Aufnahmepegel mit USB-Audioquellen extrem hoch - Auch gemäß Anleitung Aufnahmepegel bei USB-Mikrofon (Zoom H2 und Behringer UAC202) viel zu hoch

  • Hallo!
    Als Aufnahmegerät verwende ich einen Zoom H2 Recorder. Wenn man den via USB als Audio-Interface an den PC steckt, wird der als USB-Verbundgerät erkannt. In Audacity lässt sich der H2 dann als Mikrofon (USB-Verbundgerät) auswählen.
    Liefert der Zoomrecorder dann ein Signal mit 0db = Vollaussteuerung auf seinem eigenen Display, dann muss ich den Aufnahmepegelsteller von Audacity auf ca. 0,06 einstellen, damt nichts übersteuert wird.


    Ich bin ziemlich sicher, dass bei einem derart krassen Missverhältnis die Qualität des Audiosignals bzw. die Aufnahmequalität leiden wird. Ich nutze Windows 7 Pro 64-bit und weiß, dass das Soundsystem dort mit intern 32-bit arbeitet. Das Digitalsignal des H2 wird folglich digital derart hoch multipliziert, dass auch 32 bit nicht mehr ausreichen und es zum Clippen kommt. Mit dem Aufnahmepegelsteller muss ich also diese unnötig starke Multiplikation digital wieder weitgehend rückgängig machen.


    Die in den FAQ-artigen Threads gegebenen Tipps habe ich bereits ohne Ergebnis ausprobiert. Folglich ist das Mikrofon im Windows-Mixer bereits auf geringsten Pegel eingestellt. Dennoch habe ich diese Probleme.


    Die Ursache sehe ich weniger bei Audacity, sondern eher bei Windows. Warum erkennt Windows das Gerät als Mikrofon und nicht als Soundkarte? Denn ich bin sicher, dass die hohe Verstärkung von Windows eingerichtet wird, weil man von einem Mikrofon immer annimmt, dass es schwache Signale liefern wird, die stark verstärkt gehören. Würde Windows den Zoom-Recorder als externe Soundkarte erkennen, hätten wir sicher dieses Problem nicht.


    Das gleiche Problem habe ich bei Verwendung des UAC 202 von Behringer.


    Die Pegelprobleme habe ich in der gleichen extremen Weise sowohl auf meinem PC (ASUS P8H67-M) als auch auf meinem Notebook (Medion Akoya E7223 mit Intel Core i3 Dual 3120M (Ivy Bridge). Beide Computer haben einen Realtek-HD-Audio-Chipsatz und haben die zugehörigen Realtek-Treiber installiert. Ob Realtek HD Audio evtl. die Ursache sein könnte, weiß ich nicht.


    Meine Frage:
    Wie kann ich die Registry-Einträge zu den beiden Audio-Geräten so verändern, dass die Verstärkung bei Null liegt? Oder: Wie kann ich die Einträge so verändern, dass Windows die Geräte als Soundkarten erkennt und die Verstärkung entsprechend gering hält?


    Ich habe bereits versucht, diese Frage in einem Windows-Forum beantwortet zu bekommen, aber ohne Erfolg. Es ist wohl zu speziell.
    Ich glaube, dass meine Frage hier richtiger ist, denn ich gehe davon aus, dass sich die Audacity-Entwickler durchaus dafür interessieren müssten, wo es Probleme beim Einsatz der Software gibt und sich auch mit dem Pegelproblem auskennen, das offensichtlich durch Windows entsteht.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses Thema, das ja schon öfters auftauchte, mal geklärt werden kann.


    Beste Grüße
    Clemens

  • Ich kenne mich mit USB-Interface im Bereich Audio wenig aus und verwende aus gutem Grund solche Geräte weniger, weil man sich da in die Hand der Gerätehersteller begibt, die leider zu oft scheinbar keine Ahnung haben, was sie eigentlich produzieren.


