Hallo und Grüße an alle...
ich habe mit einem MiniDisc Recorder ( Sony MZ-N510 ) per Mikrofon ein Konzert ( wurde von der Band genemigt ) einer befreundeten Band mitgeschnitten.
Leider ist die Aufnahme sehr übersteuert, da ich den Aufnahmepegel verstellt hatte.
Nun meine Frage: Kann ich diese Übersteuern mit Audacity entfernen, oder mindern und wenn ja, wie?
Die Höhen sind eigentlich ganz ok. Nur die Bässe "überschlagen" sich teilweise.
Ich bin für jede Hilfe dankbar.
Übersteuerte Aufnahme bearbeiten
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Hi,
versuche das ganze mal mit dem envelope Tool (sieht auf audacity so aus <--> ist links oben) zu bearbeiten bzw. abzumildern.
ansonsten müsstest du evtl mit Filtern arbeiten.
Versuchs erstmal so.
Gruß
Pennywize -
Du kannst es auch noch mit einem sog. "Declipper" probieren. In Audacity ist jedoch keiner eingebaut.
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Ich weiss noch einen Trick mit dem mda-dynamics VST-Freeware-Modul (aber nur Windows 98, 2000 & XP). Muss die genauen Einstellungen zu Hause nochmal raussuchen, der mda-dynamics kann das automatisch. (aber ich sage gleich: auch dann wird das Ergebnis nicht "umwerfend" sein) - ich kenne aber ehrlich gesagt auch keinen Declipper der wirklich überzeugend funktioniert. Kannst ja mal versuchen, ist immer noch besser als die Aufnahmen fortwerfen zu müssen. Anleitung erfolgt im Laufe des Tages - edgar
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wie gesagt, bin für alle Vorschläge dankbar, ich werde alles versuchen...
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1. Falls nicht schon geschehen - VST-Enabler runterladen http://audacityteam.org/vst/VST-Enabler-0.1.3.zip, Archiv aufmachen und vst-enabler.dll nach Audacity/PlugIns kopieren
2. mda-vst-Paket runterladen http://mda.smartelectronix.com/vst/mda_vst_fx_win.zip, Archiv aufmachen und mda-dynamics.dll nach Audacity/PlugIns kopieren (den Rest - ca. 30 andere VSTs kannst Du ja mal gucken ob Du da noch was von brauchen kannst) Bedienungsanleitung gibts hier: http://mda.smartelectronix.com/vst/help/mdaplugs.htm, Bedienung der VSTs über "graue Kästchen" ist aber extrem gewöhnungsbedürftig, habe allein über 20 Stunden gebraucht um den mda-dynamics auszumessen, Messwerte gibt's unten nochmal zum Rumspielen.
Jetzt aber erstmal Anleitung Declipping mit mda-dynamics:
Threshold: 1.00 (Rechtsanschlag)
Ratio: 0.20 (1:1 - keine Kompression)
Output: 0.50 (1:1 - keine Verstärkung)
Limiter: 0.64 (wichtig! - 0.5 dB vor Clipping!)
Attack: 0.00
Release 0.00
alle drei Gate -Regler auf 0.00 (kein Gate)Der Sinn des Zwecks: da der Limiter kurz vor Clipping der Audio-Spur steht macht er aus allen "rechtwinkligen" Clipping-Kanten "runde" Kanten. Probier das einfach mal aus, Du siehst dann schon was ich meine. Wenn das noch nicht ausreicht (es kann sein dass auf Grund der MD-Datenkompression das Clipping nicht an den Ober- und Unterkanten auftritt sondern weiter "drin" in der Spur) kannst Du mal versuchen den Output weiter aufzudrehen (Werte grösser als 0.50). Wenn Du natürlich ganz arges Pech hast hat die MD-Kompression Deine Verzerrungen bereits so gut ins Signal integriert dass Du sie gar nicht mehr rauskriegst (hab' ich auch schon gehabt), dann hilft leider nix mehr. Auch nicht von den 0.00-Werten bei Attack und Release (Ansprech- und Abfall-Zeiten) beeindrucken lassen: der mda-dynamics hat eine eingebaute "Idiotensicherung" und setzt die Werte von allein auf brauchbare Werte (0.00 hat bei mir immer am besten funktioniert weil hört man am wenigsten).
Zitat
Für alle die mit dem mda-dynamics (schneller Dynamik-Kompressor) rumspielen wollen hier die wichtigsten Messwerte. Die erste Zahl ist immer die, die man in den "grauen Kästchen" einstellen muss, die zweite Zahl ist die "Übersetzung" in handelsübliche Dynamikkompressor-Werte.Messwerte mda-dynamics:
Output 0.00 = -20dB Tresh 1.00 = 0dB
0.25 = -10dB 0.75 = -10dB
0.35 = -6dB 0.50 = -20dB
0.50 = 0dB 0.25 = -30dB
0.65 = 6dB 0.00 = -40dB
0.75 = 10dB
1.00 = 20dB Ratio 0.20 = 1:1
0.21 = 1:2.5
Limiter 0.65 = 0dB = 100% 0.22 = 1:5
0.45 = -6dB 0.23 = 1:7.5
0.25 = -12dB 0.24 = 1:10
0.05 = -18dB 0.25 = 1:12.5
0.00 = -20dB 0.30 = 1:16Attack 0.00 = 0 Release 0.00 = 2.5ms
0.05 = 0.025ms 0.05 = 3.7ms
0.10 = 0.05ms 0.10 = 5ms
0.15 = 0.1ms 0.15 = 7ms
0.20 = 0.175ms 0.20 = 10ms
0.25 = 0.225ms 0.25 = 13.5ms
0.30 = 0.3ms 0.30 = 20ms
0.35 = 0.4ms 0.35 = 27.5ms
0.40 = 0.5ms 0.40 = 38ms
0.45 = 0.675ms 0.45 = 55ms
0.50 = 0.85ms 0.50 = 75ms
0.55 = 1ms 0.55 = 110ms
0.60 = 1.3ms 0.60 = 150ms
0.65 = 1.7ms 0.65 = 220ms
0.70 = 2.1ms 0.70 = 310ms
0.75 = 2.7ms 0.75 = 440ms
0.80 = 3.4ms 0.80 = 615ms
0.85 = 4.35ms 0.85 = 870ms
0.90 = 5.4ms 0.90 = 1.2s
0.95 = 6.9ms 0.95 = 1.75s
1.00 = 8.7ms 1.00 = 2,6sDas Gate habe ich noch nicht ausgemessen weil ich es nur sehr selten brauche - im Zweifelsfall alle drei Gate-Regler auf 0.00 stellen (Gate aus).
