Gesang bei Aufnamhe mithören

  • Zitat

    Dann habe ich überlegt, ob ich vielleicht einen anderen Treiber für das emu 0404 usb brauche, aber das ist ja auch unlogisch, da ja alles mit dem Mikro klappt.


    Das ist leider nicht so einfach zu beantworten, weil es unter Windows tatsächlich mehrere Arten von Soundkartentreibern gibt:


    * MME (Microsoft Multimedia Extensions) ist die ältesten Soundkartenschnittstellle, die seit jeher Bestandteil von Windows ist. Alle Audacity Windows Versionen können mit MME Treibern aufnehmen. Allerdings verursacht MME definitiv die längsten Latenzzeiten. Wenn du mit dem Mikrofon ohne Verzögerung aufnehmen kannst dann verwendet die USB Soundkarte mit Sicherheit keine MME Treiber.


    * DirectX (heisst bei Soundkarten oft auch "DirectSound" oder "DirectAudio") ist der Nachfolger von MME, der eine schnellere (direkte) Soundkarten Ein/Ausgabe erlaubt und damit wesentlich kürzere Latenzzeiten verursacht. Die neueren Audacity_1.3.x-beta Versionen können mit DirectX Treibern aufnehmen (welche Audacity Version genau ist leider immer noch mehr oder weniger Glückssache, ich habe zu Hause kein Windows und kann das gerade nicht ausprobieren).


    * ASIO (Audio Stream Input/Output) ist eine kommerzielle Schnittstelle der Firma Steinberg, die auf geringstmögliche Latenzzeiten optimiert ist. Keine Audacity Version kann mit ASIO Treibern aufnehmen, weil sonst für jeden Audacity Download Lizenzgebühren bezahlt werden müssten und Audacity nicht kostenlos verteilt werden dürfte.


    * AC'97 (Intel Audio Codec) ist eine Soundkarten Schnittstelle für billige USB-Soundkarten, die keine eigenen Treiber haben. Diese Schnittstelle ist aber eigentlich für Internet Telefonieren und ähnliche Geschichten gedacht. Die Latenzzeit von AC'97 ist mehr oder weniger Glückssache (hängt von der restlichen Auslastung des Rechners ab).


    Alles sieht danach aus als ob irgendeine automatische Umschaltung innerhalb der Soundkarte (der externe Kasten) die verschiedenen Latenzzeiten verursacht. Das Problem kann also entweder im Programm, das sich innerhalb des Kastens befindet, liegen (die sogenannte "Firmware", weil dieses Programm meist nur vom Hersteller geändert werden kann), oder das Programm im Kasten schaltet automatisch zwischen verschiedenen Windows Treibern um, im dümmsten Fall auf AC'97, weil für irgend einen Anwendungsfall der passende Treiber (vielleicht) nicht installiert wurde. Ob das wirklich so ist kann aber nur der Hersteller der Soundkarte beantworten.


    Du kannst ja mal in Audacity_1.3.x-beta unter "Bearbeiten > Einstellungen > Geräte" nachschauen welche "Aufnahmegeräte" dort in der Liste erscheinen. Es gibt in Audacity_1.3.x-beta auch die Möglichkeit unter "Hilfe > Soundkarten Info" alle Aufnahme- und Wiedergabequellen anzeigen zu lassen, die Audacity beim Programmstart erkannt hat.


    Meist wird zusammen mit der Soundkarte eine CD geliefert, auf der sich die (eventuell) fehlenden Treiber befinden könnten. Im Zweifelsfall gibt es bei E-MU unter "Manual & Downloads > Please select a platform: PC" ein "E-MU® 0404 / Tracker Pre USB Web Install Package" (Direktlink leider nicht möglich), das die jeweils neuesten Treiber enthalten sollte.