    Was mir etwas Bauchschmerzen macht und im Fall von einer Soundkarte (bei USB ist die Soundkarte im Gerät und nur was in die Soundkarte eingesteckt wird, wird dann auch von der PC-Soundkarte gesteuert) ungeeignet wäre, ist die Tatsache, das es sich bei Audacity als Mikrofon meldet. Denn dann wäre das übersteuern vorprogramiert, weil zum einen die Soundkarte das Signal verstärkt, das aber schon vom Gerät aus voll ausgesteuert ist. Ergebnis: komplette Signalübersteuerung.


    Wie das im Fall von USB ist, kann ich nicht sagen. Aber in jedem Fall muß dort der Hebel angesetzt werden. Zum Beispiel mit einem passenden Treiber (Windows mischt sich fast immer mit einem hauseigenen Treiber ein, der aber nicht selten unbrauchbar ist). Gegebenenfalls auf der Hersteller Seite nach einem aktuellen Treiber suchen und schauen, ob der besser reagiert.

  • Hallo Clemens,


    um das Problem zu lösen / Deine Fragen beantworten zu können, muss ich einige Deiner Thesen korrigieren. Deine Grundannahmen sind nicht korrekt und leiten Dich daher in die Irre.


    Zitat von Clemens-XS

    Die Ursache sehe ich weniger bei Audacity, sondern eher bei Windows.


    Das stimmt insofern, als Audacity tatsächlich nicht infrage kommt. Die Software nimmt nur das an, was ihr via Betriebssystem angeliefert wird.
    Und da Audacity ein plattformübergreifender Audio-Editor ist, verlässt sich das Programm bei jedem Betriebssystem (!) auf die erkannten Interfaces.
    :scared:
    Ja: Interfaces, nicht Mikrofone!


    Zitat von Clemens-XS

    Warum erkennt Windows das Gerät als Mikrofon und nicht als Soundkarte?


    Gegenfrage: Wie kommst Du darauf?
    Und: Bist Du Dir dessen wirklich sicher? Tipp: Ich empfehle Dir, da noch mal die Bedienungsanleitung des H2 herauszuholen bzw. online aufzurufen und mit Erstaunen festzustellen, dass dort von einem USB-Interface die Rede ist. Na hoppla...


    Zitat von Clemens-XS

    Denn ich bin sicher, dass die hohe Verstärkung von Windows eingerichtet wird, weil man von einem Mikrofon immer annimmt, dass es schwache Signale liefern wird, die stark verstärkt gehören.


    Kann ich weder bestätigen noch dementieren. Du bist Dir sicher, aber wie heißt es schon seit Jahren? "Beweise, Watson, Beweise..."


    Zitat von Clemens-XS

    Würde Windows den Zoom-Recorder als externe Soundkarte erkennen, hätten wir sicher dieses Problem nicht.


    Tja, und hier stecken wir in der Sackgasse: Der H2 ist im entsprechenden Modus ein Interface.
    Fakt ist: Jedes Audiogerät mit einem USB-Anschluss ist für Windows ein Interface, also eine externe Soundkarte - in Konkurrenz zur bordeigenen. Diese USB-Signale haben mit der bordeigenen nichts mehr zu tun (sonst könntest Du auch nicht zwischen den beiden Quellen umschalten!).


    Das gilt für externe Soundkarten (inkl. diese UCA), USB-Mikrofone (da ist der A/D-Wandler nämlich schon drin), Pocketrecorder mit entsprechender Funktion - hat nicht jeder! - und Mischpulte.
    Ob sie sich gegenüber Windows "nur" als USB-Codec identifizieren oder mit ihrem tatsächlichen Gerätenamen, hängt einzig und allein an der Programmierung des Wandlers, aber nicht an Windows. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass wir es hier mit einer externen Audioquelle jenseits der bordeigenen Soundkarte zu tun haben.


    Zitat von Clemens-XS

    Beide Computer haben einen Realtek-HD-Audio-Chipsatz und haben die zugehörigen Realtek-Treiber installiert. Ob Realtek HD Audio evtl. die Ursache sein könnte, weiß ich nicht.


