Stimme nachbearbeiten für radioqualität

  • Hallo,


    ich hoffe dies hier ist das richtige forum für meinen beitrag.
    ich habe folgendes anliegen: ich will (muss) einen kleinen beitrag für eine radiosendung zu hause produzieren. eventuell soll das bei erfolg eine kleine wöchentliche serie werden.


    der sender aktzeptiert wav oder auch mp3 dateien, natürlich nur in guter qualität.
    am anfang kommt ein kleines stück musik und dann nur noch meine stimme. jetzt habe ich mit audacity schon so einiges rumprobiert, aber bisher ohne richtig gutes ergebnis.
    an meinem mischpult habe ich regler gain und record level auf mitte gestellt. das mischpult ist an line in der soundkarte und das micro am mischpult. mic und mischpult sind in ordnung, beides wurde schon vorher für gut klingende reportagen genutzt.


    also wie gesagt, die regler gain und record level auf mitte, audacity starten und los gehts. es wird dort allerdings eine nur sehr schwache wellenform angezeigt. (keine ahnung ob das schlimm ist).


    wenn ich das dann später abhöre ist das egebnis relativ leise und naja, niht so dynamisch und gut klingend.
    nun habe ich ja schon viel hier im forum gelesen und mir auch schon allerhand neue effekte dazugeladen und probiert.
    zum beispiel das mda dynamics. wenn ich diesen effekt anwende, dann klingt die stimme wesentlich besser, dynamischer und auch lauter. der nachteil: es rauscht auch lauter. es scheint also auch das rauschen verstärkt zu werden.
    wenn ich nach der anwendung dieses effekts noch andere anwende wie z.b. normalisieren oder kompressorr, tut sich an dem umstand des rauschens nichts. auch die rauschentfernung bringt nichts.


    also irgendas muss da noch im argen liegen, dehalb mal meien frage:
    gibt es tipps zum perfekten "mastern" der stimme?
    mit welchen grundeinstellungen (audacity, mischpult) soll aufgenommen werden?
    welche effekte sollen nach der aufnahme angewandt werden, mit welchen einstellungen und in welcher reihenfolge?


    hier liest man ja auch viel von radiotechnik. vielleicht machen dann ja auch einige user hier genau das selbe wie ich mit audacity. da gibt es dann doch bestimmt eine art "best practise" zu diesen zwecken.


    ich würde mich sehr über eure tipps oder auch anleitungen freuen.


    Grüße
    Kiljan

  • Hallo Kiljan,


    hier gibt's Infos zum Anschließen und Einstellen und warum manche Sachen rauschen und manche nicht:


    http://audacity.fuchsi.de/641


    Kurztip: In Deinem Fall könnte es z.B. sein, dass die verwendete Soundkarte (wie viele bei PCs standardmäßig mitgelieferte) nicht der Weisheit letzter Schluss darstellt...



    Markus


  • Hallo Markus,


    den artikel hatte ich schon gelesen, trotzdem vielen dank. mir geht es aber um etwas anderes. ich würde gerne wissen, wie man solche sehr gut klingenden, dynamisch wirkenden radioaufnahmen hinkriegt, sprich, mit welchen einstellungen und vor allem mit welchen effekten muss hier gearbeitet werden.
    da gibt es doch bestimmt gewisse richtlinien oder profi tipps für.

  • Da kann Dir der Edgar bestimmt weiterhelfen. Mir ging's v.a. um Deine Erfahrung, dass das Rauschen bei Anwendung von Effekten schlimmer wird. Das ist normal, und die Lösung istt, einfach von Anfang an eine möglichst rauschfreie Aufnahme hinzukriegen. Und genau das hängt leider meistens an der Soundkarte.



    Markus

  • Fragen: wie heisst das Mikrofon, wie heisst das Mischpult un am allerwichtigsten (wegen dem Rauschen): wie heisst die Soundkarte ? Wie hoch ist eine "nur sehr schwache Wellenform" ? In der Tonspur zwischen dem Spurkopf mit den Knöpfen und Reglern und der eigentlichen Wellenform ist so ein Lineal von 0 bis 1.0 - wie hoch sind da ungefähr die höchsten Spitzen (damit ich mir das vorstellen kann) ?