  • Hallo Edgar, ich will nicht aufgeben, deshalb habe ich mir die Treiber auf der E-Mu Seite runtergeladen. Danke für den Tip:-) Leider ist das Problem immer noch da. Da ich aber Audacity so sehr liebe, will und muß ich die Lösung finden. Ich habe mich auf der musikerboard Seite angemeldet und dort das Problem geschildert. Darauf bekam ich folgende Antwort:


    Die Latenz ist halt zunächst mal grundsätzlich da und lässt sich in Audacity auch nicht verringern. Wenn du zusätzliche Spuren aufnimmst, dann hörst du eben aufgrund der Latenz die vorhandene Spur zu spät, und die neu aufgenommene wird zu spät aufgenommen. Dadurch sind die Spuren dann nicht mehr synchron. Hast du in Audacity "Multiplay" aktivert? Müsstest du eigentlich, wenn du die vorhandene Spur hören willst, während du eine neue aufnimmst. Aber dann schiebt Audacity eigentlich automatisch die neu aufgenommene Spur zurück (sieht man auch an den kleinen Pfeilen, die da links an der Spur erscheinen; die sieht man auch wenn man manuell verschiebt). Damit das klappt, muss Audacity aber natürlich wissen, wie groß die Latenz ist. Der einzige Wert, den es da hat, ist die benutzte Audiopuffergröße des Treibers. Allerdings kommt gerade bei USB-Interface noch eine mehr oder weniger große Latenz dazu. Davon weiß Audacity aber nichts und schiebt die Spur deshalb nicht ausreichend zurück.
    In Audacity bleibt dir dann nur die Möglichkeit, die Spur per Hand zurückzuschieben. Du kannst auch eine andere, "ernsthafte" Aufnahmesoftware nutzen. Das würde ich sowieso empfehlen. Bei dem Interface müsste doch eigentlich Cubase LE dabei sein? Da nutzt du dann ASIO-Treiber, und zwar die, die zum Interface dazu gehören. Da kann es dann gut sein, dass E-MU so schlau war, und die tatsächliche Latenz in den Treiber zu schreiben, so dass Cubase dann die Spur korrekt zurückschieben kann. Ansonsten kann man in Cubase auch selber einen Wert für diese Automatuische Latenzkorrektur angeben.


    So weit - so gut. Dann habe ich cubase LE installiert (ich hasse es) und alles neu eingespielt. Ergebnis: Alles problemlos - keine Verzögerung.
    Na toll:-( Ich will aber mit Audacity arbeiten:-)
    Also - der redet von "Multiplay" - ja - habe ich eingestellt, aber wenn ich das keyboard einspiele, sehe ich keine kleinen Pfeile, die da links an der Spur erscheinen, die Pfeile sehe ich nur, wenn ich die Spur mit dem Zeitverschiebewerkzeug verschiebe.
    Es muß doch eine Lösung geben. Liebe Grüße Anke

  • Zitat

    musikerboard: Die Latenz ist halt zunächst mal grundsätzlich da und lässt sich in Audacity auch nicht verringern.


    Das ist richtig. Audacity macht nichts anderes als die neue Tonspur am Ende der Aufnahme mit dem "Zeitverschiebewerkzeug" automatisch um den als "Latenzkorrektur" eingestellten Wert nach links zu verschieben.


    Wenn ich bei mir das Audacity_1.3.13-alpha Einstellungsfenster öffne dann erscheinen unter "Bearbeiten > Einstellungen > Aufnahme > Latenz-Einstellungen" folgende Werte:


    * Audiopuffer: 100ms
    * Latenzkorrektur: -130ms


    Das bedeutet dass Audacity 100ms (1/10 Sekunde) der Aufnahmedaten intern "sammelt", bevor die Daten weiterverarbeitet werden, was eine Verzögerung von 100_MilliSekunden erzeugt. Der "Latenzkorrektur" Wert (die automatische Links-Verschiebung am Ende der Aufnahme) ist 30_Millisekunden grösser, weil der Soundkartentreiber auch noch einmal eine Verzögerung verursacht. Diese zusätzliche Verzögerungszeit ist Audacity nicht "automatisch" bekannt sondern muss durch Ausprobieren herausgefunden werden.


    Ich gehe momentan davon aus (kann aber mehr oder weniger nur herumraten weil ich weder den Programmcode der Soundkartentreiber noch den Programmcode der Windows Audioschnittstellen habe), dass die Firmware (das Programm im externen Kasten) bei unterschiedlichen Auschlüssen unterschiedliche Verzögerungen verursacht, die der E-MU ASIO Treiber wahrscheinlich automatisch ausgleichen kann, wobei alle anderen mitgelieferten Treiber das höchstwahrscheinlich nicht können, zumindest ist mir nirgendswo anders eine solche Funktion bekannt.


