Ebook erstellen

  • Hallo,


    da ich leider nichts Passendes hier im Forum gefunden habe, folgende Frage.


    Ich möchte von einem 100-Seiten-Buch eine mp3-Version erstellen, wobei es in mehrere Kapitel unterteilt sein soll, die man direkt ansteuern können soll.
    Jetzt die Frage:
    1) wie gehe ich vor? Eine lange Datei im Audacity-Format, dann in mp3 exportieren?
    Oder viele kleine mp3 erstellen.


    2) wie funktioniert das mit dem Erstellen von Kapiteln?


    Soweit erstmal danke im Voraus.


    Grüße


    njz911

  • Bei der Erstellung iner Audio-CD hätte ich ja noch eine Idee gehabt - da gibt es sogar (externe) Skripte für Audacity.
    Aber bei mp3?


    Jetzt muss ich aus Unwissenheit rückfragen: Gibt es mp3-Dateien mit von jedem Player ansteuerbaren Sprungmarken? Oder sind das andere Dateiformate?
    Sorry, E-Books sind nicht meine Baustelle (wo liegt der Unterschied zum Hörbuch?).

  • Zitat von Uli Nobbe

    ....Sorry, E-Books sind nicht meine Baustelle (wo liegt der Unterschied zum Hörbuch?).


    E-Books sind PDF-Dateien. Haben nichts mit Audio zu tun. :)

  • In diesem Fall empfehle ich Dir, einzelne Dateien zu erzeugen nach Abschnitten, die Du selber sinnvoll einteilst. Die Benennung der Abschnitte kannst Du ebenfalls sinnvoll vornehmen, zum Beispiel "02-04 Die Aufnahme in der Praxis" etc.


    Insofern ist da für mich kein Unterschied zu einer Audiodatei mit Sprungmarken wie bei einem durchgemixten Musikstück. Jede Kapitel- und Zwischenüberschrift stellt eine - durchaus erwünschte - Pause dar und kann daher ruhig als einzelne Datei gespeichert werden. Ob Du die jetzt einzeln oder durchlaufend abspielst (daher auch die Idee mit der entsprechenden Benennung der Datei - Reihenfolge auch von nicht programmierbaren Playern abspielbar), spielt dabei keine Rolle.


    Aus diesem Grund denke ich, dass 100 Seiten als eine einzige Datei wenig sinnvoll sind. Ich schreibe Dir das aus persönlicher Erfahrung.


    - - -


    Danke Ingmar, ich wusste gar nicht, dass das so simpel ist. Echt nur eine pdf?
    Warum wird dann so ein Bohei um E-Book Reader (dabei meine ich jetzt Software / Apps) gemacht?
    Sei's drum, auch im hohen Alter noch was gelernt. Danke!

  • Zitat von Uli Nobbe

    ....Danke Ingmar, ich wusste gar nicht, dass das so simpel ist. Echt nur eine pdf?...


    Genauer gesagt, gezippte (frag mich der Geier, warum) PDF. Zumindest, soweit ich weiß. Da das Format schon seit ewigkeiten gibt, liegt es auf der Hand, diese auch platzsparend dafür zu verwenden. Ist ja nur meist text. Manchmal auch Bilder (was allerdings die größe der Datei erheblich anhebt).


    Was die Dateiablage beim Hörbuch betrifft, ist dass für mich auch die beste Lösung. Im Zweifelsfall kann man das dann auch so auf CD brennen. Also 1x Arbeit = 2 Entergebnisse. :)

  • Erstmal vielen Dank.


    Also wenn ich richtig verstanden habe, dann ist es am besten, jedes Kapitel extra aufzunehmen und dann z.B. 10 einzelne Dateien zu haben.
    Korrekt?
    In welchem Format soll ich speichern?


    P.S.: Ebook als .pdf ist nur eine Notlösung. Generell wird .epub verwendet.

  • Zitat von njz911


    Erstmal vielen Dank.


    Also wenn ich richtig verstanden habe, dann ist es am besten, jedes Kapitel extra aufzunehmen und dann z.B. 10 einzelne Dateien zu haben.
    Korrekt?
    In welchem Format soll ich speichern?


    Kannst du auch in einem Stück aufnehmen. Audacity kann das dann beim Export in einem Rutsch zerlegen (Stichwort Textspur).


