Signal-/Frequenzverlauf, Effektkette der Gitarre messen - einfach - Bottlenecks identifizieren

  • Hi,


    also ich habe irgendwo in meiner Gitarren-Sigalkette ein Bottleneck drin.
    Der Klang ist subjektiv um einiges schlechter, wenn ich meine Gitarre durch meine Effekte im Bypass (True-Bypass) durchschicke, als wenn ich die Gitarre ohne Effekte direkt am Verstärker anschließe. Allerdings waren alle meine Anstrengungen, per Gehör und mühevollem Kabel umstecken, herauszufinden, woran das Signal verloren geht, vergebens.
    Meine Effektkette besteht aus 8 Geräten, darunter von mir selbstgebaute Effekte, hochqualitative Effekte, billige aus China, usw... , um die Störquellen herauszufinden, würde ich gerne das Signal am Rechner messbar machen. Ich stelle mir vor, am Ende 10-20 Samples zu haben, die je unterschiedliche Signalrouten abbilden und die ich anschließend zum Beispiel am Spektogramm vergleichen kann! Ich würde so auch gerne meine Gitarrenkabel vergleichen können.


    Meine bisherige Idee sieht folgendermaßen aus:


    1. Schritt:
    Ein schöner Sinuston / Sweep von 0Hz - 20kHz als Referenzinput wäre wohl am besten, aber da ich das alles möglichst simpel halten will und auch keinen absolutes, sondern nur eine relatives Ergebnis brauche, habe ich überlegt, ob ich einfach festlege, dass ich von Oktave -3 bis +3 alle C-Töne auf meinem Synthesizer spiele. (Hab keine Erfahrung, ob ein Sinussweep notwendig wäre :/ )


    2. Schritt: Aufnahme von 20 Samples mit unterschiedlichen Signalketten.


    3. Schritt: Dann ein Frequenzanalyser oder Spektogramm drüberlaufen lassen. Ausgabe als Grafik wäre wohl am besten (wie in Hi-Fi Magazinen oder Boxen Datenblättern <- das wär sehr cool :D).


    Ich hoffe ihr könnt mir da helfen - hab gehört mit Audacity kann man sowas machen. Allerdings weiß ich nicht wie - vielleicht kennt ja jemand ein einfaches Plugin oder Tutorial ??!!
    :D

  • Hallo,


    also ein komplettes Tutorial kann ich hier nicht abgeben. Aber ich kann Dir ein grobes Schema dazu geben, wie man es mit Audacity machen könnte (es gibt natürlich durchaus bessere Tools, die aber meist nicht kostenlos sind).


    1) Sinus-Sweep erzeugen lassen durch Audacity.


    2) Den PC-Ausgang auf den Eingang der Übertragungskette geben.


    3) Den Ausgang der Übertragungskette auf den PC-Eingang legen.


    4) Neue Spur aufzeichnen und gleichzeitig das Signal aus (1) wiedergeben (Overdub muss aktiv sein).


    5) Von neuer Spur Frequenzanalyse machen.



    Statt des Sinus kann auch Weißes Rauschen verwendet werden.


    Irgendwelche Geräte mit Laufzeitfunktionen (Echo, Hall) können natürlich das Ergebnis verfälschen. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass alle Geräte deutlich unterhalb der Übersteuerungsgrenze betrieben werden.


    Das Ganze kann jetzt beliebig unter anderen Konstellationen wiederholt werden, man muss lediglich die bereits gesampelten Ausgangssignale stummschalten.


    Ich hoffe, das hilft weiter.