    Zitat

    musikerboard: ...du kannst auch eine andere, "ernsthafte" Aufnahmesoftware nutzen...


    Das ist im Prinzip schon richtig. Audacity wird von Informatikstudenten in ihrer Freizeit ohne Bezahlung entwickelt (wobei die meisten von Informatik mehr Ahnung haben als von Tonaufnahmen), wohingegen Programme wie Cubase oder ProTools von bezahlten Informatikern und Toningenieuren entwickelt werden. Es ist also kein Wunder dass diese Programme besser funktionieren als Audacity.


    Zitat

    stardust: ..."Multiplay" habe ich eingestellt, aber wenn ich das keyboard einspiele, sehe ich keine kleinen Pfeile...


    Das ist je nach Audacity Version unterschiedlich.


    Zitat

    stardust: Es muß doch eine Lösung geben.


    Das grundsätzliche Problem unter Windows sieht folgendermassen aus:


    * Die Firma Microsoft ist ein Hersteller von Büro-Software (MIcrosoft Office). Die Audio- und Videoschnittstellen von Windows sind zwar grundsätzlich schon irgendwie brauchbar, haben aber z.B. keine eingebauten Möglichkeiten um Latenzzeiten auszugleichen (alle Verzögerungen, die von Hardware oder Software verursacht werden).


    * Die einzig wirklich brauchbare Audioschnittstelle unter Windows ist ASIO. Die ASIO Schnittstelle wurde aber nicht von der Firma Microsoft sondern von der Firma Steinberg entwickelt. Die Lizenz, um die ASIO Schnittstelle benutzen zu können ist deshalb nicht im Kaufpreis von Windows enthalten. Die Lizenzgebühren um die E-MU ASIO Treiber benutzen zu dürfen ist z.B. im Kaufpreis der E-MU Soundkarte enthalten.


    * Tonaufnahmeprogramme, die die ASIO Schnittstelle verwenden möchten, müssen für jede verkaufte Kopie eine (geringe) Lizenzgebühr an die Firma Steinberg bezahlen. Die ASIO Lizenzgebühr ist z.B. im Kaufpreis von Cubase enthalten. Ich möchte hier auch deutlich sagen dass es nicht die "böse" Firma Steinberg ist die sich auf Kosten der Windows Benutzer/innen bereichern will sondern dass die Lizenzgebühr im Vergleich zum Arbeitsaufwand der Firma Steinberg sehr gering ist. Leider bedeutet das, dass Audacity für jeden Download eine (geringe) Lizenzgebühr an die Firma Steinberg bezahlen müsste, was in der Summe aber viel Geld ist, so dass es dann nicht mehr möglich wäre Audacity kostenlos zu verteilen.


    * Die meisten Soundkarten mit einigermassen vernünftiger Aufnahmequalität verwenden unter Windows ASIO Treiber, liefern aber Microsoft-kompatible Treiber mit, damit die Soundkarte z.B. auch mit Programmen wie dem Microsoft Audiorekorder funktioniert ("Startmenü > Programme > Zubehör > Multimedia > Audiorekorder" oder ähnlich). In die Entwicklung der Microsoft-kompatiblen Treiber wird aber meist keine grosse Zeit oder Energie investiert weil die ASIO Schnittstelle einfach besser funktioniert. Leider kann Audacity die ASIO Schnittstelle wegen der sonst fälligen Lizenzgebühren nicht verwenden.


    * Es gibt seit mehreren Jahren in regelmässigen Abständen immer wieder das Gerücht, dass die ASIO Lizenz so geändert werden soll, dass Programme, die kostenlos verbreitet werden, die ASIO Schnittstelle auch kostenlos benutzen dürfen. Ob die ASIO Lizenz geändert wird oder nicht kann aber nur die Firma Steinberg entscheiden, weil die haben schliesslich auch die Arbeit gemacht.