    Alles Rauschen, dass auf dem Weg vom Mikrofon in den Rechner rein entsteht wird natürlich im Lauf des Mastering-Prozesses weiter verstärkt (das hast Du aber selber schon gemerkt). Auf deutsch: was in der Originalaufnahme meistens noch so gut wie unhörbar ist, hört man am Ende hört sehr deutlich. Was dabei meist vergessen wird ist, dass das Mikrofonsignal im Laufe der Nachbearbeitung meist zwanzig bis dreissigfach verstärkt wird, was im Umkehrschluss bedeutet, dass eine Soundkarte für Mikrofonaufnahmen ca. zwanzig bis dreissig mal besser sein muss als eine Soundkarte, mit der man Sachen aus dem Radio aufnimmt, wenn das Rauschen am Ende gleich sein soll. Wichtig ist es daher zunächst mal auf dem Weg vom Mikrofon zur Festplatte alles Rauschen so weit es geht zu vermeiden. Die Rauschentfernung kann da dann meist keine Wunder mehr vollbringen sondern ist eher als "letzter Ausweg" zu betrachten. Da Du mit dem Mikrofon und dem Mischpult ja bereits gearbeitet hast (wenn ich das richtig verstanden habe) bleibt eigentlich nur noch die Soundkarte als Rauschquelle übrig.


    Da Du ja auch tatsächlich bereits die Nerven hattest Dich mit dem mda dynamics rumzuschlagen glaube ich Dir auch, dass Du wirklich schon alles versucht hast was überhaupt nur machbar ist. Hinweis: der Stereokompressor (unter Nyquist Plugins für Radioproduktion) ist für Sprachaufnahmen weniger geeignet und der eingebaute Kompressor in Audacity 1.2.3 hat Fehler. Den Stereokompressor brauche ich eigentlich um lange Musikaufnahmen oder komplette Sendungen zu komprimieren, wenn ich weiss, dass ich schlechte Überspielleitungen habe. Für Sprachaufnahmen ist momentan der mda dynamics die einzig brauchbare Alternative. Der Sprachkompressor wird (oder wurde bereits) in Amerika repariert, deshalb habe ich mich da bisher noch an keiner Nyquist-Alternative versucht. Ich habe allerdings die neue Version des Audaciy-Kompressors auch noch nicht getestet.


    Audacity ist in der nicht-kommerziellen Radioszene tatsächlich weit verbreitet, vielleicht finden sich im Lauf des Tages auch noch andere Leute, die da noch was dazu schreiben wollen.


    Schreib mir mal bitte wie die Soundkarte heisst.

  • ... ich würde gerne wissen, wie man solche sehr gut klingenden, dynamisch wirkenden radioaufnahmen hinkriegt ...


    Nochmal Nachtrag (weil vergessen): Für den Klang und die Dynamik ist zu circa 90 Prozent das Mikrofon selbst verantwortlich, ich müsste also als erstes wissen, wie das Mikrofon heisst. Wenn's mit dem mda dynamics nicht geht ist entweder das Mikrofon zu schlecht (weiss ich aber nicht, muss also nicht unbedingt sein) oder sonst irgendwo der Wurm drin. Normalerweise brauchst Du nur die Mikrofonaufnahme selbst und einen Kompressor.

  • also verstehe ich richtig, dass das mda dynamics ein kompressor ist.
    (sorry, ich kann mit den begriffen noch nicht so viel anfangen)
    und du schreibst ja auch, dass man eigentlich nur einen kompressor braucht. sind diese anderen effekte wie normalisieren usw. also nicht notwendig für meine zwecke?
    und wende ich den kompressor nur auf die sprachspur an, oder auf alle spuren (musik intro) wenn ich sie später zusammenführen möchte?


    also mein mic heißt "the t.bone SC450" und mein mischpult ist das "SOUNDCRAFT COMPACT 10". ist leider etwas zu groß für meinen schreibtisch, aber wie gesagt, man hat mir diese hardware zur verfügung gestellt. gehört also nicht mir. man sagte mir, dass dies vollkommen ausreichend wäre um gute produktionen hinzukriegen. meine soundkarte ist im übrigen eine terratec aureon 7.1


    gibt es vielleicht tipps zu den einstellungen? also wie weit sollte man die regler beim mischpult aufdrehen? wie sollten die einstellungen beim mda dynamics sein?