    Exportieren als Endprodukt MP3. Aber das Projekt würde ich sicherheitshalber auch speichern (da ist dann alles immer noch zusammen).

  • Zitat von njz911

    Also wenn ich richtig verstanden habe, dann ist es am besten, jedes Kapitel extra aufzunehmen und dann z.B. 10 einzelne Dateien zu haben.
    Korrekt?


    Das wäre zumindest meine Vorgehensweise, ja. Je nachdem, wo Du die Datei dann speicherst bzw. mit welchem Player Du sie hören möchtest, kannst Du sie ja auch als Playlist zusammenfassen.
    Aber es bleibt dabei: Je Abschnitt eine Datei. Wobei wiederum Du bestimmst, wie groß die Abschnitte (zugleich: Sprungmarken-Ersatz) sein sollen.


    Zitat von njz911

    In welchem Format soll ich speichern?


    Das ist im Grunde genommen zunächst einmal egal - und immer eine Abwägung zwischen gewünschter Qualität, verfügbarem Speicherplatz auf dem Abspielgerät (Smartphone? Up- und Downloads?) und der Fähigkeit des Players, das jeweilige Format wiederzugeben.


    Die Platzfrage ist übrigens schon bei der Aufnahme relevant: 48 kHz Stereo mit 32 Bit float ist hier sicher übertrieben. ;)


    Zitat von Ingmar

    Kannst du auch in einem Stück aufnehmen. Audacity kann das dann beim Export in einem Rutsch zerlegen (Stichwort Textspur).


    Das ist prinzipiell natürlich möglich, aber dennoch lege ich hier ein ganz deutliches Veto! ein.
    Wir reden hier über ein Projekt von ca. 100 Seiten Buch im normalen Print. Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie viel Text die Seite beinhaltet, aber ich schätze mal optimistisch:


    * Durchschnittlich 250 Worte pro Seite, wobei ich mich auch auf 200 herunterhandeln lasse.
    * Insgesamt 100 Seiten.
    * "Die durchschnittliche Vorlesegeschwindigkeit liegt (...) bei etwa 150 Wörtern pro Minute".
    * Fehlertoleranz = 1%, d.h. alle 100 Wörter passiert mal ein Fehler (Betonung, Interpunktion, Atmung, Wortfehler etc.) bzw. alle 200 Wörter ein Doppelfehler mit Schnittmarke und neuem Ansatz am Satz- oder Absatzanfang und und und ...
    = 200 * 100 / (150 * 0,99) ≈ 135 Minuten = 2 ¼ Stunden reine Aufnahme.


    Das wollt ihr jetzt nicht wirklich ernsthaft in eine einzige Tonspur packen, oder? 8-( :rolleyes:
    Eine gleichmäßige Nachbearbeitung beherrscht Audacity auch über mehrere Spuren hinweg und das Projekt ist insgesamt übersichtlicher.


    Praxistipp: Die rein sprecherische Arbeit ist unter optimalen Umständen an einem Arbeitstag zu schaffen, für die Nachbearbeitung würde ich jedoch mindestens (!) die gleiche, wenn nicht sogar die doppelte Zeit ansetzen.


    Zitat von Ingmar

    Aber das Projekt würde ich sicherheitshalber auch speichern (da ist dann alles immer noch zusammen).


    Da schließe ich mich zu 100% an, verbunden mit dem ergänzenden Hinweis, dass man stets das Original behalten sollte, wenn es später doch etwas zu verändern gibt.
    Dies gilt vor allem, wenn man in verlustbehaftete Formate exportiert: "Dransägen geht nicht!" :D :cool:


    Na dann: Viel Erfolg!

  • Zitat von Uli Nobbe

    ...Eine gleichmäßige Nachbearbeitung beherrscht Audacity auch über mehrere Spuren hinweg...


    Im Prinzip Ja. In der Praxis für mich umständlich bis nicht günstig.


    Die Textmarken gehen (zumindest habe ich nix anderes gesehen) nur auf die gesamte Länge. Die kann man also nicht getrennt auf mehrere Spuren anwenden. Hier würde als ein Mehrfach Export nicht funktionieren (was in einem solchen Fall am Sinnvollsten wäre).