    Lösungsmöglichkeiten:


    * Es gibt die Möglichkeit Audacity unter Windows mit ASIO Unterstützung selbst zu kompilieren, siehe Non-distributable ASIO support in Audacity 1.3.3 and later. Dazu muss ein Entwickler-Vertrag mit der Firma Steinberg abgeschlossen werden (du musst dich schriftlich verpflichten, dass du die selbst-kompilierte ASIO Version zur zum privaten Gebrauch verwendest und nicht an Dritte weitergibst), und du brauchst jemand, der weiss wie Audacity unter Windows kompiliert wird, alles was du dazu brauchst gibt es von Microsoft und Steinberg kostenlos. Audacity unter Windows selbst zu kompilieren ist aber nicht so einfach wie z.B. unter Linux, ich selber habe es noch nie geschafft unter Windows eine wirklich funktionierende Audacity Version zu kompilieren, ich bin aber auch Elektriker und kein Informatiker. :)


    * Die einzige andere Möglichkeit ist wahrscheinlich ein anderes Betriebssystem als Windows zu verwenden. Es ist auch unter Mac und Linux nicht gerade leicht synchrone Aufnahmen hinzubekommen, es kostst aber zumindest mal keine zusätzlichen Lizenzgebühren.

  • Edgar - ich fasse es nicht - Audacity läuft perfekt!!! Juchuh! Und alle Spuren super synchron! Folgendes ist passiert: Gestern habe ich aufgenommen, plötzlich verschob sich auch das Metronom. Dann habe ich alles gespeichert, wollte es wieder neu laden, und dann kam die Melding: Fehler:wert-well-formed (invalid token) in Zeile 3. Ich dachte: Jetzt drehe ich durch! Heute morgen las ich deine ausführliche Antwort - danke dir sehr dafür. Also bei mir stand im Audacity Programm: Audiopuffer: 200, Latenzkorrektur: 0. Da ich aber eh dank der Fehermeldung die Datei nicht öffnen konnte, hatte ich so'n Hals, dass ich vor Wut sowohl Audacity 1.2. als auch Audacity 1.3. deinstalliert habe. Dann habe ich erst mal gefrühstückt. Dabei fiel mir ein, dass ich da jetzt mit 'nem hochwertigen Mikro sitze und keine software zum Aufnehmen habe. Zaghaft lud ich mir die .exe Datei von Audacity 1.3. beta runter. (Davor war es nämlich eine .zip Datei - hm). Ich dachte ziemlich lange nach und kam zu dem Entschluss, dass ja jetzt eigentlich nichts Schlimmes mehr passieren kann, wenn ich Audacity noch mal installiere. Gedacht - getan. Dann änderte ich in den Einstellungen Audiopuffer auf 100 ms und Latenkorrektur auf -130 ms, so, wie du es geschrieben hattest. Mutig spielte ich die Gitarre ein, dann Gesang dazu. Ich traute mich sogar den Bass auf dem keyboard einzuspielen und drückte dann den Wiedergabeknopf. Ja Edgar - und dann mußte ich heulen vor lauter Glück, weil alles wunderbar klang. Danke, dass du bis hier hin gelesen hast - und ich danke dir ganz doll für deine Hilfe.

  • Nach vier Stunden Aufnahme, wo alles toll lief, habe ich meine Aufnahme (Gesang, Gitarre, Bass und Piano gespeichert. Sie ist in dem Ordner Modules als Data und als Weißt du wieviel Sternlein stehen.aup vorhanden. Wenn ich die.aup Datei anklicke, kommt wieder die Meldung: Fehler: wert-well-found (invalid token) in Zeile 3. Ich kann die Datei nicht öffnen und würde so gern weiter arbeiten. Jetzt heule ich wieder, weil ich denke, dass meine ganze Arbeit schon wieder für die Katz war.

  • Das Problem ist dass unterschiedliche Windows Versionen unterschiedliche Formate für Textdateien verwenden. Probleme gibt es vor allem bei deutschen Umlauten (ä, ö, ü, Ä, Ö, Ü, und ß).


