Die "1" nicht getroffen... entsprechend nach links ziehen?

  • Hi,


    ich meine nicht die gesamte Spur nach links schieben, sondern nur den Peak des ersten Tons... also praktisch die "Wellenspitze" mit der Maus anpacken und nach links schieben, so dass der Rest bleibt.


    Wisst Ihr was ich meine und geht sowas in Audacity? Ich hab das mal bei einem Kollegen im Tonstudio gesehen... andere Software auf dem Mac.


    Vielen Dank im voraus und viele Grüße
    Yeti

    • Offizieller Beitrag

    hmm, also in meinem Cubase gibt es im Sample-Editor sogenannte Hit Points, mit denen man eine Nachquantisierung von Audiomaterial machen kann (z.B. Drumloops rhythmisch verändern usw.). Dabei wird der Teil zwischen zwei Hitpoints timestreched.


    Wenn yeti sowas meint, dann geht das mit Audacity meines Wissens nicht, oder?

  • Zitat

    Hitpoints ... Timestretch ... Nachquantisierung von Audiomaterial ... geht mit Audacity meines Wissens nicht, oder?


    :-p Wuuuhaahaaa :-p LoooooL :-p Guter Witz :)


    Also mal im Ernst:


    In Audacity musst du schon dankbar sein wenn sich beim Hin- und Herkopieren von Soundaten mit unterschiedlichen Samplefrequenzen sich die Tonhöhe nicht abhängig von der Samplefrequenz der Tonspur nach oben oder unten ändert (ist z.B. in Audacity_1.2.6 auch heute immer noch der Fall).


    Wenn die Entwicklung von Audacity auch weiterhin in solch einem rasanten Schnarchtempo vor sich hindümpelt dann werden wir uns über Funktionen wie "Nachquantisieren über optische Hüllkurven" und ähnliche Sachen schätzungsweise frühestens in hundert Millionen Jahren unterhalten können.


    Funktionen wie "Tondaten hin- und herkopieren" und "Tonspuren ein- und ausblenden" funktioniert in Audacity_1.3.x-beta mittlerweile einigermassen gut, aber viel mehr darfst du von Audacity nicht erwarten.


    Die gesamte Audacity Infrastruktur ist für maximal zwei Kanäle (Mono oder Stereo) ausgelegt, Interoperation über verschiedene Tonspuren hinweg ist so gut wie unmöglich, und Echtzeiteffekte sind überhaupt keine vorhanden. Einen Dynamikkompressor kann z.B. nur in Echtzeit eingestellt werden, weil sich das Gehirn absolute Lautstärkepegel für nicht länger als ca. eine halbe Sekunde merken kann. Das ist bisher nur deshalb niemand aufgefallen weil der Audacity Kompressor mit 100ms Attack sowieso ca. fünfzig mal zu langsam ist.


    Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin nach wie vor der Meinung dass Audacity der beste Multiplattform Audioeditor ist, den ich für geschenkt bekommen kann, das bedeutet aber leider nicht dass Audacity ein ganz besonders guter Audioeditor wäre sondern leider nur, dass alle anderen Multiplattform Audioeditoren noch armseliger sind.


    Um es klar und deutlich zu sagen: das ist nicht die Schuld der Audacity Entwickler sondern hat mit der allgemeinen Degenerierung der Hardwarequalität zu tun. In Zeiten von "Geiz ist geil" und ähnlichen Geschichten gibt es keinen Rechner mehr in den ich ohne schlechtes gewissen eine PCI-Soundkarte einbauen kann weil die EMV-Störstrahlung innerhalb des Gehäuses mittlerweile Werte erreicht hat die maximal noch die Aufnahmequalität eines Billig-Kassettenrekorders ermöglichen. Mehr ist heutzutage mit Billig-PCs nicht mehr machbar.


    Das Profilager (DigiDesign / ProTools / Avid = mittlerweile eine einzige Firma) arbeitet deshalb ausschliesslich nur noch mit eigener, externer Audio/Video Hardware und verwendet den angeschlossenen Computer nur noch zur Verwaltung von Maus, Tastatur, Bildschirmanzeige und Festplattendaten. Somit ist der Standard-PC (Windows, Mac, Linux) als Übungsplattform für angehende Audioprogrammierer uninteressant geworden, weil die Profi-Audiohardware ausserhalb des Rechners mit ganz anderen Prozessoren arbeitet.


    Die zunehmende Verschlechterung der Hardwarequalität ist meiner Meinung nach der eigentliche Grund für das Audio-Softwaredesaster auf Standard-PCs - davon ist nicht nur Audacity betroffen.


    [line]
    P.S.: Es gibt im Audacity_1.3.x-beta "Effekt" Menü einen "Tempo ändern" Effekt, mit dem der markierte Bereich der Tonspur in der Zeit verändert werden kann. Das ist im Prinzip die "arme Leute" Version von Hüllkurven Nachquantisierung. Das Problem ist dass der genaue Wert für die Zeitänderung durch mehrfaches Ausprobieren herausgefunden werden muss und sich nach Anwenden des "Tempo ändern" Effekts in der Tonspur alles rechts vom markierten Bereich nach rechts oder links verschiebt und es ein mordsmässiges Gefummel ist alles wieder synchron zu bekommen. Wer will kann da mal mit rumspielen.