    Ich gebe aber zu, das bei einem über 2 Stunden Projekt da die Übersicht etwas abhanden kommen würde. In dem Fall würde ich über getrennte aufnahmen nachdenken, soweit groß jedes Kapitel bereinigen und dann in einem komplett-Projekt alles zusammen komponieren. Das also die grobe Vorarbeit nicht im Endprojekt gemacht werden muß, sondern dort nur die Reihenfolge, Balance usw. festgelegt wird. Dann kann man diese auf 3-4 Spuren abgestuft ablegen (wodurch man die Kapitel auch Visuell gut erkennbar sind) und mit Textmarken versehen. So kann man vor dem Endexport hören, ob alles stimmt und ggf. noch feintuning vornehmen.

  • Zitat von Ingmar

    Die Textmarken gehen (zumindest habe ich nix anderes gesehen) nur auf die gesamte Länge. Die kann man also nicht getrennt auf mehrere Spuren anwenden. Hier würde als ein Mehrfach Export nicht funktionieren (was in einem solchen Fall am Sinnvollsten wäre).


    In einem Punkt sind wir uns einig: Da hilft nur der Mehrfach-Export, das stimmt.
    Doch wer seine Textspur mit den Marken liebt, der ist davon auch nicht abzubringen. Nun denn.


    Entscheidend ist ja, was njz911 für sinnvoll hält, daher folgender kleiner Test:
    * Erzeuge (mindestens) zwei Tonspuren; Länge und Inhalt egal.
    * Benenne jede Spur unterschiedlich, zum Beispiel als Kapitel(zwischen)überschrift.
    * Markiere alle Spuren.
    * Wähle Menü: Datei > Mehrere Dateien exportieren ...
    * Spiele ein bisschen mit den Optionen, insbesondere mit dem Abschnitt "Erzeuge Dateinamen aus:"


    Jetzt kennst Du zwei Optionen, die Kapitel als einzelne Dateien aus einem Projekt zu exportieren - wähle selbst, welche Deiner Arbeitsweise am ehesten entgegen kommt.

  • Die genannten Lösungen dürften machbar sein, aber irgendwie sind das aber auch ziemliche Krücken?
    Wenn mit Kapiteln, dann auch in einem Format (Container), wo dies auch unterstützt wird - mp3 gehört traditionell nicht dazu.
    Ich würde das in einem MKV-Container packen.
    Dazu MKVToolNix für das entsprechende BS installieren.
    Zuvor eine Kapiteldatei (.txt) nach folgenden Schema-F mit einem Editor erstellen


    Code
    CHAPTER01=00:00:00.000
    CHAPTER01NAME=Einleitung
    CHAPTER02=00:05:23.406
    CHAPTER02NAME=Kapitel Nummer 2
    CHAPTER03=00:13:27.557
    CHAPTER03NAME=Und so weiter...


    Und z.B dort speichen, wo das mp3 des Hörbuchs lagert.
    Dann MkvToolNix starten (sollte ab der Version 8.0 über die mkvtoolnix-gui.exe geschehen sollte, davor war es die mmg.exe.).
    Dort das Hörbuch.mp3 herein ziehen. Dann in der linken Spalte auf "Kapitel bearbeiten" gehen und den erstellten Kapitel.txt in das neue Fenster plumsen lassen.
    Dann Menü "Kapiteleditor/ In XML-Datei speichern" wählen und die Datei z.B. als Kapitel.xml abspeichern.
    Nun wieder zurück ins "mergen-Fenster" und dort auf den Reiter "Ausgabe" klicken und auf der rechten Seite die erstellte Kapitel.xml einladen.
    Im Prinzip kann man nun das muxen starten.
    Das jetzt erzeugte Hörbuch.mka lässt sich zumindest mit der entsprechenden Kapitel-Ansteuerung gut mit VLC und Mediaplayer Classic "händeln"
    WMP (zumindest unter Win7) kann es nicht, aber z.B. mit dem K-lite codec-Pack lassen sich die Kapitel auch direkt im WMP ansteuern.


    Gruß Frank


    P.S.
    Audacity lässt sich hierbei natürlich sehr gut zum Festlegen der jeweiligen Kapitel-Zeiten benutzen.