Klangverbesserung von Konzertmitschnitt

  • Hallo allerseits,


    nachdem ich schon reichlich in alten Beiträgen und Tutorials gestöbert habe, habe ich mich nun doch einmal angemeldet um mir direkt mal einen Tipp zu holen. Diverse Tutorials haben mir schon sehr weitergeholfen, vielen Dank dafür :) .


    Folgende Situation:


    Am vorletzten Wochenende hatte ich mit meinem Orchester, in dem ich spiele, unser Jahreskonzert. Das Konzert wurde mit vier Mikros aufgenommen, die direkt über uns auf der Bühne hingen. Die Aufnahme erfolgte auf SD Karte und ist auch nicht übersteuert. Dennoch klingt das Ganze irgendwie zu "hart" bzw. grell, und zu wenig voluminös, fast wie eine Mischung aus Kassettenaufnahme und CD (stellenweise sehr blechern, v.a. das Schlagzeug). Ich kann es leider nicht besser beschreiben, deshalb habe ich auf meinen Webspace eine Hörprobe mit mehreren Ausschnitten hochgeladen, da sich die Qualität je nach Stück anscheinend auch unterscheidet (256 Kbps, 48 kHz, MP3):


    http://vuescapes.homepage.t-online.de/Zusammenschnitt.mp3


    Die oben verlinkte Hörprobe enthält gegenüber des Originals bis jetzt die folgenden Veränderungen:


    - Minimaler Hall mit dem GVerb Plugin
    - Bass Boost
    - Individuelle Angleichung der beiden Stereotonspuren, da sie stellenweise unterschiedlich laut waren


    Ich habe mich jeweils an die Tutorials gehalten und die ursprüngliche Musik mit invertierten Spuren herausgerechnet, sodass der reine Effektanteil übrig blieb, könnte bei Bedarf da also auch noch nachregulieren. Ich wünsche mir insgesamt einen weicheren (weniger blechern bzw. Konserve) Klang und mehr "Volumen" im Sound. Ich wäre für Tipps, ob und wenn ja wie das möglich ist, sehr dankbar. Auch für sonstige Verbesserungen der Audioqualität bin ich zu haben, nur an den falschen Tönen kann man wohl leider nichts mehr ändern :D


    Vielen Dank im Voraus für eine Antwort.


    Daniel

  • Damit du siehst, das dein beitrag auch aufmerksam (nicht nur einmal) gelesen wird), melde ich mich. Auch wenn ich nicht viel beizutragen habe, da ich selbst auch gerne wüßte, wie ich welchen "Effelt" erreiche. Das ist für mich eine Wissenschaft für sich.


    Einzige Idee die ich bei sowas habe, ist an den Frequenzen etwas zu deixeln.

  • ahoi,


    zuallererst ein Lob an eure Spielqualität. Da habt ihr ein sauberes Stück Live- Musik.
    Ich kann mir verschiedene Möglichkeiten vorstellen, wodurch die Qualität gemindert wird.



    Eventuell wurden gewöhnliche Livemikros benutzt, z.B. aus der shure SM-Serie, die schon ab einer geringen Entferung vom Instrument oder Mund eine erhebliche Bassfrequenzminderung aufweisen. (Kondensator-Mikros sind für einen "besseren" Raumklang geeigneter)
    Ihr habt bestimmt in einer "größeren" Halle gespielt. Da wird zusätzlich noch viel Bass "geschluckt".(plump ausgedrückt: Basswellen kommen nicht so weit) Der Klang eines Akkordeos entweicht hauptsächlich nach vorne, d.h. über euch hängenden Mikros nehmen weniger auf. Um einen druckvollen "warmen" Sound zu erhalten, müßte jedes Instrument ein separates (Front-)Mikro erhalten.
    Und die Invertierung verändert m.E. die Frenquenzen und nimmt dadurch den einzelnen Spuren eine gewisse Druckkraft.
    (Es wird etwas "weggerechnet")


    Das hilft dir wahrscheinlich nicht bei deinem aktuellen Problem, jedoch könnt ihr bei den nächsten Liveaufnahmen etwas verändern.


    halte mich auf dem laufenden, denn mir gefällt euer Spiel


    rasman

  • Hallo ihr zwei,


    danke für die Antworten :-). Ich hab heute mal angefangen mit High Pass und Low Pass Filtern zu spielen, vielleicht kommt dabei ja irgendwas Brauchbares zu Stande.


