Mit Audacity mp3-Dateien verlustfrei zusammenfügen?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die Vorlagen von MP3 kamen sind sowieso schon mal Verluste im Quellmaterial enthalten gewesen. AUDACITY wird diese Qualität während der Bearbeitung NICHT verschlechtern. Am Ende kannst du beim Abspeichern wieder eine MP3-Qualitätsstufe festlegen.


    Mit "zusammenfügen" meinst Du wahrscheinlich das Hintereinandernsetzen der MP3's?


    " Ohne Lücke" ist leider auch sehr ungenau... Was meinst du? Jedes MP3 hat am Anfang und am Ende "STILLE". Wenn man die MP3s direkt hinteinandersetzt bleiben also hörbare "Lücken". Das hat aber nix mit AUDACITY zu tun, sondern mit dem Quellmaterial. AUDACITY setzt die MP3s nahtlos aneinander (mit den Lücken, die da schon waren).


    Willst Du diese Lücken loswerden, musst Du die STILLE vorn und hinten am MP3 abschneiden bevor Du sie zusammenfügst. Aber.... Wird z.b.der erste MP3 am Ende ganz leise und der neue MP3 fängt unmittelbar danach mit brachialer Gewalt an, werden die Zuhörer dies nicht mögen.


    Wenn Du so wie ein DJ die Songs in den letzten paar Sekunden ineinander übergehen lassen willst, dann wird mit 2 Spuren gearbeitet. Beide MP3s werden in ein gemeinsames AUDACITY geladen (IMPORTIEREN). Der erste MP3 wird in den letzten 6 Sekunden mit dem Effekt AUSBLENDEN bearbeitet, der zweite MP3 in seinen ersten 6 Sekunden mit EINBLENDEN. Nun wird der zweite MP3 so verschoben das sein Anfang 6 Sekunden vor dem Ende des ersten MP3 liegt. Dann werden beide Spuren mit MISCHEN UND RENDERN zu einer Spur zusammengeschmolzen.


    Es gibt übrigens Audioplayer wie WINAMP, die sowas live können. Da muss man nur eine Playliste festlegen und dann macht WINAMP die Übergänge zuwischen den Songs ganz weich.

  • Danke für die umfangreiche Antwort.

    Auf der Hilfeseite steht das neu codiert wird, ist plausibel bei der Verarbeitungsdauer. Der enthaltene Link ist verwaist, deshalb meine Anfrage.

    Neukodierung zu MP3

    Wenn Sie ein MP3 in Audacity importieren, dann exportieren Sie es als MP3, verlieren Sie die Qualität zweimal, einmal in der ursprünglichen MP3-Codierung des importierten Audios, dann wieder, wenn Sie es aus Audacity als MP3 exportieren. Also nie in MP3 arbeiten die Produktion, sondern mit einem verlustfreien Format wie WAV, AIFF oder FLAC und für den endgültigen Gebrauch dann in MP3 exportieren.

    Sehen Sie diese Seite im Audacity Wiki für andere Anwendungen, mit denen MP3-Audiodateien direkt bearbeitet werden können, wodurch eine verlustreiche Wiedereinodierung vermieden wird.


    Merge MP3 (https://www.shchuka.com/software/mergemp3/) nehme ich seit ewig, "macht" aber eine Lücke. Bin damals von Winamp zu Foobar gewechselt um Livealben zu hören obwohl da CD-LW (noch oder schon?) vorhanden waren. Das Thema gapless wurde immer nur am Rand behandelt, MP3 ist auch nicht trivial, deshalb möchte ich eine Diskussion über die STILLE vermeiden. Nach dem aneinanderreihen un zusammenführen der Tracks spielt Audacity "The Wall Live 1980-81" alles lückenlos ab (im gegensatz zu MmegeMP3). Habe aber in diesem Fall die WAV-Dateien aufgereiht und dann codiert, mit anderen Cd´s geht es nicht so einfach ( sind zu zerkratzt und haben ein Loch 😎)

    Bei getesteten und funktionierenden Onlinetools sehe ich die Verfälschungen!

    Bleibt offen ob das recodieren für meinen Verwendungszweck stört, wohl nicht aber ...


    CYL Uwe

    • Offizieller Beitrag

    Im Prinzip hatte ich dir ja das gleiche geschrieben. MP3 als Vorlage zu nehmen ist schon verlustbehaftet. wobei es immer einen Unterschied macht, von wem das MP3 kam. Hast du es selbst von der CD hochwertig digital gerendert und mit einer qualitätsorientierten MP3-Komprimierung gespeichert, dann werden sich die Verluste in Grenzen halten.

