Schallplatten noch besser digitalisieren

  • Ich überspiele regelmässig Schallplatten mit Audacity. Wenn ich die Aufnahme über meine DJ-Anlage abspiele, vermisse ich den Druck bzw. die Qualität, die eine überspielte Aufnahme z.B. von einer CD hat. Bin mir auch bewusst, dass professionelle Studiotechnik mit Audacity nicht vergleichbar ist.


    Ich überspiele immer "linear", also habe alle Höhen, Mitten und Bass-Regler immer auf 12 gestellt (0) und gehe über meinen iMac mit 10.6.8 OSX ganz normal über den Input rein. Dazwischen habe ich einen Mackie Mixer. Die Aufnahme ist immer gut, aber wie schon erwähnt, es dürfte noch etwas mehr Power rauskommen. Fürs Auto oder die Heimanlage reicht es.


    Wie kann ich mit den mitgelieferten Effekten in Audacity:


    mehr Brillianz
    mehr Druck


    erzeugen?


    Habe schon nach "Schallplatten" und "Dynamik" gesucht im Forum aber bis auf einen Beitrag nichts gefunden.


    Danke für die Tipps/Links.

  • Zitat von djalexander


    Ich überspiele regelmässig Schallplatten mit Audacity. Wenn ich die Aufnahme über meine DJ-Anlage abspiele, vermisse ich den Druck bzw. die Qualität, die eine überspielte Aufnahme z.B. von einer CD hat.


    Wenn Du mir jetzt noch sagst, dass die Schallplatten von früher sind und die CDs von heute, ist es leicht erklärt: Google mal nach Loudness War.
    Dieser "Druck" ist in Wirklichkeit totkomprimierter Matsch zugunsten einer einheitlichen Lautheit, während zu den Produktionszeiten guter LPs, als es noch anständiges Mastering gab, wenigstens noch Dynamik vorhanden war (Tipp: Vergleiche mal Depeche-Mode-Aufnahmen der 1980er Jahre mit denen ab 1990).


    Was Du da zu vermissen glaubst ist vielmehr ein Beweis dafür, dass Du a) noch Unterschiede hören kannst und b) stutzig wirst, wenn was vom heutigen Soundmüll (auch im Radio) abweicht.


    Zitat von djalexander


    Wie kann ich mit den mitgelieferten Effekten in Audacity:
    mehr Brillianz
    mehr Druck
    erzeugen?


    Kurz und knapp: Kompressor. Damit kannst Du prima die Dynamik töten und wenn Du im gleichen Arbeitsschritt den Peak noch auf 0 dB setzen lässt, dann ist der Bumms da und der Klang weg.


    Sorry für meine Polemik, aber ich muss jetzt - leider - 'ne Runde ko... gehen.
    Trotzdem Grüße: Uli

  • jaa du musst einen Kompressor verwenden oder einen Limiter.. Kann gerade nicht nachschauen was es in audacity davon gibt.. Und ich würde ein bisschen mit den Settings herumspielen. man kann natürlich Tot-komprimieren, abhängig von der Musik macht compressing oder Limiting (starkes kompriomieren) auf jeden Fall Sinn.

  • Zitat von Soundbraut

    jaa du musst einen Kompressor verwenden oder einen Limiter.. Kann gerade nicht nachschauen was es in audacity davon gibt.


    Kompressor ja, Limiter nein (außer, man nutzt im Kompressor die Outgain-Einstellung auf 0 dB nach Komprimierung).

  • Zitat von Uli Nobbe


    Kompressor ja, Limiter nein (außer, man nutzt im Kompressor die Outgain-Einstellung auf 0 dB nach Komprimierung).


    versteh ich nicht... Limiter nur wenn man im kompressor die Outgain-Einstellung auf 0 DB nach Komprimierung einstellt?

    Rule Nr1: There are no rules in Audio! Man könnte auch eine manuelle gain automation durchführen :D

  • Zitat von Soundbraut

    versteh ich nicht... Limiter nur wenn man im kompressor die Outgain-Einstellung auf 0 DB nach Komprimierung einstellt?


    Wie Du ja sicher weißt, gibt es in Audacity im Einstellfenster des Kompressors die Option, nach der Komprimierung auf 0 dB zu erhöhen.
    Das wäre quasi eine Art flexibler Outgain, der sich halt nach dem Peak der komprimierten Strecke richtet.
    Einen fixen Outgain mit einstellbaren Werten habe ich nicht gefunden; ebensowenig einen klassischen Limiter.


    Ob die Funktion "Leveller" hier aushilfsweise herangezogen werden kann, habe ich noch nicht testen können.


    Zitat von Soundbraut

    Man könnte auch eine manuelle gain automation durchführen :D


    Grinse-Smiley hin oder her - kannst Du mir das bitte erklären?
    Da hätten auch die anderen Leser dieses Threads sicher was davon.

  • Danke für die Tipps. Ich hoffe, der Brechreiz von U N ist geheilt.


    Ich habe mit dem Kompressor und den Effekten EQ und Bassbooster das erreicht, was ich wollte. Habe diverse Maxisingles überspielt, mit dem Equalizer feine Anpassungen gemacht bzw. mit dem Bassbooster experimentiert, welche Frequenzen ich anheben oder senken kann und danach komprimiert. Nach der Umwandlung in MP3 habe ich dann die Platte und den digitalen Track gleichzeitig laufen lassen und danach die Einstellungen nochmals angepasst, verbessert und stellte fest, dass ich mit etwas Geschick teilweise sogar leichte Verbesserungen erreichte und jetzt den Sound auch digital habe, denn die Platte hat.


    Die CD-Aufnahmen bzw. Überspielungen aus den späten 80er und 90er Jahre habe wie UN bemerkte auch enorme Klangqualitäten, man merkt einfach, die digitale Technik war nicht genügend ausgereift und viele dieser CD's klingen wie ein "Blech".


    Danke für die Tipps

  • djAlexander,


    das klingt ja super! Selbst rumbasteln hat sich immer bewährt :) Einen kleinen hint hat man natürlich trotzdem manchmal nötig...


    und Uli Nobbe ich habe hier gerade kein Audacity und weis gerade garnicht sicher, ob audacity gain automation hat. in diesem Sinne sorry wenn dem nicht so ist.. Ich schaue nochmal nach.. Also mit anderen Standard DAW programmen wie Cubase, Logic, Pro-Tools, Ableton etc... kann man immer alle paramteter (Effekte, Volumen einfach alles mit Knöpfen und Fadern) im Zeitverlauf automatisieren.. D.h. jede Veränderung wird im Zeitverlauf gespeichert und bei jedem neuen abspielen wiedergegeben...