scheppern der Bassfrequenz entfernen

Übersteuerungen nachträglich zu entfernen ist nicht möglich.

Zitat von Fuchsi:1293714103

Hmm, vielleicht könnte man mit Hilfe eines Equalizers die Bassfrequenzen etwas absenken?
Einen Versuch wärs ja wert.

Dann wäre aber der Bass zu leise. Ich denke nicht, dass das gewollt wird.

Übersteuerungen sind Verzerrungen, die kann man nicht mehr reparieren. Zumindest nicht bei jetzigem Stand der Technik!

Hallo!

Ich hänge mich hier mal dran... ich habe zwar kein Video, aber ein Mp3 bzw. eine Tonspur, denke ich: Bsp:

Könnte man diesen Song mit Audacity verbessern? Klingt für mich übersteuert, oder?

nein!
Verzerrungen sind irreparable Schäden an der musikalischen Substanz.

Man kann die, durch digitale Verzerrung, entstehende rechteckige Wellenform abmildern indem man die Frequenzen oberhalb von 18000Hz- 20000Hz absenkt die Qualität des Ergebnisses hängt aber stark vom verwendeten Equalizer ab, ob das Ergebnis so gefällt liegt allerdings auch immer im Auge des Betrachters.

Wenn Du vom Equalizer sprichst, meinst Du ein Programm auf dem PC oder ein echtes Gerät? Würde das gerne mal versuchen, was du beschreibst, allerdings brächte ich da eine Anleitung für! Könntest Du das näher beschreiben?

Zitat von LucullusKeinOrk:1302457208

Man kann die, durch digitale Verzerrung, entstehende rechteckige Wellenform abmildern indem man die Frequenzen oberhalb von 18000Hz- 20000Hz absenkt die Qualität des Ergebnisses hängt aber stark vom verwendeten Equalizer ab, ob das Ergebnis so gefällt liegt allerdings auch immer im Auge des Betrachters.

Dies wird das Problem nicht mindern, weil die Verzerrungen im gesamten Frequenzspektrum liegen. "die Frequenzen oberhalb von 18000Hz- 20000Hz" und diese Frequenzen kann unser Gehör so gut wie gar nicht wahrnehmen.
Vor allem handelt es sich um Verzerrungen im Bassbereich und der Bassbereich liegt zwischen 500Hz und 20Hz.

Und mit der Qualität eines Equalizers hat das auch wenig zu tun.

Sorry all dies wird nichts bringen wenn der gesamte Frequenzspektrum mit Verzerrungen belegt ist.

Das ist richtig: der Ton macht die Musik :-).
Was ich meine und was auch meine Meinung ist, ist das wenn man ein Musikstück stark Übersteuert die vorher runde Wellenform rechteckig wird, das ist soweit klar, aber das geschieht nicht auf dem selben weg wie wenn man ein Rechteck statt eines Kreises mit dem Bleistift zeichnet, denn die Audiodatei ist aus einzelnen Punkten aufgebaut. Wenn man also stark übersteuert wird der Anfang und das Ende des Fehlens von Audioinformationen durch einen einzelnen Sprung von 0 auf max. innerhalb des Abstandes von 2 sampeln markiert(deshalb gehe ich von 20000hz aus(44100hz:2(ein einzelner sample kann ja keinen Ton machen))), wenn man die hohen Frequenzen herausfiltert wird die Welle etwas Sinusförmiger(ich habe gerade noch einmal nachgezoomt:-) das hört sich aber nicht wirklich besser an, nur etwas weniger scharf und dafür dumpf. Aber dazu muss man noch anmerken das wenn der Übersteuerungseffekt in einem fertigen Track bedingt durch die irgendwelche Widrigkeiten zu weit vorne ist er wieder etwas Hintergrund durch herausdrehen der Höhen gerückt werden kann.

Klar kann man da und hier mal was messen und versuchen zu editieren.

Nur Fakt ist, dass es nichts bringen wird. Zumindest nicht auf dem heutigen Stand der Technik. Ich denke dass wird man nie korrigieren können, Denn die musikalische Substanz ist nicht wie ein Programmchen, welches man mit Hilfe von 0 und 1 einfach wieder in den Zustand versetzen kann, den man haben möchte.

Wenn jemand eine übersteuerte Aufnahmen retten kann, dann soll er sich bei uns melden und kann bei uns sofort anfangen.

Grüsse

Ist mal irgend jemand aufgefallen dass eine 20000Hz "Sinus"-Schwingung bei einer Samplefrequenz von nur 44100Hz sowieso nur noch aus zwei Samples besteht und deshalb überhaupt kein Sinus mehr sein kann? Das ist bestenfalls ein Dreieck bzw. im schlimmsten Fall ein Rechteck und eine mit einem Equalizer gefilterte 2-Sample Schwingung kann wiederum nur ein Dreieck oder ein Rechteck sein. Das Filtern von Frequenzen im Bereich von 18000Hz bis 20000Hz bei nur 44100Hz Samplefrequenz ist absolut sinnlos.