    Manchmal spielen die Leute den Song aber an einem externen CD-Player ab und nehmen ihn dann via Kabel mit dem Audio-Eingang des Computers auf. Da ist der Sound dann kaputt. Der Audio-In eines Computers taugt nicht für sowas.


    Natürlich viel besser: Hast du die Möglichkeit die Quelldateien as 32bit-FLOAT-WAV ohne Abspielen direkt durch digitales Auslesen der CD-Tracks (vom CD-Player im Computer) zu erzeugen, dann wird die Qualität völlig ohne Einbußen sein. Durch die Nachbearbeitung wir die Qualität auch nicht gemindert und erst am Ende wird das Erstellen eines MP3 Artifakte erzeugen, die aber nicht wahrnehmbar sind, wenn Du Dich für eine hohe Bitrate z.b. >190kbps entscheidest.

  • Manchmal spielen die Leute den Song aber an einem externen CD-Player ab und nehmen ihn dann via Kabel mit dem Audio-Eingang des Computers auf.

    So sind meine besten Rip´s entstanden! Zur Zeit der Kopierschutzmaßnahmen habe ich per Toslink vom Sony Player zur Yamaha?Soundkarte überspielt (ok, war kein Kabel 😃). Dann die WAV in Tracks zerlegt (mit der lame.exe cod.), heute will ichs umgekehrt.

    Die Frage war aber was hinter dem Link stand, wie ..eine verlustreiche Wiedereinodierung vermieden wird.

  • Guten Tag Zusammen!🖐️


    Ich habe die ganze Sache auch noch einmal getestet.


    Mein Fazit: Es liegt wirklich nur an den Vorlagen.


    Ich habe die CD (ein Hörspiel, zum Test 4 Tracks) mit Nero gerippt.


    - auf Wave

    - auf Flac

    - auf mp3 192 kbit/s


    Dann habe ich die jeweiligen Dateien in Audacity importiert, Ende an Ende ausgerichtet, gemischt und gerendert und schlussendlich in eine mp3 mit 192 kbit/s exportiert.


    Das Ergebnis war für mich ein Schock, da ich alle meine CDs (auch die, die ich schon auf eBay vertickt habe) per mp3 archiviert habe.😭


    Und ich spreche jetzt nicht vom Sound. Dieser war sogar bei der mp3-Vorlage durchaus OK für mich.


    Nein, ich meine diese Knackser, die ja in Wirklichkeit nur die »Stillen« vom Anfang und Ende der einzelnen mp3-Dateien sind.


    Also, war die Vorlage Wave oder Flac, so hört man auf der exportierten mp3-Datei KEINEN Knackser etc. Es ist lupenrein.


    Dann habe ich die Spielzeiten verglichen. Bei der Wave- und Flac-Vorlage waren diese identisch. Bei der mp3-Vorlage fehlten hingegen etwa eine viertel Sekunde (bei einer Gesamtlänge von etwa 19 Minuten).


    Wenn in punkto Verlusten bei mp3 die Rede war, dachte ich immer, es ginge nur um die Qualität. Das aber auch quantitativ ein Verlust zu verzeichnen ist, überrascht mich dann doch.


    Es liegt also ganz klar an der Vorlage und ICH bin seit dem heutigen Tage freilich kein Freund mehr von mp3s. Ganz und gar nicht.



    Nur, was jetzt? Alle Hörspiele (es sind sehr viele) als Wave archivieren? Oder als Flac?


    Da braucht man ja riesen Speicherkapazität.


    Eine Wave Datei ist etwa 12x größer als eine mp3 auf 128 kbit/s. Eine Flac etwa nur etwa 7x.


    Kann man Flac-Dateien auf allen üblichen Medien abspielen? Welche Nachteile haben Flac-Dateien? Oder sollte man direkt auf Wave setzen?



    Und die Frage wie lange hält so ein Speichermedium?


    Zum Beispiel eine


    Toshiba 4TB Canvio Ready - tragbare externe 2,5-Zoll-Festplatte mit SuperSpeed USB 3.2 Gen 1, kompatibel mit Microsoft Windows 7, 8 und 10, schwarz (HDTB410EK3AA)


    Wenn ich da meine Dateien drauf ablege und die Festplatte ansonsten in Ruhe lasse - kann ich mich drauf verlassen, dass ich auch in 20 Jahren noch die Daten abrufen kann?


    Kann mir jemand etwas zu sagen?👍


    Vielen Dank und liebe Grüße aus Siegen

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Die Knackser stammen NIEMALS von der MP3 Codierung! Sie entstehen erst bei der Hintereinanderreihung der Spuren.