    Folgst Du meinen vorab geschriebenen Argumenten und Schlussfolgerungen, kann der Realtek als Ursache gar nicht infrage kommen. Du schließt Dein H2 ja nicht an die Soundkarte an, sondern verbindest die Soundkarte des H2 (streng genommen: Den Wandler des dort verbauten Interfaces) an den Rechner via USB an. Die Realtek-Soundkarte nimmt aber nur Miniklinkenstecker an, keine USB.
    Sie wird also gar nicht in Anspruch genommen.


    Und wenn Du schon im Lautstärkemixer von Windows drehst, dann eben auch auf dem richtigen Eingang - H2, UCA, USB-Codec - aber nicht Realtek Mikrofon oder Line. Manchmal lässt sich da was machen, manchmal nicht, weil die Regelung allein vom Interface kommt bzw. kommen soll (z.B. bei meinen Soundkarten).


    Zitat von Clemens-XS

    Ich habe bereits versucht, diese Frage in einem Windows-Forum beantwortet zu bekommen, aber ohne Erfolg. Es ist wohl zu speziell.
    Ich glaube, dass meine Frage hier richtiger ist, denn ich gehe davon aus, dass sich die Audacity-Entwickler durchaus dafür interessieren müssten, wo es Probleme beim Einsatz der Software gibt und sich auch mit dem Pegelproblem auskennen, das offensichtlich durch Windows entsteht.


    Definitiv: Nein.
    Im Grunde würde das bedeuten, dass Windows hier ein Problem verursacht, mit dem jede andere Aufnahme-Software (denke nur an andere DAWs, den No. 23 Recorder et et et) zu kämpfen hätte und entwicklerseitig Korrekturen vorzunehmen wären. Und das dann auch noch für jedes Interface, jedes USB-Mikrofon, jeden Pocketrekorder, jedes Mischpult...


    Klare Ansage: Mit den Zoom-Rekordern gibt es keine Schwierigkeiten, sie installieren sich beim ersten Einstecken problemlos ins Betriebssystem. Das kann ich für den H2 (alt) sowie für den H4 (alt) persönlich bestätigen. Des weiteren kenne ich genug Nutzer, die schon lange einen H2 als Mikrofon mit Interface direkt mit Audacity verwenden und damit sogar hobbymäßig Hörspiele einsprechen (nun ja).
    Du wärst der erste mir bekannte Nutzer, der so große Probleme damit hat, dass er in die Registry von Windows eingreifen möchte.


    Gruß, Uli

  • Hi Uli!


    Herzlichen Dank für deine engagierte und detailreiche Antwort. Ich bin inzwischen durch eigene Recherchen ebenfalls weiter gekommen.


    Wir sind uns in der Ansicht einig darüber, dass das von mir beschriebene Problem nichts direkt mit Audacity zu tun hat.
    Und wir sind uns einig darüber, dass das Realtek-Audio-System nichts mit der von mir beschriebenen Problematik zu tun hat.
    Durch meine weiteren Recherchen steht inzwischen fest, dass zahlreiche User sich bereits an dem Pegelproblem gestört haben. Ich bin also keinesfalls nur ein Einzelner, der sich daran stört.


    Fakt ist, dass der Maximalpegel, den der Zoom auf dem USB-Bus signalisieren kann, identisch ist mit der Vollaussteuerung am Clip-Punkt. Sobald also Windows auch nur 1% Verstärkung hinzufügt, ist dies von Übel!
    In meinen Aufnahmen, in denen nur Sprache vorkommt und extreme Pegelschwankungen vorkommen, habe ich den Zoom auf maximale Verstärkung (127) eingestellt und überlasse sämtliche weitere Pegelanpassung der Einstellung AGC-2, welche eine schnelle Dynamikkompression in Verbindung mit einem Limiter bietet. Dies hat sich bisher bei den Aufnahmen auch bewährt. Der Zoom H2 leistet hier ganz hervorragende Arbeit!


