Nicht hörbaren Bereich einer *.wav hörbar machen

  • Hallo zusammen


    Ich hoffe, mir kann jemand helfen.
    Ich habe eine *.wav-Datei und möchte dort die Frequenz erhöhen, sodass ich die für das menschliche Ohr nicht hörbaren Bereiche, hörbar mache. Kann mir evtl. jemand sagen, mit welchen Schritten ich diesem Ziel näher komme?


    Wisst ihr, wie ich das meine?


    Erstmal aber die erbetenen "Richtlinien zum Stellen von Fragen im Audacity-Forum"
    •Welcher Rechner? - AMD Athlon 64 X2 Dual, Core Prozessor 6000+, 3.01 GHz, 3,50 GB RAM
    •Welches Betriebssystem? - Windows XP SP3
    •Welche Soundkarte, wenn bekannt? - Weiß ich nicht, sollte das wichtig sein, versuche ich mein Glück mit Sisoft
    •Welches weitere Equipment, z.B. Vorverstärker, Kabel, Mikro, ... - Keins, nur ein digitales Aufnahmegerät "Olympia Memo 99"
    •Welche Version von Audacity? - 1.2.3
    •Was willst Du erreichen? - Wie oben beschrieben, möchte ich nicht hörbare Bereiche hörbar machen
    •Welche Aktionen hast Du durchgeführt (z.B. "Ich habe Audacity gestartet und in der Mixerleiste 'Mikrophon' eingestellt, und den Regler auf 0.7 gestellt. Dann habe ich das Mikrophon angeschlossen, auf Aufnahme gedrückt und in das Mikrophon gesprochen.")
    - Ich habe es versucht mit "Effekt" dann "Tonhöhe (Pitch) ändern...", dort habe ich einiges ausprobiert.
    •Was hätte passieren sollen? (z.B. "Ich hätte erwartet, dass das ins Mikrophon gesprochene aus den Boxen kommt und von Audacity aufgenommen wird.") - Wie bereits erwähnt, sollte der nicht hörbare Bereich hörbar sein
    •Was ist wirklich passiert? (z.B. "Es wird aber nur eine gerade Linie angezeigt und aus den Boxen kommt kein Signal.") - Meine Stimme klang wie die von Mickey Maus
    •Was war eigentlich nochmal die Frage? (z.B. "Wie schaffe ich es, dass Audacity das Signal vom Mikrophon aufnimmt?")
    - Ich habe eine *.wav-Datei und möchte dort die Frequenz erhöhen, sodass ich die für das menschliche Ohr nicht hörbaren Bereiche, hörbar mache. Kann mir evtl. jemand sagen, mit welchen Schritten ich diesem Ziel näher komme?


    Dankeschön und lieben Gruß
    Frank

  • Was genau verstehst du unter dem "nicht hörbaren Bereich"? Infraschall (ganz tiefe Töne) oder Ultraschall (ganz hohe Töne)? Nach deinen Beschreibungen vermute ich, dass es sich um Infraschall handelt. Infraschall (ganz tiefe Töne) kannst du in einer Aufnahme nur dann mit dem "Pitch" Effekt hörbar machen wenn die Aufnahme überhaupt Infraschallanteile enthält. Ich frage deshalb so dumm weil Standard Mikrofone überhaupt keinen Infraschall aufnehmen können. Ähnliches gilt für Ultraschall (ganz höhe Töne). Eine WAV Datei mit einer Samplefrequenz von 44100 Hertz kann zum Besipiel allein schon aus technischen Gründen (Nyquist-Shannon Sampling Theorem) keine Frequenzen über 22050 Hertz enthalten.

  • Huhu
    Erstmal Danke für die schnelle Reaktion. Mit dem nicht hörbaren Bereich meine ich den Infra- und Ultraschall, ja, an diese Begriffe habe ich überhaupt nicht gedacht beim Schreiben.


    Ich erkläre dir aber mal, woher ich diese Idee überhaupt habe. Aber keine Bange, das habe ich nicht vor, also nicht gleich mit dem Kopf gegen die Wand rennen. *lach
    Vor kurzem sah ich eine Sendung über Geisterjäger und die machen mit digitalen Aufnahmegeräten Aufnahmen, und testen nachher, ob sie Stimmen darauf hören. Das machen die, indem die "nicht hörbaren Bereiche" hörbar gemacht werden.


    Ich möchte diese Bereiche auch hörbar machen, um zu hören, ob auf den Aufnahmen noch irgendwo Töne sind, die im Infra- oder Ultraschall Bereich liegen.
    Aber wenn du sagst, dass die die Standart Mikrofone diese Bereiche gar nicht aufnehmen können, dann bringt mir das ja eh nichts oder?
    Also ich nutze für meine Aufzeichnungen dieses digitale Aufnahmegerät Olympia Memo99.


    Wenn ich Meditationen aufspreche und Sequenzen vom Olypia nutze, würden diese Infra- Ultraschall Bereiche stören, auch wenn man sie bewusst nicht hört. Ich mache auch Meditationen für Kinder (Meditatives Malen etc.) für einen Kindergarten und solche Töne würden stören, da Kinder sehr empfindlich sind.


    Nochmals herzlichen Dank
    Frank

  • Wenn du nach einer Möglichkeit suchst, um herauszufinden, ob "unerwünschte" Frequenzen in deiner Aufnahme vorhanden sind kannst du auch im Audacity "Analyse" Menü die "Frequenzanalyse" verwenden.