    Ich vermute mal, Du hörst sie nur bei den Übergängen?

    Oder redest Du von Knacksern mitten in Spuren (mitten im Text oder Gesang)?


    Wie sie dahin gekommen sind weiß ich nicht...

    Hattest Du vor dem Hintereinandersetzen in den Teilspuren vorne und hinten nun etwas abgeschnitten, oder nicht? Hierbei können sehr schnell Knackser entstehen. Solche sind aber erst nach dem Zusammensetzen zu hören. Im Quellmaterial liegen sie ja immer am Anfang bei Byte 0 oder genau am Ende im letzen Byte!


    Du kannst sie auch SEHEN! Hör dir im Zusammengesetzen Audio so eine Knackser Stelle mal in AUDACITY an und dann zoome auf den Knackser. Dort wirst Du ihn sehen. Er sieht aus wie ein senkrechter kleiner Strich.


    NICHTS IST VERLOREN!


    Und Du kannst die Knackser wieder rausnehmen. Markiere (großzügig wenn Du dort sowieso STILLE) hast 100msec vor dem Knackser bis 100msec nach dem Knackser einen Bereich. Du musst dabei darauf achten, dass das Signal am Anfang und das Ende des Bereichs wirklich bei 0 ist. Nun verwende STRG+L und dann wird in dem Bereich alles zu echter Stille. Nun nochmal von -1000msec bis +1000mse drüberhören!!!


    Mach vorsichthalber auch mal einen ACX-Check:


    Alles vom Quellaudio markieren dann ANALYSE >>> ACX-CHECK


    dort kannst Du dann nachlesen ob Deine Quellaudios wirklich DC OFFSET 0 waren. Auch das führt zu Knacksern wenn man solche Audios zusammenfügt.


    Ganz wichtig !!! Bevor Du das finale MP3 abspeicherst musst du immer EFFEKT >>> NORMALSIEREN mit -3dB und "Gleichspannung entfernen" durchführen. Dann werden etliche Fehler noch eliminiert.


    FLAC OGG oder MP3 sind quelloffenene Codierungsverfahren. Es ist anzunehmen, dass auch in 100 Jahren noch Algorithmen existieren die solche Dateien wieder entschlüsseln können. Bei WAV werden die PCM-Werte ohne jegliche Codierung als SHORT-INT abgelegt. Diese Daten sind immer sofort lesbar. Die Daten repräsentieren gewissermaßen direkt die Stromstöße (-1,ooV bis +1,ooV) die der Lautsprecher abkriegt. Für das Abspeichern als SHORT-INT wurden diese Komma-Werte nur mit 32768 multipliziert, damit es Ganzzahlen sind.



    LANGLEBIGKEIT VON DATENTRÄGERN...


    da kann man nie was dazu sagen. Lies mal was bei Wikipedia darüber nach. Der beste Weg ist die Daten auf 2 Medien zu haben und regelmäßig zu testen, ob eines von beiden noch funktioniert. Ein Wechsel von Technologien erfolgt ja nicht mit einem Stichtag, sondern mit Übergangszeiten. Da hat man meist viel Zeit die Daten auf modernere Träger weiterzureichen.


    Ich speichere derzeit meine Daten auf 2 externe SSD-Platten. jeweils auf beide: MP3 mit 192kbps und 16bit und zusätzlich WAV mit 384kbps und 32bit-float.


    Für mich waren in den vergangenen 40 Jahren schon folgende Wechsel gelungen:


    3.5-Zoll Disketten auf 40MB Festplatte

    40MB Festplatten auf CD-ROM

    CD-ROMs auf 80GB-Festplatte

    80GB Festplatten auf 1TB-SSD

  • Hallo Midimaster!


    Ich meine IMMER NUR die Übergänge. Mir geht es nur um diese.


    Von daher war die Bezeichnung Knackser vielleicht irreführend, vielleicht aber auch nicht.


    Also, ich habe in Audacity folgendes aneinandergereiht. (Ich habe die Spuren nicht verändert, nichts bearbeitet oder abgeschnitten)


    a) Spuren aus Wave-Dateien

    b) Spuren aus Flac-Dateien

    c) Spuren aus mp3-Dateien 192 kbit/s


    (diese habe ich jeweils zuvor mit Nero gerippt)


    Ich habe hieraus dann jeweils eine mp3 192 kbits exportiert. Zuvor NORMALISIERT und GLEICHSPANNUNG ENTFERNEN verwendet.