    Es gibt deshalb momentan zwei verschiedene Audacity_1.3.12-beta Versionen für Windows:


    * die neue (offizielle) UTF-8 Version: audacity-win-unicode-1.3.12.exe (Windows Installer) oder audacity-win-unicode-1.3.12.zip - die UTF-8 Version enthält "unicode" im Namen
    * die alte ISO-8859-1 Version: audacity-win-1.3.12.exe (Windows Installer) oder audacity-win-1.3.12.zip - die ISO-8859-1 Version enthält kein "unicode" im Namen


    Die "alte" Version ist eigentlich für Windows_98 gedacht (bzw. Windows Systeme bis zum Jahr 2000 und älter), es kommt aber immer wieder vor, dass aus versehen die "alte" Version auf neueren Windows Systemem installiert wurde. Auch Windows_2000 und Windows_XP verwenden zum Teil noch das ISO-8859-1 Format, erst ab Windows_Vista und Windows_7 verwendet Windows auch UTF-8. Das Problem entsteht alleine dadurch, dass unterschiedlichen Windows Versionen unterschiedliche Textformate verwenden. Welche Audacity Version unter Windows_2000 und Windows_XP besser funktioniert muss ausprobiert werden (hängt vvon der Versionsnummer des installierten Windows "Service Pack" ab, sofern so etwas jemals installiert wurde).


    Wenn ich die "Weißt du wieviel Sternlein stehen.aup" Datei mit einem Texteditor (Emacs) öffne dann beschwert sich Emacs bei mir dass die Datei im "iso-latin-1" = ISO-8859-1 Format (wird von alten Windows Versionen verwendet um Texte zu speichern) und nicht im "UTF-8" Format (wird von neueren Windows Versionen verwendet um Texte zu speichern) gespeichert wurde.


    [m]Warning (emacs): File contents detected as iso-latin-1.
    Consider adding an encoding attribute to the xml declaration,
    or saving as utf-8, as mandated by the xml specification.
    [/m]


    Das konkrete Problem in Zeile 3 ist in diesem Fall das "ß" in "Weißt" (du wieviel Sternlein stehen).


    Was du machen kannst um das Projekt (eventuell) doch wieder mit Audacity lesen zu können:


    * Lege irgendwo auf der Festplatte einen Ordner an und kopiere die "Weißt du wieviel Sternlein stehen.aup" und den "Weißt du wieviel Sternlein stehen_data" Ordner hinein, so dass es zweimal das gleiche Audacity Projekt an zwei verschiedenen Stellen auf der Festplatte gibt (= Sicherheitskopie falls was schief geht). Wichtig ist nur dass sich die .aup-Datei und der _data-Ordner im selben Ordner der Festplatte befinden, wo sich dieser Ordner genau befindet ist Audacity egal.


    * Ersetze in einem der beiden Projekte die "Weißt du wieviel Sternlein stehen.aup" Datei durch die "Weisst_du_wieviel_Sternlein_stehen.aup" Datei, die ich hier unten drangeklebt habe und benenne den "Weißt du wieviel Sternlein stehen_data" Ordner in "Weisst_du_wieviel_Sternlein_stehen_data" um (mit "ss" statt "ß" und Unterstrich statt Leerzeichen, Gross- und Kleinschreibung bitte nicht verändern).


    * Dann versuche das neue "Weisst_du_wieviel_Sternlein_stehen.aup" Projekt in Audacity mit "Datei > Öffnen" zu laden.


    Falls das nicht funktionieren sollte kannst du versuchen welcher der beiden Audacity_1.3.x-beta Versionen (Links siehe oben) bei dir besser funktioniert. Die UTF-8 ("unicode") Version sollte eigentlich besser funktionieren, manchmal ist es aber auch umgekehrt.


    Die idiotensicherste Methode mit Audacity unter Windows keine Textformat Probleme zu bekommen ist keine Umlaute (ä, ö, ü, Ä, Ö, Ü, ß) und keine Leerzeichen in Namen von Tonspuren, Textspuren oder Datei- oder Projektnamen zu verwenden.

  • Edgar - lieber Edgar - du bist ein Schatz, nach deiner Anleitung hat alles funktioniert! Boh nee - das war ganz schön spannend;-) Noch eine Frage: Wenn ich jetzt die neue audacity-win-unicode-1.3.12.exe runterlade, um das mal auszuprobieren, dann könnte ich doch die _data und.aup Datei von "Weisst_du_wieviel_Sternlein_stehen", die ich jetzt in dem neuen Ordner habe, in Modules kopieren - da würde sie ja dann reingehören, oder?
    Mann war das ein Tag!

