5 und sieht dort sehr abgeschnitten aus. Normalerweise müsste die Musik doch unregelmässige Spitzen nach oben und unten haben. Habe mal ein Stück probegehört. Es klingt nicht blechern wegen Übersteuerung. Verstehe nur nicht warum der Bereich 0.5 bis 1 gar nicht eingenommen wird.
    gruss erstmal
    N.

  • also jetzt ist es klar geworden: der kappt bei mir bereits in der Höhe 0.5 ab. Ich muss tiefer einpegeln. Ist da noch eine Grundeinstellung zu ändern, um den Ganzen Pegelraum von -1 bis +1 zu nutzen?
    N.

  • Die "Bitrate" gibt die MP3-Qualität wieder. Eine MP3-Bitrate von, sagen wir, 128 kBit/s gibt an, dass in der MP3-Datei eine Sekunde 128 Kilobits = 131072 Bits = 16 Kilobytes verbrauchen darf. Je mehr man das runterstellt, desto kleiner wird die MP3-Datei, aber desto schlechter wird auch die Qualität.


    Die "Projektrate" entspricht der sogenannten "Samplerate" bzw. "Abtastrate", hier gibt's mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Abtastrate
    Vereinfacht gesagt gibt die Hälfte der Projektrate die maximale Frequenz an, die Dein Signal enthalten darf. Da Sprache (wieder vereinfacht gesagt) nur relativ niedrige Frequenzen enthält, kann man die Projektrate runterstellen und trotzdem klingt es noch gut. Dadurch wird die MP3 zwar nicht kleiner (die Größe der MP3 wird nur von der Bitrate bestimmt!), aber der Kompressionsalgorithmus muss weniger Frequenzen kodieren und dadurch kannst Du dann evtl. die Bitrate nochmal weiter runter stellen, bevor es schlecht klingt. Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich!? ;)


    Zum Thema MP3-CD: Eine MP3-CD ist im Grunde nichts anderes als eine Daten-CD mit MP3s drauf. Du brennst also einfach alle MP3s als Daten-CD und fertig, genauso, wie wenn Du eine Datensicherung machen wolltest oder Deine Word-Dateien brennen würdest.

  • Zitat von nouvaleur


    also jetzt ist es klar geworden: der kappt bei mir bereits in der Höhe 0.5 ab. Ich muss tiefer einpegeln. Ist da noch eine Grundeinstellung zu ändern, um den Ganzen Pegelraum von -1 bis +1 zu nutzen?
    N.


    Das ist ein Problem mancher Soundkartentreiber (auch wenn mir das hier im Forum nicht jeder glaubt ;-))...


    Für den Moment sollte es nichts ausmachen, einfach so auszupegeln, dass niemals 0,5 erreicht wird. Ansonsten kann evtl. ein Update des Soundkartentreibers helfen (auch wenn mir das hier im Forum nicht jeder glaubt, aber das hatten wir ja schon ;) ;) ;-))...

  • darf ich doch noch mal nachhaken?
    habe soweit verstanden: die Abtastfrequenz (=Projektrate) beträgt hier standardmässig 44,1 khz. d.h. 44100 mal pro sek. wird eine abtastung vorgenommen. bei jeder speichert er den wert mit 16 bit Genauigkeit. das erfordert dann aber ca 710000 bit pro sek als Datenstrom (44100 * 16). Wie verträgt sich das dann aber mit den zugelassenen 128000 bit/sek? da klemmt doch dann irgednwas. Oder kann man das so linear nicht rechnen?


    noch eine Frage zu deiner Aussage zum CD-Brennen: also einfach eine Daten-CD mit den MP3-Dateien drauf. Unf fertig ist der Lack? Frage nur, wie spielt er dann ab. Ich weiss ja, dass ein Abspielprogramm (auf einer normalen Musik-CD) die Titel in einer Liste vorlegt und man dann a la Card wählen kann. Aber was ist denn dann eine Audio-Cd dazu im Unterschied? Das ist ja ein eigener Brennvorgang. Ist da noch ein Verwaltungsteil drauf zum seriellen abspielen. Also, kurz gesagt: mein Wunsch wäre, dass ich am Ende eine Scheibe habe, von der die Titel in einer von mir gewünschten Reihenfolge automatisch nacheinander abgespielt werden. Was muss ich machen, dass das so geht?
    Nicht böse sein, dass ich noch so doof bin, ich gelobe Besserung in kurzer Zeit
    danke und Gruss
    N.

  • Zitat von nouvaleur


    habe soweit verstanden: die Abtastfrequenz (=Projektrate) beträgt hier standardmässig 44,1 khz. d.h. 44100 mal pro sek. wird eine abtastung vorgenommen. bei jeder speichert er den wert mit 16 bit Genauigkeit. das erfordert dann aber ca 710000 bit pro sek als Datenstrom (44100 * 16). Wie verträgt sich das dann aber mit den zugelassenen 128000 bit/sek? da klemmt doch dann irgednwas. Oder kann man das so linear nicht rechnen?