    Also muss das Ziel sein, Windows dazu zu zwingen, überhaupt keine oder nur eine minimale Verstärkung für den H2 vorzugeben, sodass der Pegelsteller des Mixers in Maximalstellung bestenfalls eine kleine Verstärkung einbringt, ansonsten aber eher als Abschwächer arbeitet. Puristen werden eine Verstärkung von 1 fordern. :)


    Im Windows-Developer-Bereich fand ich folgenden Aufsatz:
    http://msdn.microsoft.com/en-u…j870738%28v=vs.85%29.aspx
    ...der sich aber nur darauf bezieht, wie man bei durch Änderungen in der INF-Datei der Treiber-Installation oder aber durch nachträglichen Eingriff in die Registry den Audio-Pegel einer Signalquelle anpassen kann.
    Das wird hier dann noch weiter ausgeführt:
    http://msdn.microsoft.com/en-u…f539263%28v=vs.85%29.aspx


    Leider treffen diese Aussagen nicht auf USB-Audio-Quellen zu und können daher nicht 1:1 dort umgesetzt werden. Aber die Aussage, dass tatäschlich in der Registry bestimmte Verstärkungswerte gespeichert werden, sobald ein Audio-Gerät installiert wird, das keine eigenen Software-Pegelsteller mitbringt, bestätigt exakt meine im ersten Beitrag aufgestellte Behauptung:


    Bei der Installation erkennt Windows an den Daten, die das USB-Audiogerät liefert, ob das Gerät eine allgemeine Signalquelle ist oder ein Mikrophon.
    Dann erkennt Windows, ob diese Quelle per Treiber / Software eine Pegeleinstellung mitliefert.
    Falls nicht, legt Windows einen Verstärkungsfaktor fest und erzeugt einen Pegeleinsteller im Windows-Mixer, sobald dieses Audio-Gerät angescxhlossen wird.
    Falls das Gerät eine Pegeleinstellung mitliefert, erzeugt Windows in seinem Mixer keinen eigenen Pegel-Einsteller und definiert keinen Verstärkungsfaktor, sodass die Verstärkung = 1 sein müsste.


    Ich wünsche mir nun die Möglichkeit, durch Eingriff in die Registry den von Windows vergebenen Basis-Verstärkungsfaktor für den H2 anpassen zu können, ohne dabei den Pegeleinsteller vom Windows-Mixer einzubüßen. Denn den benötigt Audacity ja ebenfalls. (Die Audacity Pegelsteller sind direkte Kopien des Windows-Mixer!)


    Nach Anschluss des H2-Recorders und Inbetriebnahme als USB-Micro habe ich mittels des Diagnoseprogramms USBDeview den zum H2 gehörigen Registry-Schlüssel gefunden. Der Schlüssel ist zu finden unter den Schlüsseln aller Audio-Geräte unter dem Registry-Knoten:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\MMDevices\Audio\Capture


    Dort findet man auch die Angabe, welche Geräteart Windows erkannt haben will (USB-Audio-Codec; USB-Verbundgerät; USB-Microphone; USB-Kopfhörer; USB-Lautsprecher usw.) und welche INF-Datei Microsoft dem Audio-Gerät als "passend" zugewiesen hat bei dessen Installation.


    Aus den oben zitierten Artikeln für Windows-Entwickler weiß ich, dass die Verstärkung als Binärwert angegeben wird, wobie der Dezimalwert einer im Wertebereich bis zu 65536 sein darf. Die Regsitry-Schlüssel zu dem Eintrag des H2 verraten aber nicht durch ihren Schlüsselnamen, welche Funktion sie haben. Eingriffe in die Registry können aber den kompletten PC gefährden oder zumindest das ganze Audio-Subsystem zerstören. Deshalb möchte ich hier keine großen Experimente wagen.
    Durch glücklichen Zufall sehe ich aber an einem Schlüssel den Binärwert 0x00010001 eingetragen, ergänzt durch (65537). Dies könnte darauf hindeuten, dass dieser Schlüssel den Audio-Pegel vorgibt.


    Und damit übergebe ich zunächst wieder an diejenigen im Forum, die sich damit besser auskennen. Mal sehen, welche Ideen noch kommen.