    Gruß


    Dieter

  • okay cool, danke für deine Antowrt :D


    also tutorialmäßig meine ich nur (weil ich vor ewigen Zeiten mit audacity gespielt hab) - wie erzeuge ich einen sweep -
    und zweitens, wie mache ich korrektermaßen eine frequenzanalyse :)


    und warum meinst du, brauche ich Overdub? Um die Differenz zu erhalten?
    Also die Effekte will ich ja im Bypass aufnehmen - d.h. theoretisch sollte kein Unterschied zu finden sein in den Diagrammen. Aber falls ein
    hörbarer Hardwarefehler in einem Effekt sein sollte, sollte ich bestimmt per Auge anhand der Frequenzdiagramme (kann man die erstellen mit Audacity eigentlich??) den Übeltäter finden können
    :)


    [Blockierte Grafik: http://linearsound.files.wordp…2/04/frequenzdiagramm.png] <- :D:D:D


    edit:
    okay - also hier ist ein Tutorial zur frequency response analysis in audacity:
    https://pantherfile.uwm.edu/ty…uencyAnalysisAudacity.htm


    Wie man einen einfachen Sweep macht, weiß ich noch nicht :)

  • Also, erst mal den Sweep:


    Erzeugen / Tongenerator (2)


    zum Beispiel mit folgenden Einstellungen:


    So, jetzt bräuchte ich mal Hilfe: Wie geht eigentlich das Einbinden einer Bilddatei?
    Der Bildcode und Pfad dazwischen geht jedenfalls nicht.


    Also verbal: Grenzen eingeben (z. B. 20 -- 16000), Amplitude 0,8 -- 0,8, Dauer ca. 10 sec, linear


    Frequenzgang: Analyse/Frequenzanalyse


    Overdub aktiv: Einfach mal nachschauen, was das Kreuzchen macht, das beantwortet Deine Frage.


    Gruß


    Dieter

  • Zitat von Bulova

    So, jetzt bräuchte ich mal Hilfe: Wie geht eigentlich das Einbinden einer Bilddatei?
    Der Bildcode und Pfad dazwischen geht jedenfalls nicht....


    Dürfte funktionieren. Sofernd die Adresse auch vollständig und möglichst mit "http://" anfängt. Das heißt, das Bild muß auch Online verfügbar sein.


    Sollte es nicht funktionieren, einfach den Link posten, den ich dann gegebenfalls notfalls als Bild einbinden.

  • Also bisher hat alles reibungslos funktioniert :)


    Sweep erzeugen (hab ich aber lieber logarithmisch versucht)


    Analyse und Export als *.txt (dann Excel?!) oder Screenshot :D


    stark Audacity - stark! xDxD open source ftw !

  • Ingmar: Ja, das dachte ich mir, es geht also nur über URLs, nicht von lokal. Ist natürlich ein wenig umständlich.


    @Lee: Logarithmisch bewirkt, dass die FFT bei neutralem Frequenzgang abfallend ist und nicht horizontal, weil die FFT ja feste absolute Frequenzschritte macht und keine relativen. Aber drastische Einbrüche wird man dennoch ausmachen können. Ja, Export, falls weitere Verarbeitung z. B. mit Excel gewünscht.



    Gruß


    Dieter

  • okay cool :)


    wie is denn das eigentlich - die Grafik die ich gepostet hab, hat als Achse "Amplitude dBr" in einem Bereich von -15 bis +5 dBr.
    Das was mir Audacity ausgibt, bzw. in dem Tutorial erklärt wird, ist von -30 oder (unendlich!?) bis 0 dB, und quasi tiefere Werte sind 'lauter'.
    Inwieweit unterscheiden sich denn die beiden Achsen? Wäre es die gleiche Skala, dürfte die Grafik vom Kopfhörer doch nicht über 0 dB gehen ... oder wie kann ich das verstehen?
    :)

  • Eine einfache dB-Skala kann überall liegen, es handelt sich i. Allg. um relative Pegel mit willkürlichem Bezugspunkt. Erst wenn man sagt dBm, dBV oder dergleichen, ist der Bezugspunkt absolut und festgelegt. dBr heißt eigentlich relativer Pegel, aber häufig verwendet man dann nur dB. Die vertikalen Abstände sind aber immer gleich, d. h. ein Schritt von 20 dB beispielsweise bewirkt in allen Skalen diesen Schritt. Bei Frequenzgängen definiert man häufig den Pegel bei 1 kHz als Bezugspegel, also 0 dB (egal, wie hoch dieser absolut gesehen ist). Das ist übrigens auch bei Deinem geposteten Frequenzgang der Fall.


    Gruß


    Dieter