    Bild von der Frequenzanalyse gibt's momentan nur beim Ingmar (:-)): http://audacity.au.funpic.de/index.php?mo=38000


    Zuerst einen Teil der Tonspur mit der Maus markieren, den du analysieren möchtest und dann im "Analyse" Menü auf "Frequenzanalyse" gehen. Du bekommst dann ein Bild mit einer Kurve, die der statistischen Frequenzverteilung in der Aufnahme entspricht. Die tiefen Töne sind ganz links, die hohen Töne sind ganz rechts. Das ist wahrscheinlich die einfachste Methode.


    Grundsätzlich gilt:


    * Eine Audio-CD (das ist ja wahrscheinlich das, was am Ende dabei herauskommen soll) kann aus technischen Gründen (wegen der Samplefrequenz von 44100 Hertz) keine Ultraschallsignale oberhalb des Hörbereichs enthalten, selbst dann nicht, wenn Ultraschallsignale in der Originalaufnahme enthalten wären.


    * Das Mikrofon des Diktiergeräts kann mit absoluter Sicherheit keine Infraschallsignale (unterhalb des Hörbereichs) und mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auch keine Ultraschallsignale (oberhalb des Hörbereichs) aufnehmen.


    * Es wäre theoretisch denkbar, dass Störsignale im Infra- oder Ultraschallbereich vom Digitalteil des Diktiergeräts oder von der Sondkarte des Computers erzeugt werden (das ist eine wesentlich wahrscheinlichere Störquelle). Ob das so ist kannst du mit der "Frequenzanalyse" herausfinden. Soche Probleme entstehen in fast allen Fällen entweder direkt beim Aufnehmen im Diktiergerät selbst oder beim Überspielen auf den Computer.


    * Wenn in Audacity keine Störgeräusche festzustellen sind, ist es sehr unwahrscheinlich (eigentlich so gut wie ausgeschlossen, aber nichts ist unmöglich), dass solche Störsignale beim anschliessenden Brennen der CD entstehen können.


    Eine ganz andere dumme Frage: Handelt es sich bei "Audacity_1.2.3" (im ersten Kasten oben) um einen Tippfehler? Audacity_1.2.3 ist mehr als fünf Jahre veraltet, wir sind momentan bei Audacity_1.3.9.


    Zitat

    Vor kurzem sah ich eine Sendung über Geisterjäger und die machen mit digitalen Aufnahmegeräten Aufnahmen, und testen nachher, ob sie Stimmen darauf hören. Das machen die, indem die "nicht hörbaren Bereiche" hörbar gemacht werden.


    Es gibt natürlich auch spezielle Mikrofone und Aufnahmegeräte für Infraschall und Ultraschall Signale. Infraschallaufnahmen sind z.B. in der Erdbeben- und Vulkanforschung sehr verbreitet, mit Ultraschallmikrofonen werden z.B. Hochspannungsleitungen überprüft, weil elektrische Funkenüberschläge Frequenzen bis in den Rundfunkbereich ausstrahlen. Der "normale" Hörbereich (Strassenlärm usw.) wird dadurch einfach ausgeblendet und alle Funkenüberschläge sind auch vom Boden aus deutlich zu hören. So braucht niemand extra auf alle Masten zu klettern.


    Bei "normalen" (bezahlbaren) Aufnahmegeräten brauchst du dir aber normalerweise keine Sorgen machen, dass solche Signale durch das Mikrofon aufgenommen werden. Im Gegenteil, du musst sogar dankbar sein wenn überhaupt ein Frequenzberseich von ca. 100Hz bis10000 HZ (10 Kilohertz) aufgenommen wird. Es wird normalerweise eher zu wenig als zu viel aufgenommen. Viel wahrscheinlicher sind digitale Störgeräusche durch das Aufnahmegerät oder die Soundkarte.

  • Hallo edgar


    Vielen herzlichen Dank für diese sehr ausführliche Antwort. Du hast mir sehr geholfen damit und ich werde sicherlich die Analyse ausprobieren.
    Du schreibst aber, dass auf einer CD, die am Ende dabei rauskommt, keine Ultraschallsignale oberhalb des Hörbereichs enthalten sind. Somit erübrigt sich eine Kontrolle der fertig gesprochenen Dateien und ich kann beruhigt an die Sache ran gehen.


    Nochmals Dankeschön für deine Hilfe und die Arbeit, die du dir damit gemacht hast.


    Was deine Frage zur Version 1.2.3 angeht ... nein, kein Tippfehler.
    Ich hatte mal eine neuere Version installiert vor 2 Jahren noch früher und damit konnte ich nicht mehr so arbeiten, wie ich es gewohnt war. Ich glaube es lag daran, dass wenn ich eine Audio Datei (Meditationsmusik) geöffnet hatte, ich nicht mehr darüber sprechen konnte. Oder ich konnte beim Aufnehmen der Stimme die Musik nicht gleichzeit mithören, trotz korrekter Einstellungen. Genau weiß ich das nicht mehr.


    Aber wenn die Version tatsächlich schon so alt ist, dann muss ich mich wohl doch mal an die aktuelle Version wagen. Danke für den Hinweis.


    Lieben Gruß
    Frank