    Beste Grüße
    Clemens

  • Hallo Clemens,


    Du bist unbestritten ein brillanter Theoretiker.


    Zitat von Clemens-XS:1414100522

    Liefert der Zoomrecorder dann ein Signal mit 0db = Vollaussteuerung auf seinem eigenen Display, dann muss ich den Aufnahmepegelsteller von Audacity auf ca. 0,06 einstellen, damt nichts übersteuert wird.


    Ich bin ziemlich sicher, dass bei einem derart krassen Missverhältnis die Qualität des Audiosignals bzw. die Aufnahmequalität leiden wird.

    (Hervorhebung von mir)


    Ich bin der Praktiker mit einem Hang zum Pragmatismus und teste im Zweifelsfall lieber.
    Deshalb hat meine Antwort auch etwas gedauert; ich habe doch tatsächlich meinen (verkaufsbereiten) Zoom H4 noch mal ausgepackt und angeschlossen.


    Wo Du Dir sicher sein willst, teste ich das einfach. Das Ergebnis siehst Du in der Grafik im Anhang (oder hier).
    Der Wert von 0,04 (Windows 7 Lautstärkemixer: Pegel = 4) funktioniert bei einer Zoom Vollaussteuerung von 127 bei mir einwandfrei.


    Deine Berechnungen mögen zwar ergeben, dass das Signal durch die Umrechnerei theoretisch leiden müsste - aber: Ist das in der Realität auch wirklich so hörbar?
    Und: Wenn Du schon so perfekt rechnest, erwarte ich von Dir dann aber auch Aufnahmen mit einer sampling rate von 48 kHz. :-p


    Apropos 127er Pegel: Mir ist in Deiner Antwort (unangenehm) aufgefallen, dass Du den Pegel voll aufreißt, um dann mit dem (richtig gewählten) AGC wieder draufzuhauen. Das ist natürlich Unsinn.
    Bei meinem H4 nutze ich üblicherweise den Pegel von 100 im Interface-Modus und 112 bei der Speicherung auf SD. Das reicht vollkommen. Zwar nutze auch ich den Limiter, aber so sanft, dass er nur bei unbeherrschten Interviewpartnern eingreifen muss. Ich achte darauf, dass beim normalen Besprechen des H4 der Pegel nie über -6 dB kommt. Eine Vollaussteuerung ist - zumindest für meine Anwendungen - vollkommen überflüssig.


    Dass der Zoom H4 tatsächlich als Mikrofon erkannt wird, siehst Du ja im Screenshot (siehst Du, so tief musste ich gar nichts ins System einsteigen), wenngleich Zoom selber in seiner Bedienungsanleitung für den H2 schreibt:


    Zitat

    Der H2 wird als zweikanaliges Audio-Interface zur Audio-Ein- und -Ausgabe erkannt.

    ([url=https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCEQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.zoom.co.jp%2Fdownload%2FD_H2.pdf&ei=bzhOVLa9M8P_O--rgZAH&usg=AFQjCNF-GD_Ocg5Vi5p1NgQgkA-gEBJN1g&sig2=SoqzFM7oGaSfaDHweREU1g&bvm=bv.77880786,d.ZWU]Quelle[/url], Seite 74 links oben)
    Aber der Typus ist eben als Mikrofon ausgeführt - sei's drum. Hat wahrscheinlich damit zu tun, dass der H2 vom Typ her klassischerweise nun mal nur Mikrofone eingebaut hat und externe Eingänge bloß als 3,5er Klinkenbuchse vorliegen, was gegen einen Instrumenteneingang spricht. Folglich: USB-Mikrofon (puristisch betrachtet).
    Ich sehe das zwar ein wenig anders, aber die alternative Argumentation sollte man nicht außer acht lassen.


    Um jetzt mal wieder zurück zu Audacity zu kommen: Was spricht nun eigentlich dagegen, den Zoom mit einem minimalen Mikrofonpegel von 0,04 oder 0,06 zu nutzen? So richtig kann ich Dein Problem nicht nachvollziehen, und sofern Du Dich wirklich mit Windows Systemeinstellungen herumschlagen willst, ist dieses Board dann leider tatsächlich nicht so gut geeignet für Dein Anliegen.
    Bewiesen ist ja: Es geht mit Audacity, und das sogar fehlerfrei und in einer ansprechenden Qualität.