    noch eine andere frage: ich könnte auch eine lizenz von adobe audition 1.5 nutzen. dieses program habe ich mir auch mal installiert, aber damit komme ich irgendwie gar nicht zurecht. ist mir zu kompliziert und ich weiß nicht wie ich das bedienen muss. leider finde ich dazu auch kaum deutsche doku im netz, auch keine bücher.
    wäre das program für aufnahmen qualitativ besser, wenn man wüßte wie das funktioniert?


    viele Grüße
    Kiljan

  • Frage 1: Ja, der mda-dynamics ist ein Kompressor. Ein Kompressor ist im Prinzip nichts anderes als eine schnelle automatische Lautstärkeregelung. Problem: die Bedienung des mda dynamics in Audacity ist etwas kompliziert weil das Interface (der graue Kasten mit den Schiebereglern) nicht die originale Benutzeroberfläche des mda dynamics ist und somit auch die Zahlen reichlich wenig Sinn ergeben. Ich hatte da mal so eine Telefonbuch-ähnliche Liste geschrieben, die bringt aber auch nur dann so richtig was, wenn man schon öfters mit sowas gearbeitet hat. Im Zweifelsfall schreibe ich da aber nochmal eine Anleitung.


    Thema Mikrofon/Mischpult/Soundkarte: das hört sich mal alles nicht schlecht an obwohl ich nachher erst nach den genauen Daten suchen muss, aber meiner Meinung nach müsste das damit machbar sein, es handelt sich also aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich um ein Einstellungs-Problem. Ich muss aber erst im Internet nach einer Bedienungsanleitung für das Mischpult suchen. Im Prinzip funktioniert das folgendermassen: irgendwo entweder ganz oben bei den Gain-Reglern oder in der Nähe der Masterregler (Hauptlautstärkeregler) gibt es einen "PFL" Schalter (Pre Fader Listening). Damit kannst Du die Mischpultregler der einzelnen Kanäle aus- und gleichzeitig die Pegelanzeige des Mischpults umschalten. Die Pegelanzeige des Mischpüults zeigt dann nur den Ausgangspegel des Vorverstärkers. Damit kannst Du den Gainregler einstellen. Das ist insofern wichtig, weil der Vorverstärker des Mischpults ist eine der Haupt-Rauschquellen der gesamten Übertragungskette. Das ist auch wahrscheinlich der Grund warum es so furchtbar rauscht.


    Aber Du hast wahrscheinlich schon gemerkt was das Problem ist: solange ich Dir nicht genau beschreiben kann, wo denn überhaupt die Knöpfe sind, wo Du draufdrücken musst macht das wenig Sinn. Du kannst aber schon mal nach einem "PFL" Knopf suchen. - Probier mal einfach Dein Glück - Falls es doch einfacher ist als erwartet: Einstellen des Gainreglers geht dann im Prinzip ganz einfach: du sprichst laut in das Mikrofon rein und stellst den Gainregler so ein, dass die Aussteuerungsanzeige des Mischpults nicht übersteuert (Im PFL Modus fangen meistens irgendwelche Lämpchen an zu blinken, damit man das merkt). Nur wie gesagt: für eine genauere Anleitung brauche erstmal ich selbst eine Anleitung.


    Adobe Audition in deutsch: es gab mal eine deutsche Crash-Kurs Anleitung für CoolEdit (so hiess Audition bevor es an Adobe verkauft wurde) und zwar vom Kultusministerium als Anleitung für Lehrer, die das in der Schule einsetzen wollen. Wenn Du Glück hast hab' ich noch eine Kopie im Radio (wo ich arbeite) rumliegen. Wenn nicht kannst Du mal bei Google nach einer "CoolEdit Anleitung" oder sowas suchen. Die Oberfläche ist meines Wissens nach immer noch die gleiche. Allerdings ist CoolEdit / Adobe Audition kein Programm, in das man sich innerhalb einer Stunde reingelesen hat. Es hat aber alles, was man zur Radioproduktion braucht schon gleich mit dabei (man braucht also keinen externen Plugins oder sowas). Nur (wenn ich das richtig weiss) gibt es halt keine deutschen Anleitungen.

