Verlustfreies arbeiten mit mp3s

  • Hallo,


    ich suche nach einem Programm, mit welchem ich mp3s verlustfrei bearbeiten kann. In diesen speziellen Fall 2 mp3s zusammenfügen und ein Crossfade darüber legen.
    Von einem Bekannte wurde mir da Audacity empfohlen.
    Zunächst komme ich mit dem Programm gut klar. Nähere Informationen, ob das Ergebnis wirklich verlustfrei ist habe ich aber nirgends gefunden. (Hört sich auf jeden Fall noch gut an ;o) Vielleicht habe ich es ja auch überlesen.
    Ist es denn nun verlustbehaftet wenn ich 2 mp3-Dateien lade, diese bearbeite und wieder als mp3 exportiere?


    Vielen Dank

    VizeTE

  • Da fällt mir gleich nochwas ein...
    Dann macht es ja Sinn einen Radiomittschnitt erst mal mit einer verlustfreien Kompression aufzunehmen (unkomprimiert kommt nicht in Frage). Dann könnte ich das bearbeiten und als mp3 exportieren?! Kann Audacity so etwas? (Von wav in mp3 geht ja auch, obwohl das in meinen Augen auch als mp3 schreiben zählt, fällt das nicht in die Lizenzbedingungen?)

  • Hallo VizeTe,


    welches Verlustfreie Verfahren schwebt dir für die Aufnahme denn so vor?
    *.flac oder *.tta sparen so 30 bis70 % Festplattenplatz ein, aber du kannst eigentlich gleich in *.wav aufnehmen, da audacity im Moment keine verlustfreien Kompressionsverfahren unterstützt.
    Wieso kommen unkomprimierte Aufnahmen nicht in Frage?, Du kannst sie doch gleich nach der Bearbeitung von der Platte nehmen, und als Verlustfreie komprimierte Datei auf CD sichern.


    MfG j_ack

  • Zitat von VizeTE


    aha, das leuchtet ein. Und kann man verlustfrei in ogg schreiben?


    In der Standardversion von Audacity, die man von der Webseite runterladen kann, nicht.


    Ansonsten ist es sowieso immer die bessere Wahl, alles erstmal in der höchsten Qualität aufzunehmen (z.B. auch 32 bit float samples, auch wenn man nur 16 bit braucht am Schluss), damit bei der Bearbeitung möglichst wenig Verluste auftreten. Ganz am Schluss kann man dann mit Datei/Exportieren als MP3 das als MP3 exportieren.



    Markus

  • j_ack


    ich habe mich da noch nicht auf irgendeinen Codec festgelegt. Bin halt noch am suchen eines entsprechenden Lösung.
    Warum wavs nicht in Frage kommen? Weil meine Quelldateien recht groß sind. Da kommen schon mal das ein oder ander GB zusammen (mp3 mit 44,1 Hz und 160kbit) und da habe ich ein wenig Angst davor mir vorzustellen wie groß diese Dateien im wav-Format sind.
    Andererseits, wenn es da keine Lösung in meinem Sinne gibt...würde Audacity bei der Aufnahme mit Dateien größer als 2 GB klar kommen?


    Ich hätte da noch was zum technischen Verständnis. Wenn ich eine Datei mit mp3 codiere dann werden dort Bereiche weggeschnitten, die ich eigentlich nicht hören kann (oder doch wenn die Bitrate zu niedrig ist). Zumindest habe ich das so verstanden. Wenn ich die Datei nun ein zweites mal codiere, warum wird dann was anderes weggeschnitten? Ich kann ja immernoch das selbe (nicht) hören. Oder versucht der Codec auf Teufel komm raus um xx% zu verringern?

  • Hi,


    nein er versucht nicht weiter zu verringern, jedoch verlierst du durch das erste encodieng ja schon teilweise qualität.


    Bei einem zweiten encodieren ist ja schon weniger da und dies wird so entsprechend berücksichtigt.


    Verlust hast du höchstens im Hörbereich, einfaches Beispiel: Wenn du eine mp2 Datei,48KHz (Digitalstream Astra) in mp3, 44,1 khz umwandelst, hast du i.d.R. auf das Byte genau die gleiche Dateigröße.


    j_ack: Das Problem bei digitalen Aufnahmen ist doch aber in diesem Fall, daß die digitalen Streams meistens schon encodiert mit 160 bzw 192 kbps kommen (Digital per Satellit) so daß du nicht unkrompimiert aufnehmen kann.