    Zitat von Clemens-XS

    Mal sehen, welche Ideen noch kommen.


    In Bezug auf Audacity oder auf Windows?
    Denn:


    Zitat von Clemens-XS

    Wir sind uns in der Ansicht einig darüber, dass das von mir beschriebene Problem nichts direkt mit Audacity zu tun hat.

    Eben. :cool:


    Gruß, Uli

  • Hallo Uli!


    Eventuell hast du meinen Anwendungszweck nicht verstanden:


    Es geht nicht um hochwertige Aufnahmen, sondern darum, psychotherapeutische Sitzungen aufzunehmen, ohne dass ich mich während des Sitzungsverlaufs um die Technik, Pegel usw. kümmern muss. Das würde die Konzentration auf die Arbeit stören. Vollautomatisch müssen also sehr leise gesprochene Worte genau so verständlich aufgenommen werden wie ein Wutschrei noch verzerrungsfrei festgehalten werden sollte.


    Die jetzige sicher sehr extreme Einstellung des Recorders hat sich eigentlich bewährt. Der Raum ist rund 27m² groß, hat akustisch harte Wände und ist mit Schrägdach zwischen 3m und 5,5 Meter hoch. Es hallt wie die Sau. Der Sprecherabstand zum H2 variiert stark je nach Situation und beträgt meist um die 2 Meter. Es können aber auch mal vier werden.


    Unter diesen Umständen überhaupt etwas Brauchbares aufzunehmen, das beim Abhören noch gut verständlich ist, dürfte nicht so leicht sein. Der H2 steht auf einem sehr niedrigen runden Tisch von rund 100cm Durchmesser. In der meisten Zeit einer Aufnahme sitzen zwei bis max. drei Personen in deutlichem Abstand um den Tisch herum.


    Betr. der von mir befürchteten qualitativen Einschränkungen sehe ich das jetzt so, dass diese Einschränkungen hauptsächlich dann eintreten würden, wenn ich den Aufnahmepegel am Zoom herunter bringen würde, weil dann nicht alle Quantisierungsstufen des Wandlers ausgenutzt würden. Bei den jetzigen Verhältnissen stört viel eher, dass eine kleine Unachtsamkeit in der Sitzung am Laptop dazu führen kann, dass ich den Aufahmepegel versehentlich um winzig Bisschen verstelle und prompt Vieles übersteuert wird. Ich hätte größere Sicherheit, wenn dieser Unsinn mit der hohen Verstärkung eben nicht auftreten würde.


    Ich habe noch einen alten Laptop mit Windows 7. Ich werde an dem den Versuch machen, in die Registry einzugreifen und den Aufnamepegel versuchen, zu reduzieren. Wenn das klappt, schreibe ich hier wieder, damit andere auch was davon haben. :)


    Dass du deinen H4 wieder hervorgeholt hast, um diese Experimente für mich durchführen und die Antwortung in diesem Thread fundiert geben zu können, dafür danke ich dir herzlich!


    Beste Grüße
    Clemens

  • Ah, jetzt, ja.


    So langsam wird die Sache rund.
    Die Aufnahmebedingungen sind in der Tat alles andere als optimal und von daher kann ich diese Variante nachvollziehen - wobei in Deinem Fall ein Grenzflächenmikrofon auch schon Wunder bewirken kann (selbst eine Kugelcharakteristik kam mir im ersten Moment in den Sinn), aber das ist wiederum eine ganz andere Baustelle.


    Die Angst vor dem Verstellen am Laptop ist auch verständlich, wobei hier mein Pragmatismus lautet: Einstellen (pegeln), starten, Audacity in den Hintergrund packen, fertig. Keine Übersteuerungsgefahr während der Aufnahme.


