Bei E-Bass/E-Gitarre direkt in Rechner/ über Verstärker kommt nur Gedröhne...!

  • Hallo liebes Forum!!


    Ich habe folgendes Problem bei Aufnahmen über meinen PC:


    Ich habe kein Pult und spiele deshalb die Instrumente direkt in meinen PC, über den MIC-Anschluss meiner Soundkarte.
    Das funktionierte bei meiner halbakustischen Gitarre (mit eingebauter Klangregelung) super, bei meinen E-Geräten (E-Gitarre und E-Bass) aber überhaupt nicht. Der Bass z.B. ist als metallisches Gedröhne zu hören. Wenn ich ihn leiser einspiele geht das Ergebnis so einigermaßen, ist aber zu leise und wenn ich es dann verstärke ist es wieder Gedröhne.


    Nun hab ich das ganze über einen Verstärker und über ein Korg AX1500 Pedal in den Rechner gespielt und das klingt genauso.


    Ich verstehe das nicht, was kann ich tun? Wenn es nur darum geht das das Instrument durch einen EQ läuft damit der Rechner damit umgehen kann müsste es ja auch mit dem KORG funktionieren?? :-/ :nuts:


    Vielen Dank!!

  • Hallo Majic,


    das klingt nicht gerade nach einem Audacity-Problem. Du erkennst ja schon selber, dass es was mit der Soundkarte zu tun hat.


    Ich kenne mich mit der Direktabnahme von Instrumenten nicht so gut aus (meine Welt sind eher die Mikrofone), kann Dir aber ganz allgemeingültig sagen:
    - Onboard-Soundkarten sind für solche Aufnahmen nur bedingt geeignet. Ich empfehle da lieber entsprechende Audio-Interfaces, die man extern per USB oder Firewire anschließen kann.
    - Du kannst den Pegel in der Systemsteuerung nur schwer einstellen. Das ist aber besonders wichtig, denn das von Dir beschriebene Phänomen deutet auf eine massive Übersteuerung hin.
    - Im ungünstigsten Fall ist der Eingang nicht geeignet, um die E-Geräte dort anzuschließen.


    Es geht auch ohne Mischpult, klar. Aber ob es auch ohne Interface geht, da habe ich so meine Zweifel.


    Sobald der Pegel in der Aufnahme am Betriebssystem (welches?) stimmt, kann Audacity auch saubere Signale aufnehmen und verarbeiten. Die Fehlerursache ist also eine Stufe niedriger anzusetzen.

  • Ja, so was in die Richtung meine ich, wobei ich natürlich nicht weiß, inwieweit ...


    a) Deine Qualitätsansprüche
    und
    b) Dein Budget


    ... Deinen Einkaufszettel diktieren. Ich weiß nicht, wieso Behringer für viele state of the art zu sein scheint (ist es nicht, aber das hat was mit dem Anspruch an die eigenen Aufnahmen zu tun).


    Gerade in diesem Bereich gilt:
    1.) Preis und Qualität sind direkt voneinander abhängig. Je günstiger, desto Schrott.
    Leidvolle eigene Erfahrungen und selber gemachte Testeindrücke gebe ich hier weiter.
    2.) Wer billig kauft, kauft zweimal.
    Einmal zum Fenster rausgeschmissenes Geld fehlt bei der Ersatzinvestition.


    Die Idee mit dem Kompaktmixer finde ich persönlich sehr sympathisch. Das sind mitunter kleine Helferlein in vielen Situationen. In Deinem Fall allerdings würde ich mir überlegen, ob ein USB-Anschluss aus dem Pult heraus nicht doch noch besser für die Qualität wäre.
    Begründung: Wenn Du keine besondere, qualitativ hochwertigere Soundkarte im PC hast, sondern ein 08/15-Teil, dann ist das Dein qualitativer Flaschenhals. Da nützt das beste Pult vornedran nix. Selbst günstige externe A/D-Wandler überholen die meisten Onboard-Soundkarten.


    Letztlich liegt es an Dir, wie gut Deine Aufnahmen werden sollen.

  • Hauptproblem dürfte sein dass aus E-Gitarre und E-Bass "Line In" Pegel rauskommt und ein Mic Eingang ca. hundertfach übersteuert ist. Hat die Soundkarte einen "Line In" Eingang?


    Zweites Problem dürfte sein dass der Klang von E-Gitarre und E-Bass zu 90% vom verwendeten Lautsprecher (nach dem Gitarren/Bass Verstärker) und der akustischen Rückkopplung über die Saiten und den Klangkörper von E-Gitarre oder E-Bass der abhängen und das ganze erfahrungsgemäss nur richtig gut klingt wenn es mit einem Mikrofon vom Lautsprecher des Gitarren/Bass Verstärkers aufgenommen wird.


    Es gibt Hard- und Sofware Simulatoren für Gitarrenverstärker, ich kenne aber keinen auswendig, der einigermassen was taugt.

  • Das mit dem "Line In" habe ich bewusst zu umschiffen versucht, da bspw. Laptops nur einen Eingang haben. Ich nehme an, dass seine Eingangsempfindlichkeit elektronisch angepasst wird - je nach dem, was man dem Betriebssystem als Aufnahmequelle mitteilt.
    Bei Audio-Interfaces gibt es noch den guten, alten Schalter; Mischpulte haben getrennte Mic-/Line-Eingänge. ;)


    Außerdem war mir aufgefallen, dass die Aufnahmen mit einer "halbakustischen Gitarre (mit eingebauter Klangregelung)" problemlos funktionieren - obwohl für die auch ein Line-Eingang angezeigt wäre.
    Oder?
    Ich tippe nach wie vor auf ein Pegel-Problem. Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich stark die jeweiligen Klangerzeuger im Mix aufschlagen.