    Ergebnis an den Übergängen: (sichtbar und hörbar)


    a) keine Lücke / kein Knackser

    b) keine Lücke / kein Knackser

    c) Lücke / Knackser (Spielzeit um etwas über ⅕ Sekunde kürzer)


    Ich habe mir soeben auch noch mal eine einzelne Datei angesehen, die ich mit Nero gerippt habe. Die mp3-Datei ist immer ein wenig kürzer, als die Wave oder Flac.


    Also es bleiben LÜCKEN zwischen den Übergängen und man eine insgesamt kürzere Spielzeit, wenn man als Ausgangsmaterial mp3-Datein verwendet.




    Datensicherung:


    Ich verwende zwei externe 4TB SSDs. Diese im Wechsel.


    SSD 1: Daten (15.10.22) / Daten 15.12.22 ...

    SSD 2: Daten (15.11.22) / Daten 15.01.23 ...



    Ich bilde mir ein, wenn ich alle zwei, drei Jahre noch eine weitere SSD mit in dieses Spielchen reinnehme, wird's schon gut gehen.

    • Offizieller Beitrag

    zu deinem Foto:

    also was du dir anschauen solltest ist im MP3 das stück zwischen 1:03,400 und 1:03,600 und zwar in einer viel stärkeren vergrößerung. Hier stimmt etwas nicht!!!


    Ich seh schon in dem groben Foto den Fehler! Wer hier geschnitten hatte, hatte nicht auf vollständige STILLE gewartet.


    Sende doch mal einen Audio-Schnippsel von 1:00 bis 1:08 jeweils vom MP3 und vom WAV damit ich es selbst mal hören kann.


    Du kannst AUDIO hier im Forum als ZIP gepackt hochladen.

  • Hallo!


    Das mit der ZIP bekomme ich jetzt nicht so schnell hin...


    Hier nochmal genauere Bilder.


    Woran kann es denn liegen? Habe ich irgendeine Einstellung bei Nero nicht korrekt berücksichtig?


    Ist übrigens eine sehr alte Version - so von ca. 2005

    • Offizieller Beitrag

    da ist kein knackser... da ist ein Aussetzer. Der erste Teil wurde ausgeblendet. Der zweite Teil eingeblendet. Daher ist nirgendwo ein Abbruch der Welle. Also auch kein Knackser. so weit so gut....


    Der erste Teil wurde untypisch kurz in 40msec ausgeblendet. Der zweite Teil (sehr seltsam) eingeblendet. Dazwischen liegen nur 50msec STILLE. Das ist alles zu kurz für das menschliche Ohr. Deshalb nimmt man die Stelle als fehlerhaft wahr.



    Eine schöne Ausblendung geht über mind. 1000 msec, besser noch 3000 msec. Eine Einblendung kann schneller gemacht werden 250 msec bis 3000 msec. Hier dauert sie 20msec und steigt nicht wirklich an. Eine Pause sollte schon 3 Sekunden betragen, damit sie nicht als Störung empfunden wird. Ich denke mal das war wohl so im Original enthalten und die Software. die das MP3 gemacht hat wollte das irgendwie erhalten.


    Warum sie es beim WAV dann entfernt hat, weiß ich nicht. Es dürfte aber deutlich angenehmer klingen.


    Hier würde eine weiches Überblenden (von Hand) wahrscheinlich die bessere Lösung sein. Oder eben deutlich größere Pausen. Bei Musik-CDs würde ich dir eh zu größeren Pausen raten. Ähnlich wie sie ja auch auf einer CD immer vorhanden sind.


    Bei Hörspielen verstehe ich Deine Intention, die unnatürlichen Schnitte entfernen zu wollen. Hier lieber weiche Übergänge schaffen. Blendzeit: 500msec

  • Hallo!


    Ich habe mich dazu entschlossen, nach und nach alle meine CD-Hörspiele auf FLACs zu rippen (also die einzelnen Tracks) zwecks Archivierung. Dann bin ich auf der sicheren Seite


    Daraus exportiere ich dann in Audacity mp3s in 192 kbit/s (Einzeltrack) für meinen mp3-Player. Da hört man dann keine Übergänge mehr.


    Das wird die Lösung sein.


    Ist zwar viel Arbeit. Aber es ist ja auch ein Hobby, was mir viel Freude macht.


    Nochmals vielen Dank.


    LG Christoph

  • Hallo Christoph,

    mit Nero gerippt.

    egal welche Version, das rippen war keine Stärke von Nero. Alles zu lange her, es musst IMHO die Fehlerkorrektur umgangen werden. Ich hatte ein bestimmtes LW gekauft, geht aber mit heutigen auch.

    Such bitte nach der "cdex_170b2_enu.exe" und teste mal. Nehme ich seit es CD-Rom gibt 🤨.

    CYL Uwe