Bei 44100Hz Samplefrequenz besteht alles oberhalb von ca. 2000Hz (kein Tippfehler) zum grössten Teil nur noch aus Rechenfehlern. Es kann sein dass sich das Ergebnis einer Equalizer Filterung "anders" als das Original anhört, aber nur dann wenn vom Equalizer andere Rechenfehler hinzugefügt wurden.

Der Ansatz die "Ecken" rund zu machen ist im Prinzip schon richtig gedacht, aber ein Equalizer kann nur in der Zeit vorwärts, aber nicht rückwärts arbeiten (in Audacity nur von links nach rechts, aber nicht von rechts nach links). Was für "gleichmässig runde Ecken" gebraucht wird ist ein pegelgesteuerter Median [Gausscher Mittelwert] Filter der mit einem Fenster über die Tonspur läuft [Window-sinc Filter].

Ein interessanter Versuch wäre vielleicht mal auszuprobieren was passiert wenn die Tonspur mit einem Equalizer zuerst "vorwärts" [normal] bearbeitet wird, dann die komplette Tonspur mit "Effekt > Rückwärts" in der Zeit umgedreht wird, dann nochmal mit den gleichen Equalizer Einstellungen "rückwärts" bearbeitet wird und dann ganz am Ende wieder mit "Effekt > Rückwärts" auf "vorwärts" umgedreht wird. Ich glaube zwar nicht wirklich im Ernst dass sich Verzerrungen dadurch auch nur im geringsten entfernen lassen, aber so wäre die durch den Equalizer verursachte Verzerrung wenigstens symmetrisch.

Das Hauptproblem ist allerdings dass bei digitaler Übersteuerung durch die Quantisierung Spiegelfrequenzen entstehen, die (wie audio expert bereits mehrmals geschrieben hat) leider im gesamte Spektrum vorhanden sind und deshalb mit einem Equalizer (oder einem ähnlichen Tonfrequenzfilter) nicht entfernt werden können.

Ausserdem: ist mal jemand aufgefallen dass "Ecken rund machen" nichts anderes als ein weiterer Verzerrer ist? Es klingt extrem seltsam, aber es ist wirklich wahr, Verzerrungen können nur mit einem Verzerrer verringert werden.

Zusammenfassung: ich habe es schon mindestens mehrere tausend mal (kein Witz) versucht aus meinen eigenen Aufnahmen Verzerrungen rauszumontieren aber es ist erstens mal ein Riesengefummel und zweitens bringt es nicht wirklich viel.

Vorschlag: In Audacity_1.3.x-beta gibt es im unteren Teil des "Effekt" Menüs einen "ClipFix" Filter. Der macht nichts anderes als bei rechteck- oder trapezmässig abgekappten Übersteuerungen die fehlenden "Kurventeile" durch "Cubic Spline" Interpolationen zu ersetzen.

ClipFix funktioniert im Prinzip so:

* Zuerst die gesamte Tonspur mit "Effekt > Verstäken" und -6dB auf die Hälfte der Originalhöhe verkleinern. Der maximale Peak der Tonspur sollte danach bei 0.5 liegen.

* Danach "Effekt > Plugin 1-10 > Clipfix" mit "Threshold: 50%" drüber laufen lassen. Zwischen 0.5 und 1.0 der Tonspur erscheinen dann die neuen Kurventeile. Im Zweifelsfall ein paar mal ausprobieren bis es passt.

Das "ClipFix" Plugin fällt zwar eindeutig in die Kategorie "viel guter Wille aber leider nur mittelmässige Ergebnisse", wer will kann das aber mal ausprobieren.

Wenn ich Einzelne(!) Übersteuerrungen(das hat nichts mit dem Finanzamt zu tun:-) entfernen will schneide ich sie normalerweise von Hand aus. Ich versuche dabei den Anfang und das Ende des zu löschenden Bereiches so zu markieren das die Amplitudenaussteuerrung auf beiden Seiten möglichst gleich groß ist(besser gesagt am besten Null:-) das würde aber beistarken clipping laaange dauern. Das mit dem „Rückwärts abspielen“ hab ich schon ausprobiert und es hört sich immer noch schlimm an.

Das Ergebnis -durch deine Schnitttechnik, würde ich mir mal gerne anhören. <_<
Und dann in einem A/B Verglich testen.

Aber vermutlich kannst du nicht nachvollziehen über welche Dimension an Verzerrungen wir hier sprechen.