    Bei Line in aufnahmen stimme ich dir zu, direkt in wave aufnahemen.


    gruß
    Penny

  • Das Qualitätsproblem ist nicht beschränkt auf "weggelassene" Frequenzbereiche. Beim Kodierungs-/Dekodierungsprozess wird auch Qualität durch Dinge wie Rundungsproblematik (Aliasing) verloren. Außerdem kodieren/dekodieren verschiedene Encoder anders. Es kann natürlich sein, dass mehrfaches Kodieren/Dekodieren mit dem gleichen Encoder und den gleichen Einstellungen wieder zur selben Datei führt, ein mathematisches Prinzip steckt aber da nicht dahinter.


    Wo zweifelsfrei Qualität verloren wird, ist natürlich, wenn man z.B. eine MP3 lädt, einen Hall drauf gibt und dann wieder eine MP3 speichert. Denn durch die Anwendung des Effekts werden vorher "weggelassene" Frequenzbereiche wieder belebt, und dann das ganze Gemisch erneut komprimiert, was dazu führt, dass das Ursprungssignal noch weiter reduziert wird.

  • Es kommt auf die MP3s an und wie Du sie bearbeitest. Wenn Du 128er MP3s einfach nur zusammenmischen willst, dann merkst Du dem Export keinen Qualitätsunterschied an, solange der Codec beim Decoden und encoden der selbe ist. Wenn Du allerdings MP3s hast, die höher als mit 128 Kbit codiert sind und Du exportierst sie mit 128 Kbit, dann gibt es für feine Ohren einen hörbaren Unterschied. Bei MP3 mit 128 Kbit werden nämlich alle Frequenzen über 16 Khz abgeschnitten, während dieser Frequenzbereich bei höher codierten MP3s noch vorhanden ist. Ich persönlich bemerke bei 128er MP3s darüberhinaus auch einen leichten Verlust der Stereobreite und Klangfülle insgesamt, zumindest im direkten Vergleich zum Original WAV. Zum Thema Aufnahme:
    Wenn es um Radioaufnahmen geht, reicht MP3 mit 160 Kbit, denn auch Radiosendungen (UKW) erreichen qualitativ nicht ganz CD-Qualität, es sei denn Du empfängst Radio bereits digital. Dann zeichne MP3 mindestens mit 192 Kbit auf.
    Ich hab Audacity allerdings noch nicht dazu bringen können, eine Aufnahme direkt in MP3 auf der Platte abzulegen, und ein guter Audioeditor muss das meiner Ansicht nach eigentlich auch nicht können ;)

  • Für das Aufnehmen direkt auf MP3 und andere Formate gibt's z.B. das hier (Windows vorausgesetzt):


    http://www.fridgesoft.de/harddiskogg.php


    Der Name ist bissl blöd, aber das Ding funktioniert echt großartig, und vermeidet auch die gelegentlichen Aufnahmeabsturzprobleme, die Audacity (leider immer noch) manchmal hat.


    Bzgl. des Re-Encoding von MP3 gebe ich Euch allen natürlich gleichermaßen recht ;) Das eigentliche Problem hier ist, dass viele Newbies meinen, sie brauchen MP3-Support, sonst kann das Programm "keine Musik lesen". Dann wird erstmal auf MP3 aufgenommen, diese dann mehrfach bearbeitet (mit mehrfachen Umwandlungen zu/von MP3), dann wieder als MP3 abgespeichert und dann zu guter Letzt die MP3 auf CD gebrannt, und das, obwohl man problemlos für die ganze Prozedur unkomprimiertes WAV hätte verwenden können. Prinzipiell zwar egal, wenn den Leuten die Qualität auch so reicht, aber da gibt es ja immer noch die Patentproblematik usw. (nicht wenige Leute glauben, dass das Fraunhoferinstitut die Internet-Musik erfunden hätte). Hier ist Aufklärung gefragt...

  • Zitat von Markus


    ...vermeidet auch die gelegentlichen Aufnahmeabsturzprobleme, die Audacity (leider immer noch) manchmal hat.


    Echt jetzt?!? Also bei mir ist Audacity (unter XP) noch kein einziges mal abgestürzt. Längste Session Non Stop: 4 Stunden.

  • Hi,


    bei mir waren es unter WIN98SE bereits 6h, 1 Session mit diversen Neuladen von Files, multiplem Schneiden usw.


    Also auch noch kein Absturz, trotz zum Teil 3 GB grossen WAV Dateien. :D


    Gruß
    Penny