  • Zitat

    ...dann könnte ich doch die _data und.aup Datei ..., die ich jetzt in dem neuen Ordner habe, in Modules kopieren - da würde sie ja dann reingehören, oder?


    Wo gibt es bei dir einen einen "Modules" Ordner? (Ich habe hier kein Windows sondern Linux, bei mir gibt es keinen "Modules" Ordner).


    Das einzigste was mir zu "Modules" einfällt ist, dass es mal geplant war alle Teile von Audacity, die nichts direkt mit Tonbearbeitung zu tun haben, in externe Programmteile (Module) auszulagern um den "inneren Kern" von Audacity besser vor Programmfehlern in für Tonbearbeitung nicht unbedingt notwendigen "Firlefanz-Funktionen" schützen zu können. Es kann sein dass es unter Windows für diesen Zweck einen "Modules" Ordner gibt.


    Audacity Projekte kannst du im Prinzip überall auf der Festplatte speichern wo du willst. Wichtig ist nur dass sich die .aup-Datei und der _data-Ordner des Projekts sich im selben im Ordner auf der Festplatte befinden, Audacity speichert das automatisch so. Es ist aber wichtig wenn du Audacity Projekte z.B. mit dem Dateimanager des Betriebssystems (Windows "Arbeitsplatz" oder "Windows Explorer") von einem Platz zu einem anderen Platz kopierst, dass beides (die .aup-Datei und der _data-Ordner des Projekts) sich hinterher wieder im selben Ordner auf der Festplatte befinden.


    * http://www.audacity-forum.de/post/21107 - worauf muss ich beim Speichern, Verschieben oder Umbenennen von Audacity-Projekten achten


    Wichtig: Wenn du Audacity Projekte auf externen USB oder Firewire Festplatten speichern möchtest, dann solte in Audacity_1.3.x-beta unter "Bearbeiten > Einstellungen > Import/Export > Wenn Audiodaten importiert werden" die Option "Bei unkomprimierten Audiodateien eine Kopie erstellen (sicherer)" und nicht "Unkomprimierte Audiodaten direkt aus Originaldatei einlesen (schneller)" eingestellt sein, weil nur dann ist wirklich sichergestellt, dass sich auch wirklich alle Tondaten des Projekts im _data-Ordner befinden. Die letzte grössere Diskussion zu diesem Thema gab es unter:


    * http://www.audacity-forum.de/thread/4677 - trotz Anzeige der Wellenform beim Abspielen einzelne Abschnitte stumm

  • Danke Edgar - für all deine Hilfe. Jetzt läuft alles perfekt. Nur mit dem Gverb bin ich nicht zufrieden - sorry, aber der bringt nix, jedenfalls klingt der Gesang damit Sch... Gibt es nicht was Besserers? Ich würde mir auch was kaufen, weiß aber nicht was. Hast du eine Idee?

  • Um es aber vornherein ganz deutlich zu sagen: alles was mit "professioneller Nachbearbeitung" und "Effekten" zu tun hat befindet sich in Audacity im schwersten Kindergartenstadium. Es ist auch nicht abesehbar dass sich das in den nächsten Jahren entscheidend ändern wird (zumindest hat sich in den letzten zehn Jahren nicht sehr viel in dieser Richtung getan).


    * Gverb einstellen: GVerb Details zum Einstellen


    * "Anwida DX Reverb light" hatten wir schonmal unter: http://www.audacity-forum.de/post/21090.


    * Ansonsten gibt es noch reverb.ny (mit "Rechts-Klick > Speichern unter" im Audacity "Plug-Ins" Ordner speichen, beim nächsten Start von Audacity erscheint ein "Reverb" Effekt im unteren Teil des "Effekt" Menüs), das ist aber eigentlich nur eine Notlösung für Betriebssysteme wo der "Gverb" Hall nicht funktioniert.