    Deine Rechnung ist korrekt, der MP3-Algorithmus muss also die (unkomprimiert) 710kBit/s in 128kBit/s komprimieren. Dadurch muss die MP3-Kodierung auch was weglassen und die Qualität verschlechtert sich (aber bei 128kBit/s noch nicht wirklich merklich). Das Tolle daran ist ja gerade, dass MP3 für die Daten viel weniger Platz braucht und trotzdem noch einigermaßen gut klingt.


    Zitat


    noch eine Frage zu deiner Aussage zum CD-Brennen: also einfach eine Daten-CD mit den MP3-Dateien drauf. Unf fertig ist der Lack? Frage nur, wie spielt er dann ab.


    Die Reihenfolge kommt auf den MP3-Player an, meistens die Dateien entweder alphabetisch oder in der Reihenfolge des Ablegens auf der CD. Mein Autoradio-MP3-Player zeigt eine CD mit 100 MP3-Dateien einfach an wie 100 Tracks, zwischen denen ich vor- und zurückschalten kann, in alphabetischer Reihenfolge. Einfach ausprobieren auf Deinem MP3-Player...


    Zitat


    Aber was ist denn dann eine Audio-Cd dazu im Unterschied?


    Eine Audio-CD ist einfach ein anderes Datenformat. Hier werden keine Dateien im eigentlichen Sinn geschrieben, sondern die Daten in unkomprimierter Form, sortiert in Tracks. Das hat im Wesentlichen historische Gründe (Audio-CDs gab's schon, da gab's Daten-CDs noch nicht, zumindest nicht für den Ottonormalverbraucher).

  • danke, das hat gesessen, bin recht gut formiert für's weitere arbeiten.
    nur eine aussage verstehe ich nicht: eine Verminderung der Abtastrate (44,1khz) soll keine Verminderung der Dateigrösse bewirken, sondern nur eine Herabsetzung der Datenstromgeschwindigkeit (128kb/s). Wenn ich aber die Zahl der Abtastungen (/s) vermindere, dann geht doch zwangsläufig das Datenaufkommen zurück (weniger Abtastungen, weniger Gesamtbits zu schlucken und zu speichern). Oder ist da wieder ein Trick, den ich noch nicht kapiert habe?
    danke für den letzten Stoss an meine Hirnkarosserie
    N.

  • Zitat von oben aus deiner Antwort:


    " kann man die Projektrate runterstellen und trotzdem klingt es noch gut. Dadurch wird die MP3 zwar nicht kleiner (die Größe der MP3 wird nur von der Bitrate bestimmt!),"


    das hatte ich nicht verstanden. Oder komprimiert der dann eben nicht mehr so stark, weil er gemäss der Bitrate jetzt mehr "Luft" hat. Dann würde die Datei deshalb nicht kleiner werden.
    tschuldigung, ich hätte es gleich weiter oben fragen sollen. Bitte um Aufklärung.
    gruss N.

  • bin also doch nicht so doof, wie ich dachte, aber es war die einzige logische Möglichkeit, um deine zitiete Aussage gültig bleiben zu lassen.


    muss dich aber leider noch mal löchern: die eingestellten parameter (44,1khz - 16bit - 128b/s) gelten für die Aufnahme, egal in welchem Format man das Ganze nachher exportiert. Da verstehe ich aber nicht ganz: wenn man als (.WAV) exportiert, soll ja angeblich alles unkomprimiert abgelegt werden??? dann würde das aber nicht klappen mit der Relation 44,1 * 16 - Kompression <= 128. Bei .MP3 ist es mir jetzt klar, weil komprimiert wird. Heisst doch eigentlich, dass auch bei WAV komprimiert werden müsste. habe es aber anders im Ohr. Irrtum?
    für den (aller)letzten Tipp für einen gelehrigen Schüler dankbar
    grüsst N:

  • Zitat von nouvaleur


    bin also doch nicht so doof, wie ich dachte, aber es war die einzige logische Möglichkeit, um deine zitiete Aussage gültig bleiben zu lassen.


    muss dich aber leider noch mal löchern: die eingestellten parameter (44,1khz - 16bit - 128b/s) gelten für die Aufnahme, egal in welchem Format man das Ganze nachher exportiert. Da verstehe ich aber nicht ganz: wenn man als (.WAV) exportiert, soll ja angeblich alles unkomprimiert abgelegt werden??? dann würde das aber nicht klappen mit der Relation 44,1 * 16 - Kompression <= 128. Bei .MP3 ist es mir jetzt klar, weil komprimiert wird. Heisst doch eigentlich, dass auch bei WAV komprimiert werden müsste. habe es aber anders im Ohr. Irrtum?
    für den (aller)letzten Tipp für einen gelehrigen Schüler dankbar
    grüsst N:


    Nein, die 44.1kHz/16-bit gelten für die Aufnahme.


    Nur für den MP3-Export gelten die 128 kBit/s (da steht ja auch "MP3-Bitrate" ;-))...
    Nur für den Export einer WAV-Datei gelten die Einstellungen, die sich in den Einstellungen unter "Unkomprimiertes Exportformat" setzen lassen.