  • erstmal vielen dank für deine ausführliche antwort.


    wegen dem mischpult: dort gibt es in der leiste in der auch das mikrofon steckt 2 regler die die lautstärke beeinflussen: gain und level.
    dann gibt es noch in der nähe der pegelanzeige einen regelr namens level/record. wenn dieser zu ist, dann kommt nix beim rechner an.


    ich habe diese 3 knöpfe einfach alle mal auf 3/4 gestellt, damit die soundkarte ein ordentliches signal bekommt. die pegelanzeige beim mischpult ist komischerweise sowieso sehr niedrig.
    ich bin mir eben wegen den einstellungen nicht sicher. aber du sagst ja, dass am mic/mischpult das rauschen entsteht, also sollten dort wohl die einstellungen stimmen.
    ist aber auch wirklich ein recht kompliziertes thema für einen sound laien wie mich. wenn du also noch einen tipp wegen der regler hättest, wäre ich dir zu dank verbunden. den von dir genannten pfl regler gibt es bei mir aber nicht.


    wegen audition/cool edit. da werde ich mich gleich mal im inet auf die suche machen. falls du sowas noch hast, wäre das natürlich sehr gut.


    wäre es denn deiner meinung nach besser für meine zwecke mit audition zu arbeiten oder sollte ich mit audacity arbeiten? du kennst ja anscheinend beide programme und kannst das sicherlich gut beurteilen. gibt es qualitätsunterschiede oder liegen die unterschiede der beiden programme nur im handling?


    viele Grüße
    kiljan

  • Bedienungsanleitung für's Soundcraft hab'ich schon gefunden, ist aber zu gross für mein 56k Modem, muss Du warten bis nachher bei der Arbeit hab' ich schnelleres Internet. Lösung aber auf jeden Fall mal schon in Sicht.


    Audacity vs. Audition: der Unterschied ist vor allem mal der Preis. Aufnahmequalität ist bei beiden gleich, Handling ist auf Dauer gesehen momentan noch bei Audition besser (weil alles ist eingebaut, bei Audacity muss man manchmal basteln - siehe mda dynamics), allerdings muss ich dazu sagen , dass selbst ich (vor Jahren) ungefähr zwei Monate gebraucht habe um mich in CoolEdit (Audition) reinzuarbeiten. Wenn Du vorhast das ein paar Jahre zu machen (und die 400 Euro nicht selber zahlen musst) lohnt sich das schon, wenn Du ein schnelles Ergebnis brauchst geht's mit Audacity einfacher.


    Ich melde mich nachher wieder, sobald ich die Bedienungsanleitung vom Pult habe.

  • So schnell kann's gehen: da ich mal wieder nicht dran gedacht habe dass hier heute Feiertag ist und ich deshalb sowieso nichts richtig arbeiten kann bin ich jetzt ins Radio gefahren nur um diesen Plan runterzuladen.


    Also Du hast vollkommen recht: es gibt gar keinen PFL Schalter, deshalb jetzt erstmal die Anleitung wie man das Soundkraft als Mikrofonvorverstärker verwenden kann mit so wenig als möglich Rauschen:


    Als erstes: geh' nicht aus dem Master Ausgang raus sondern vom Monitor Ausgang des Mischpults in den Line-In Eingang der Soundkarte, den "Monitor"-Regler am Mischpult stellst Du auf Rechtsanschlag, den "Mono(chk)" und den "Monitor" Schalter beide auf "Aus" (über der Aussteuerungsanzeige vom Mischpult). Dann drückst Du ganz unten am Mischpult unter den "Level"-Reglern alle Monitor- und Record-Schalter auf "Aus" (bzw. "Mix"), nur den Monitorschalter vom Kanal, wo das Mikrofon angeschlossen ist, auf "Ein" (das ist die Compact 10 Version von "PFL"). Jetzt sprichst Du ins Mikrofon rein und stellst den Gain-Regler am Mikrofonkanal so ein, dass die Aussteuerungsanzeige auf dem Mischpult noch unter 0dBU bleibt.