    Viel mehr weiss ich leider nicht. :(

  • VST ist die gleiche Geschichte wie ASIO (beides ist von der Firma Steinberg). Um die original VST Schnittstelle verwenden zu dürfen müssen Lizenzgebühren bezahlt werden, Audacity verwendet deshalb eine "nachprogrammierte" VST Schnittstelle, von der aber bekannt ist, dass viele VST Effekte nicht richtig funktionieren, vor allem wenn sie sehr viel Grafik verwenden.


    Ich kann dir deshalb nicht versprechen dass ein VST Effekt mit Audacity auch wirklich funktioniert.


    Wie VST Effekte installiert werden ist unter Anwida DX Reverb light (auch ein VST Effekt) beschrieben. Ersetze einfach "Anwida DX Reverb light" durch den Namen von deinem Effekt.


    P.S.: Wir haben hier keine Probleme damit Werbung für VST Effekte zu machen wenn du welche findest die mit Audacity besonders gut funktionieren.

  • Hallo Edgar, ich habe den omniverb gefunden, der mit Audacity funktioniert. Jedenfalls könnte ich damit so einiges im Bezug auf Hall im Gesang verändern - hm - wenn ich nur wüßte wie ich ihn einstellen muß;-) Dazu fehlen wir mir die Kenntnisse, d.h. was bedeuten all die tollen Parameter? Also - du hast ja geschrieben, dass ihr keine Probleme mit Werbung für VST Effekte habt, wie gesagt, omniverb läuft unter Audacity, habe an allen Parametern rumgeschraubt und jedesmal eine Veränderung im Klang gehört. Aber wie genau man diesen Effekt für Gesang einstellt, steht NIRGENDWO geschrieben - dazu muß es doch auch eine Gebrauchsanweisung geben.

  • Falls es bei "omniverb" um diesen Effekt geht: http://www.softpedia.com/progS…rb-Screenshot-117133.html


    Ausnahmsweise mal von rechts nach links (weil das mehr Sinn macht):


    * Early refl(ections) ist die "früheste Reflektion der nächstgelegenen Wand" oder anders gesagt der früheste Einsatz des ersten Halls. Je grösser der Delay Wert desto grösser erscheint der Raumeindruck. Je grösser der Level Wert ist desto deutlicher erscheint die "Raumgrösse" im Hall. Level=100% hört sich meist an wie der Hall in einem Raum mit Betonwänden und einer Tischtennisplatte.


    * Wenn das Gate eingeschaltet ist dann wird der Hall nur dann dazuzugemischt wenn auch ein Audiosignal da ist. Es gibt dann zum Beispiel keinen Nachhall wenn du in die Hände klatscht sondern der Hall wird nur während des Klatschens dazugemischt, hört aber gleichzeitig mit dem Geräusch wieder auf. Sensitivity ist die Empfindlichkeit des Geräuschdetektors und mit Hold kann eine Zeit eingestellt werden, die der Hall auch ohne Geräusch noch weiter dazugemischt wird, das ist bei Schlagzeug meist ganz praktisch.


    * Mit dem Equalizer kannst du den Frequenzbereich einstellen, in dem der Hall dazugemischt werden soll (Low-cut = Bass, High-cut = Höhen). Meist ist es zum Beispiel nicht sehr sinnvoll Bass-Frequenzen unterhalb von ca. 150Hz bis 300Hz zu verhallen weil der Ton wird dann "schwammig" (Low-cut = 150Hz bis 300Hz). Ein niedriger High-cut Wert macht den Hall dumpf ein hoher High-cut Wert macht den Hall grell und verstärkt Rauschen. Der High-cut Wert ist meist 5000Hz bis 12000Hz.


    * Late Reverb ist der eigentliche Nachhall (aber wahrscheinlich nur wenn das Gate ausgeschaltet ist):


    ** T60 ist die eigentliche "Nachhallzeit" (mathematische Erklärung warum das T60 heisst siehe Wikipedia Link unten). Damit stellst du ein wie lange nach einem Händeklatschen der Hall noch dauern soll.


    ** Density ist die "Halldichte". Damit kannst du einstellen wie "verwinkelt" der Raum sein soll. Bei einem niedrigen Wert gibt es sehr wenig unterschiedliche Reflektionen, das hört sich bei sehr langen Early_refl(ections) Zeiten wie ein Echo an, bei einem hohen Wert gibt es sehr viele unterschiedlich lange Reflektionen. Ein zu hoher Wert hört sich bei Sprache "verwaschen" an.