Bei den Ratio-Werten muss man aufpassen: unterhalb von 0.20 erfolgt "negative" Kompression - der Kompressor wird lauter statt leiser, bei Werten über ca. 0.40 erfolgt "Überkompression" (Kompression grösser als unendlich) der Kompressor wird oberhalb der Threshold-Schwelle wieder leiser. Der mda-dynamics wurde offensichtlich zu Experimentierzwecken programmiert. Sinnvolle Werte (im Sinne eines "klassischen" Dynamikkompressors) ergeben sich nur zwischen 0.20 und 0.30 - wer experimentieren will darf das natürlich gerne tun, ich wollte es nur gesagt haben.
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Kurze Beschreibung - was ist ein Dynamik-Kompressor:
Ein Kompressor ist im Prinzip ein elektronischer Lautstärkeregler, nur regelt der so schnell wie man das mit der Hand niemals könnte. Treshold ist der Pegel, ab dem der Kompressor anfangen soll leiser zu machen - man kann dann die leisen Stellen weiter aufdrehen, das ist ein Effekt bei dem man glaubt dass sich dann alles "lauter" anhört. Ratio ist das Verhältnis um wieviel der Kompressor die lauten Stellen leiser machen soll. Output ist ein Verstärker am Ausgang, der alles am Ende wieder lauter macht, wenn's zu leise geworden ist . Attack ist die Zeit, die der Kompressor braucht um leiser zu drehen und Release ist die Zeit, die er braucht um wieder lauter zu machen.
Ein Gate braucht man um Stellen unterhalb einer bestimmten Lautstärke "auszublenden" - z.B. bei Radiointerviews kann man in den Sprechpausen den Verkehrslärm im Hintergrund leiser machen oder Mikrofonrauschen ausblenden.
Tip: man kann den Output auch auf 0.5 - das ist 1:1-Verstärkung - stehen lassen und anschliessend mit "Effekte > Verstärken > kein Clipping erlauben" die Spur automatisch wieder auf Vollaussteuerung rechnen lassen, das geht meiner Meinung nach einfacher.
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Bedienungsanleitung Declipping mit mda-dynamics:
Threshold: 1.00 (Rechtsanschlag)
Ratio: 0.20 (1:1 - keine Kompression)
Output: 0.50 (1:1 - keine Verstärkung)
Limiter: 0.64 (wichtig! - 0.5 dB vor Clipping!)
Attack: 0.00
Release 0.00
alle drei Gate -Regler auf 0.00 (kein Gate)Der Sinn des Zwecks: da der Limiter kurz vor Clipping der Audio-Spur steht macht er aus allen "rechtwinkligen" Clipping-Kanten "runde" Kanten. Wenn das noch nicht ausreicht kann man versuchen den Output weiter aufzudrehen (Werte grösser als 0.50). Auch nicht von den 0.00-Werten bei Attack und Release (Ansprech- und Abfall-Zeiten) beeindrucken lassen: der mda-dynamics hat eine eingebaute "Idiotensicherung" und setzt die Werte von allein auf brauchbare Werte (0.00 hat bei mir immer am besten funktioniert weil hört man am wenigsten).
Bitte an den Pennywize: Da ich keine FAQ-Rechte habe - könntest Du den Kasten mit zu "Wo gibt es kostenlose VST-Effekte" http://www.audacity.fuchsi.de/241 dazukopieren - bitte, bitte - edgar
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erledigt
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Ich habe heute mal etwas rumgespielt. Nach 3 Stunden habe ich kein Gehör mehr gehabt. Irgendwie klingt der Mitschnitt etwas besser, trotzdem möchte ich erst eine Nacht drüber schlafen...
So, für alle die auch mal etwas rumspielen wollen... ich habe hier mal ein Track hochgeladen (anderer Mitschnitt von einer bekannten Band, den ein Freund mal gemacht hat und der auf Kill-them-all.de online war) für die Experten unter euch. Wer den verbessern kann, der möge sich doch bitte mal bei mir melden.
Link anklicken, danach kostenloser Download anklicken, dann ca. 40 Sekunden warten und erst dann saugen...
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Also ich habe mir das angehört und das ist genau das was ich meinte mit: da hat die Datenkomprimierung die Verzerrungen bereits so gut integriert dass Du hinterher gar nichts mehr machen kannst. Da hilft nur damit leben oder fortschmeissen. Trotzdem: vielleicht kannst Du mir Deine Aufnahme an edgar-rft@web.de mailen, dann kann ich mir das ja mal anhören.
Den "Ich höre jetzt gar nichts mehr und muss erstmal schlafen"-Effekt kenne ich nur zu gut - edgar
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Cool das mit dem Declipping. Kann mal jemand mit Linux und bissi Kompiliererfahrung Postfish ausprobieren? Würd mich persönlich interessieren...