  • Eine halbakustischen Gitarre hat eine Piezo-Tonabnehmer, der liefert zwar auch mehr Spannung als ein normales Mikrofon, aber das kann noch gut gehen (habe ich selber schon ein paar mal so gemacht). Eine E-Gitarre hat einen Induktionstonabnehmer, der ungefähr hundert mal mehr Spannung abgibt als ein dynamisches Mikrofon und das verzerrt mit Sicherheit.

  • Ich kann nichts konkretes zum Behringer UCG102 sagen weil ich noch nie damit gearbeitet habe. Ich denke aber folgendes:


    * Das Behringer UCG102 USB-Interface ist für Gitarre (elektrisch oder halbakustisch) und E-Bass wahrscheinlich besser geeignet als der Mic Eingang einer eingebauten Soundkarte. Ich kann nicht versprechen dass es wirklich so ist weil ich noch nie mit dem Behringer UCG102 USB-Interface gearbeitet habe, aber es ist SEHR wahrscheinlich.


    * Bei Musikinstrumenten-Zubehör Handlern gibt es eine 2-Wochen Rückgabefrist, wo du zumindest mal dein Geld zurückbekommst wenn das Behringer UCG102 USB-Interface doch nicht das ist was du haben möchtest.


    Für 33 Euro darfst du natürlich keine High-End Studio Qualität erwarten aber normalerweise sind Behringer Geräte ihren Preis schon wert.


    Zitat

    Wie ist denn das mit Mikros?


    Dazu brauchst du:


    * einen Gitarrenverstärker + Lautsprecherbox (für die E-Gitarre)
    * einen Bassverstärker + Lautsprecherbox (für den E-Bass)
    * einen Raum wo du die Verstärker laut aufrehen kannst
    * ein Mikrofon zum aufnehmen


    Alles zusammen ist wesentlich teurer als 33 Euro. Wenn ich den Text beim Thomann richtig verstanden habe dann kannst du mit dem Behringer USB-Interface auch bei Zimmerlautstärke aufnehmen.

  • Kurz und knapp: Nein.


    Die Vorverstärker sind unterschiedlich.
    Du bräuchtest für ein Instrument und ein Mikrofon z.B. ein Fast Track von M-Audio oder, etwas hochwertiger und teurer, eine Scarlett 2i2 von Focusrite.


    Es gibt sicher auch günstigere. Eine musste ich leider aufgrund zu schwachen Pegels und unschönen Klangs zurücksenden - welche, spielt hier keine Rolle.
    Wieder einmal gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal. Leider.

  • Zehn Minuten später:


    Ich kann es noch nicht 100% versprechen aber dieser Laden ist ungefähr fünf Kilometer von mir weg:


    * http://rockshop.de/produkt-1040240-1-BehringerUCG102.html


    Wenn ich es morgen mittag (Montag 29. Juli 2012) schaffen sollte dort hinzufahren und die so ein Behringer UCG102 USB-Interface rumliegen haben dann kann ich dir danach genauer sagen ob es tatsächlich funktioniert mit dem UCG102 auf Zimmerlautstärke aufzunehmen. So etwas könnte ich nämlich auch gebrauchen. :)

  • Zitat

    Ich hab momentan nicht die Möglichkeit eine Gesangsaufnahme zu probieren. Ginge das auch über so ein Gitarren-Interface?


    Tschuldigung, hatte ich vergessen, aber udnobbe hat die Frage schon beantwortet. Eine Gesangsaufnahme mit einem Gitarreninterface hört sich schrecklich an. Für Gesang brauchst du eine andere Soundkarte und ein anderes Mikrofon als für die Aufnahme eines E-Gitarre oder E-Bass Verstärkers.


    Wenn du eine ganze Band aufnehmen willst oder alle Instrumente einer Band selber spielen willst dann ist es insgesamt wahrscheinlich billiger wenn du dir ein Mini-Mischpult und eine USB-Soundkarte, die ein Stereo Line-In Signal aufnehmen kann, besorgst. Es gibt mittlerweile auch Mini-Mischpulte mit eingebauter USB-Soundkarte.


    Schreibe mal bitte eine Liste was du alles aufnehmen möchtest.

  • Also, wie ihr schon gesagt habt will ich die Instrumente selbst einspielen und lasse den Gesang von einem befreundeten Sänger einsingen. Ich spiele meine halbakustische Gitarre, E-Gitarre und E-Bass ein. Dazu Beats aus einem Drumcomputer (läuft nat. problemlos) und will evtl. die ein oder andere Keyboard-Spur hinzufügen.


    Da wäre wohl ein kleines Pult das Beste oder? Ihr meint also sowas?
    http://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_qx1002_usb.htm

  • Ja, das Pult (und ähnliche) haut hin. Da Du ja die Instrumente nicht gleichzeitig spielen kannst, ist das vollkommen okay.
    Im übrigen rate ich sowieso, jedes Instrument und den Gesang auf eine eigene Tonspur aufzunehmen statt einen Mischpultmix über USB auf eine Stereotonspur aufzunehmen. Das erleichtert die spätere Bearbeitung.