    ** Damping ist die "Dämpfung" oder anders gesagt wie viel Höhen mit jeder Reflektion verloren gehen. Ein hoher Wert entspricht einem stark gedämpften Raum (z.B. mit viel Vorhängen), ein niedriger Wert entspricht einem Raum mit Steinwänden.


    ** Roomsize ist die "Raumgrösse". Bei einem hohen Early_refl(ections) Level hängt die gehörte Raumgrösse mehr vom Delay Wert unter Early_refl(ections) ab, bei einem niedrigen Early_refl(ections) Level hängt die gehörte Raumgrösse mehr von diesem Regler ab.


    ** Modulator fällt höchtwahrscheinlich in die Kategorie "lustiger Zusatzeffekt". Wahrscheinlich können damit die Late Reverb Parameter mit einer sehr niedrigen Frequenz verändert werden.


    ** Mit Depth wird wahrscheinlich eingestellt wie sehr der Modulator die Late Reverb Parameter verändert.


    Wie funktioniert Nachhall: http://de.wikipedia.org/wiki/Nachhall (ist aber eine sehr technische Erklärung)


    Das konkrete Problem mit Audacity oder warum es keine Bedienungsanleitung für den "omniverb" gibt:


    Mit "normalen" Audio Editoren (Audition, Cubase, Protools, usw.) setzt du den "omniverb" in die Effektkette der Tonspur (in Audacity gibt es keine "Effektkette"), dann drückst du auf "Play" (Wiedergabe) und drehst, während du dir die Tonspur anhörst, in "Echtzeit" an den Effekt-Reglern herum bis es sich so anhört wie du das haben willst. Weil "Anhören" wesentlich schneller geht als "Bedienungsanleitung lesen" wird in diesem Fall überhaupt keine Bedienungsanleitung gebraucht.


    Audacity kat keine "Echtzeit-Effekte". Mit Audacity kannst du nur an den Reglern herumdrehen, dann den Effekt anwenden, und wenn es nicht so klingt wie du es haben möchtest alles wieder rückgängig machen und wieder von vorne anfangen. Da sich das menschliche Gehirn Lautstärken und Klänge nur für ungefähr eine halbe Sekunde zuverlässig merken kann ist die einzige Möglichkeit in Audacity verschiedene Effekt-Einstellungen miteinander zu vergleichen, indem du die selbe Originalspur mehrfach untereinander kopierst, verschiedene Effekt-Einstellungen auf die verschiedenen Spuren anwendest und die verschiedenen Spuren hinterher miteinander vergleichst. Mit den "Mute" und "Solo" Knöpfen im Spurkopf kannst du die Wiedergabe einzelner Tonspuren ein- und Ausschalten.


    Das meinte ich mit "alles was professionelle Nachbearbeitung und Effekte angeht befindet sich in Audacity noch im schwersten Kindergartenstadium": Ohne Echtzeit-Effekte ist es so gut wie unmöglich wirklich gute Effekt-Einstellungen zu finden, weil das menschliche Gehirn sich Lauststärken und Klänge nur für sehr kurze Zeit merken kann.

  • Wo liegen beim Equalizer die Frequenzen für Gesang, bzw. wie bekommt die Stimme mehr Präsenz? Ich weiß nicht in welchem Bereich beim Eaualizer die Bässe und Höhen liegen, d.h. wie ich wenigstens so ungefähr den Klang für die Gesang besser einstellen kann.

  • Die Angaben in Klammern sind die "realen" Werte, die aber hauptsächlich von den Aufnahme-Eienschaften des Mikrofons abhängen. Welches die genauen Werte sind musst du selbst herausfinden.


    * Bässe = alles unterhalb von 500Hz (150Hz bis 600Hz)


    * Mitten = alles zwischen 500Hz und 5000Hz


    * Höhen = alles oberhalb von 5000Hz (2500Hz bis 12000Hz)


    Der "Präsenz" Bereich, der für die Verständlichkeit der Stimme zuständig ist, liegt zwischen 2500Hz und 5000Hz.