    Mir fällt dann noch ein, dass in der Nachbearbeitung in Audacity - insbesondere ob der unterschiedlichen Sprechabstände - ein hart eingestellter Kompressor mit anschließender Verstärkung auf 0 dB möglicherweise hilfreich sein könnte.
    Hatte ich noch nicht, müsste ich direkt mal ausprobieren.


    Viel Erfolg in der Registry.

  • Deine Idee, in der Nachbearbeitung mit Audacity noch eine Verbesserung zu erreichen, ist sicher interessant.


    Allerdings sieht es bei mir dann so aus, dass die Aufnahme während der Therapiesitzung ja weniger für mich gedacht ist, sondern eher den Klienten dient. Meine Klienten erhalten diese Aufnahme direkt zum Ende der Stunde auf CD gebrannt, damit sie diese Aufnahme zu Hause nochmals durchhören und sich Notizen der für sie wichtigsten Passagen machen (= therapeutische Hausaufgaben).


    Die Effizienz meiner Therapieleistungen wird damit enorm gesteigert. Aber die Möglichkeit zu einer Nachbearbeitung der Aufnahme entfällt damit, weil ich den Klienten nicht zumuten kann, auf ihre Aufnahme zu warten und ich auch zwischen zwei Therapiestunden nicht die Zeit für Nachbearbeitung habe.


    Das Ganze ist also schon eine äußerst spezielle Situation. Betr. Audacity in den Hintergrund bringen... – Mir ist es bereits einmal passiert, dass sich ein Stecker zum Zoom gelöst hat und die Aufnahme aus völliger Stille bestand. Der Klient und ich waren ziemlich sauer und enttäuscht. Daher brauche ich auf einem kleinen Teil des Display die Anzeige, die mir bestätigt, dass die Aufnahme ordnungsgemäß läuft.
    Auf der überwiegenden Displayfläche sehe ich sonst nur die Praxissoftware, über die ich während der Sitzung bei Bedarf blitzschnell Informationen abrufen kann z.B. über etwas, was in früheren Therapiestunden wichtig war und jetzt wieder darauf Bezug genommen werden muss usw.


    Die meiste Zeit der Sitzung aber schaue ich nicht auf den Laptop, sondern bin voll und ganz beim Klienten.


    Eine Verbesserung der Aufnahme erreiche ich übrigens dann, wenn der Klient mir gegenüber sitzt (Klienten haben immer die freie Wahl ihres Sitzplatzes). Denn wenn er getgenüber sitzt, kann ich den Zoom auf die gegenüber liegenden Mikros einstellen (mittlere LED) und die Ausrichtung / Richtcharakteristik der Mikros ist dann optimal auf die Sprecher ausgerichtet, wodurch sich auch der Hallanteil des Raums verringert.


    Wie gesagt, ich melde mich hier wieder, sobald ich die Zeit gefunden habe, in die Registry einzugreifen und konkrete Ergebnisse mitteilen kann.


    Beste Grüße und danke für dein Engagement!
    Clemens

  • Hi!


    Ich habe versucht, den von mir genannten Registry-Schlüssel zu ändern. Egal, welche Werte ich dort eingebe, es ändert sich am Pegel nichts. Das ist auch verständlich, weil die Registry in diesem Teil offensichtlich nur beim Systemstart gelesen wird und nicht von den Audio-Programmen wie z.B. Audacity.


    Starte ich aber das System neu, so wird anscheinend die bei der Installation des USB-Micro verwendete *.inf-Datei neu ausgelesen und in die Registry übernommen. Anders kann ich mir es nicht erklären, dass der Wert jedes Mal wieder auf 65567 zurück springt, egal ob ich zuvor einen Wert unterhalb oder oberhalb dieses Wertes eingetragen hatte.


    Es könnte auch sein, dass ein Gerät, das als "USB-Mikrofon" definiert worden ist, grundsätzlich mit diesem Schlüsselwert verbunden wird udn andere Werte dann nicht akzeptiert werden.


    Wie auch immer, ich werde es wohl hinnehmen müssen, dass der Pegel so hoch ist.


    Beste Grüße
    Clemens