    @ Rasman


    Danke für das Kompliment, und Respekt, dass du die Klangfarbe sofort zuordnen konntest ;-). Das ist recht ungewöhnlich, da viele Leute nicht einmal wissen, dass Akkordeonorchester überhaupt existieren, geschweige denn wie sowas klingt (eben nicht nach Volksmusik). Bei drei, vier Stücken hab ich statt Akkordeon Keyboard gespielt (und ein Klavier war auch mal dabei), doch ansonsten waren es nur Akkordeons und Schlagwerk.


    Ich habe leider keine Ahnung von Aufnahmetechnik, von daher kann ich zu den verwendeten Mikros wenig sagen, aber deine Einschätzung, dass es sich um einfache Livemikros gehandelt haben könnte, ist recht plausibel, da der Saal über kein teures Equipment verfügt. Er selbst ist inklusive Bühne 334 m² groß und besitzt - zumindest auf der Bühne selbst - ein grausame Akustik, im Zuschauerraum klingt es aber wieder gut. Auf der Bühne ist es so, als hörte man nur sich selbst spielen und niemanden sonst, vielleicht trägt das auch zu einer geminderten Aufnahmequalität bei. Eine Aufnahme mit seperaten Frontmikros pro Instrument wird aus Kostengründen wahrscheinlich nicht möglich sein, aber für das nächste Konzert behalte ich diesen Vorschlag auf jeden Fall im Hinterkopf und bringe ihn zumindest zur Sprache.


    Was die Invertierung anbelangt, so habe ich die Originalaufnahme unangetastet gelassen. Zuerst habe ich sie zwei Mal dupliziert, eines der Duplikate invertiert und auf das andere den jeweiligen Effekt angewandt. Anschließend hab ich die Effektspur und die invertierte Spur mit einem Quick Mix zusammengemischt, sodass von dem gerade angewandten Effekt nur der Effektanteil übrig blieb. Vielleicht gehen dabei ein paar Frequenzen verloren, aber ohne das Rausrechnen des Originalmusik ist das Ganze dann sofort übersteuert :huh: . Gibt's da noch eine andere Möglichkeit, ohne dass Clipping entsteht und die "Druckkraft" der Effektspuren trotzdem erhalten bleibt?


    OT:


    Falls es dich interessiert, wär hier der Link zur Zeitungsrezension :)


    http://www.ovb-online.de/news/landkreis_rosenheim/kolbermoor/Kolbermoor-Akkordeon-vom-Feinsten;art4139,1392917


    Ich versuche auch seit einigen Tagen bei Youtube ein paar Videos hochzuladen, aber ich bekomme beim Upload immer den berühmt-berüchtigten "unbekannten Fehler", der rein zufällig auftritt. Na ja, sei's drum, ich versuche es weiter.

  • ahoi, vuescapes...


    Vielen Dank für den Respekt.
    (Probiere mich allerdings gerade selbst am Akkordeon, daher meine akustische Erkennung, habe allerdings noch Schwierigkeiten, alle vier Möglichkeiten (rechte Hand Melodie, linke Hand Harmonie, ziehen und drücken lassen unterschiedliche Klänge ertönen... (ist das dann eine Harmonika??? http://de.wikipedia.org/wiki/Akkordeon ) zu einem Wohlklang zu bringen. Aber ich bin auch Sänger, da sollen die anderen schön spielen können ;) )


    Da ich euer finanzielles Budget nicht einschätzen kann, jedoch vermute, dass ihr für eure Auftritte immer ein gewissen "Obuluss" (So benannte mein Vater die Gage, die er mit seiner "Kapelle" erspielte) erhaltet, gäbe es die Möglichkeit, passende Mikrophone und Pa-Anlagen relativ günstig zu leihen. Schau mal bei verschiedenen Musikhäuser im Internet nach. Da könntet ihr in eurem Proberaum oder beim nächsten Konzert mit wenig Aufwand ähnliches produzieren.


    Zu deinen aktuellen Fragen:


    Low pass etc. bringt nur viel Effekt, wenn auch Bassfrequenzen aufgenommen wurden.
    (Was nicht vorhanden ist, kann auch nicht verstärkt werden) Meist wird es nur "mumfig".
    Du könntest auch noch die Originalspur verdoppeln und die duplizierte Spur ein wenig leiser in den Hintergrung mischen.
    Vielleicht verstärkt sich dadurch,inkl. low pass, der "Druck".


    ausprobieren ist zumindest ein Versuch....



    wenn du Lust hast, schicke mir doch mal eine Datei, ich versuche meine Erfahrungen anzubringen. und vielleicht.....???????


    viel Erfolg


    rasman