unwohlsein erzeugen

  • Hallo!


    Ich soll einen 3-minütigen Kurzfilm drehen. Im Groben geht es um einen Menschen, der sich durch die zahlreichen Geräusche im Haus in seiner Konzentration gestört fühlt und letztendlich durchdreht. Das Sounddesign ist also extrem wichtig.


    Kann mir einer von euch Füchsinnen und Füchsen sagen, wie ich den Sound so manipulieren kann, dass er beim Zuseher ein Gefühl des Unwohlseins hervorruft.


    Es gibt ja Frequenzen, die angenehm klingen, wo sind denn die, die unsere Nackenhaare zu berge stehen lassen. Hab auch etwas über Subharmonien gelesen, gibt es dafür was in Audacity.


    Vielen Dank schon jetzt für jede Hilfe,


    derbub

  • die Geräusche sind bereits im Film, mir geht es darum, diese so zu bearbeiten, dass sich auch beim Zuseher ein Gefühl des Unbehagens einstellt. Die Frage ging dahin, wie ich mit dem vorhandenen Material umgehen kann, um eben diesen Effekt zu erreichen, also mit Filtern und Equalizen und so.


    Aber danke jedenfalls,


    derbub

  • Zitat

    ...wie ich den Sound so manipulieren kann, dass er beim Zuseher ein Gefühl des Unwohlseins hervorruft.


    Das geht nur mit Infraschall (Frequenzen unter 16Hz). Die kannst Du zwar mit Audacity erzeugen (z.B. mit dem Audacity "Tonhöhe ändern" Effekt das gleiche Geräusch in einer sehr tiefen Tonlage nochmal dazumischen), das Problem wird aber sein, dass Du zum Abspielen relativ teure "Sensourround" Lautsprecherboxen brauchst, weil Standard Hifi-Boxen solch tiefe Frequenzen nur unzureichend bis gar nicht wiedergeben können. Der Effekt nützt mit normalen Hifi-Boxen also reichlich wenig.


    * Infraschall: http://de.wikipedia.org/wiki/Infraschall , Abschnitt "Physische und psychische Wirkung"
    * Sensourround: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=10175&start=0


    Als Alternative könntest Du den "Boom-Channel" (den ".1" Kanal) von Dolby_x.1 verwenden, aber auch da gilt das gleiche wie bei "Sensourround". Du bräuchtest dann zum Abspielen (bzw. Vorführen) eine echte Dolby_x.1 Lautsprecher-Anlage, weil die Lautsprecher, die Du im Elektrogrossmarkt als "Dolby_x.1-kompatibel" bekommst reichen dafür nicht.


    Ausserdem kann Audacity keine Dolby Formate exportieren, das liesse sich aber mit einem Audacity "wav" Export und einem externen Dolby-Encoder umgehen.

  • Naja, also ich finde, für den Anfang würde es ja schon reichen, wenn die Geräusche sehr plötzlich und abgehakt zwischen Passagen von völliger Stille kommen (damit man erschrickt) und schrill wären (hohe Frequenzen verstärken). Dann sollten die Geräusche natürlich entsprechend laut sein im Vergleich zum Rest vom Film, sprich komprimieren. Man könnte auch so Effekte machen, dass z.B. das Ticken des Weckers immer lauter wird bzw. das Ticken des Weckers von vornherein deutlich lauter ist als eventuelle restliche, "freundliche" Umgebungsgeräusche. Das kennt man ja auch, dass einem in der Nacht z.B. das Weckerticken 10x so laut vorkommt wie die vorbeifahrenden Autos...


    Also jetzt nur so ein paar Ideen.

  • Zitat von Markus

    ... Also jetzt nur so ein paar Ideen.



    Was mir schon beim lesen unbehagen verursacht.


    Nein, mal im Ernst. Ich finde diese einfachen Tricks wirkungsvoller, als sich auf die Spuren eines Soundesigners (die gibt es wirklich) zu machen. Zumal dann immer mehr Aufwand und zuviel (wie Edgar schon beschrieb) voraussetzt.