Aufnahmen nachträglich mit Audacity verstärken???

  • Hallo zusammen,


    ich habe leider ein Problem mit Audacity.
    Ich möchte gerne Tonaufnahmen (wav Format) in Audacity nachträglich verstärken. Da ich aber auch einige lautere Stellen in den Aufnahmen habe, darf die Verstärkung immer nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen.
    Dies mache ich so, indem ich die Spur bis zu der "lauten Stelle" markiere und dann die Option Verstärken anwende.
    Ich gebe aber nie mehr als 1,0 db ein, da man keine Sprünge hören sollte.
    Problem ist aber, dass ich nach dem Verstärken fast immer am Ende der markierten Spur ein Knackgeräusch drin hab.
    Wie kann ich das vermeiden oder gibt es eine bessere Möglichkeit wie ich einzelne Teile der Spur gezielt verstärken kann, ohne Übergänge zu hören?


    Wäre Super wenn Ihr mir helfen könntet!



    Viele Grüße,
    Max

  • Zitat von DR011531:1259688090


    Wie kann ich das vermeiden oder gibt es eine bessere Möglichkeit wie ich einzelne Teile der Spur gezielt verstärken kann, ohne Übergänge zu hören?


    Automatisch geht das außerdem mit dem Kompressor-Effekt oder mit dem Leveller (in Audacity 1.3.9).

  • Hi,
    zumindest bei Sprache ist der richtige Effekt der
    -> Fast Lookahead Limiter
    Meiner Meinung nach gehört der zu den wichtigsten Effekten bei Sprache (Interviews, Telefoninterviews, Vorträge, Demos ...) ohne den wird es fast immer zu leise, oder es sind deutliche Übersteuerungen zu hören, da hilft auch kein Leveler.
    Vieleicht ein Vorschlag an die Audacity Entwickler diesen Effekt in in die Standardeffekte einzubinden.


    So wird auch aus schwierigem Audiomaterial ein verständlicher Beitrag:


    Dazu muß man Zusatzeffekt "Fast Lookahead Limiter" Instalieren. Wie das für Windows geht ist in diesem Portal ganz gut dargestellt, in einem der beiden Pakete ist er dabei. Für UBUNTU gibt es eine einfache Möglichkeit (siehe Linux Forum "Audacity mit Lame und Zusatzeffekten für UBUNTU DAUs").


    Stereospur in rechte und linke Spur aufteilen,
    Ansicht Projekt einpassen
    erst die obere Spur von Anfang bis Ende markieren
    Normalisieren
    jetzt sieht man (mit etwas Übung) wo durchschnittliche Lautstärke zu finden ist
    diese Passage wird markiert
    Effekt Verstärken auswählen, aber nicht durchführen, sondern den Verstärkungsvorschlag (X,X dB) merken
    die Spur erneut von Anfang bis Ende markieren
    jetzt die zu lauten stellen mit dem Fast Lookahead Limiter auf die abgelesene Lautstärke reduzieren (X,X dB, siehe oben)
    Verstärken
    jetzt kann man nochmal den Leveler anwenden
    (ohne Fast Lookahead Limiter sind schon bei mittelmäßigem Ausgangsmaterial deutliche Übersteuerungen zu hören)
    Das gleiche Prozedere für die untere Spur wiederholen
    linke und rechte Spur zur Stereospur verbinden.


    Zugegeben etwas aufwending, aber so erhält man selbst bei schwierigem Ausgangsmaterial gute (also gut verständliche) Ergebnisse ohne Cliping. Hi End Puristen dreht sich zwar der Magen um, das Ergebnis ist aber weit besser, als alles was sich mit PC Lautsprechern wiedergeben lässt.


    Ich muß mal sehen, ob das mit Stapelverarbeitung programierbar ist, befürchte aber, daß das nicht so einfach ist, weil man ja erst nachsehen muß wieviel gelimitet werden muß.



    Für diejenigen, die eine einfacherere Lösung suchen eine schwub die wub Lösung sozusagen als Alternative :
    Datei / Stapelverarbeitung / Clean Speach
    ist bei Audacity 1.3.4 schon vorgegeben und dafür muß man auch nichts installieren.

  • Unter Ubuntu gibt es ein Paket "Steve Harris LADSPA Plugins" (den genauen Paketnamen weiß ich leider nicht auswendig), in dem der Fast Lookahead Limiter enthalten sein sollte.


    Etwas unklar ist mir, was das mit der Clean-Speech-Chain zu tun hat. Diese ruft ganz sicher den in Audacity eingebauten Leveler auf und eben nicht den Fast Lookahead Limiter. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass der interne Leveler dann doch ganz gut funktioniert :)

  • Hallo Markus,


    Wie man die Effekte einfach einbindet habe ich unter "Fragen und Probleme mit Linux" beschrieben. Da ist auch der Fast Lookahead Limiter dabei, Problem gelöst sozusagen.


    Die Geschichte mit Clean-Speach ist als einfachere Alternative gemeint, wenn man die von mir beschriebene Methode zu umständlich findet. Für mittelmäßiges Audiomaterial einget sich das ganz gut (Vorgelesener Text, sachliches Interview mit guter Aussteuerung, beide etwa gleich laut o.ä.). Wenn die Lautstärkeunterschiede zu groß werden, (Leiser Vortrag mit lautem Klatschen, Lachen oder der Redner nähert sich unerwartet dem Miko) bringt die Fast Lookahead Limiter Variante bessere Ergebnisse.