    Jetzt machst Du mal eine Probeaufnahme mit Audacity (lass alle Schalter und Regler am Mischpult so wie sie sind). Da ich jetzt nicht genau vorhersagen kann wie das Zusammenspiel der Pegel zwischen Mischpult und Soundkarte ist gilt ungefähr folgendes: Wenn die Aussteuerungsanzeige in Audacity übersteuert, dreh' zuerst den Aufnahmeregler in Audacity zurück. Erst wenn Du den Audacity Regler auf unter ca. ein Viertel der Maximallautstärke zurückdrehen musst kannst Du anfangen den Monitorregler am Mischpult über der Aussteuerungsanzeige zurückzudrehen (am besten ist aber wenn er auf Rechtsanschlag bleibt). Solange die Anzeige am Mischpult unter 0dBU bleibt, kann da im Mischpult drin nichts übersteuern. Am Ende sollten beide Anzeigen, wenn Du laut sprichst bis etwa knapp unter 0dBU am Mischpult und knapp unter Rechtsanschlag in Audacity ausschlagen. (Sprich während des Tests lieber lauter als normal, das ist ein Grenzfall-Test).


    Wenn's jetzt immer noch rauscht müssen wir uns wirklich was einfallen lassen - Nachteil der Aktion kann ich Dir auch gleich sagen: am Mischpult funktionieren jetzt nur noch der Gainregler und der Equalizer (High/Mid/Low) des Mikrofonkanals weil danach gehen wir schon gleich zum Monitorausgang raus. Wenn Du also das Mischpult brauchst um z.B. die Musik mit dazuzumischen müssen wir den "offiziellen" Master-Out Weg gehen, der rauscht aber mit Sicherheit mehr (im Zweifelsfall schreib' ich dafür noch eine zweite Anleitung). Wenn ich das richtig verstanden habe soll ja nur am Anfang ein wenig Musik laufen und der Rest ist dann eine reine Sprachaufnahme. Die Musik könnte man locker auch noch hinterher in Audacity dazumontieren, das ist kein grösseres Problem.


    Schreib' mal, ob man das überhaupt verstehen kann, was ich da geschrieben habe ... - edgar


    P.S.: CoolEdit Anleitung gefunden - schreib mir mal an edgar-rft@web.de, wo ich sie hinschicken soll.

  • Hallo Edgar,


    erst nochmal vielen dank für deine mühe. jetzt habe ich ein richtig schlechtes gewissen, dass du wegen mir ins radio gefahren bist. also nochmal danke.


    ich habe nun mal mit deinen empfohlenen einstellungen aufgenommen. und du hast recht, es hört sich schon ziemlich gut und trocken an. also das rauschen ist minimiert, soweit ich das bis jetzt beurteilen kann.


    es gibt ja ganz unten im kanal des mikros einen regler namens "level".
    den habe ich auf ganz links, also auf aus. wenn ich den aber weiter aufdrehe, dann wird auch das signal in audacity und in der pegelanzeige des mischpults deutlich stärker.
    nun meine frage: soll ich diesen "level" regler aus lassen oder soll ich den auch aufdrehen?
    mir ist nicht klar, was dieser level regler eigentlich genau macht.


    noch eine frage: den monitor regler über der pegelanziege habe ich wie du geschrieben hast auf rechts anschlag gestellt. warum soll man das machen? ich dachte bisher immer, dass alle voll aufgedrehten regler auch mehr rauschen erzeugen würden?


    ansonsten glaube ich dank deiner hilfe auf dem richtigen weg zu sein, was die mischpult einstellungen betrifft. super.


    die theorie dahinter ist mir aber nicht verständlich. warum hört es sich besser an, wenn man nicht über "record out" in die soundkarte geht, sondern über "monitors"? aber ich will nun auch nicht zuviele fragen stellen. vielleicht sollte ich mal nach einem kurs für diese grundlagen in meiner nähe suchen, denn das interessiert mich schon.


    mein nächster schritt ist dann also, eine gute möglichkeit zu finden, die aufgommene stimme nachzubearbeiten damit dort mehr dynamik und volumen reinkommt und damit es sich mehr nach diesen typischen radiostimmen anhört. die scheinen dort ja auch noch immer so einiges an effekten oder anderen dingen mit dazu zu geben.


    viele Grüße
    kiljan

  • Entschuldigung, ich hatte gerade, während Du das geschrieben hast meine Anleitung oben verbessert weil ich festgestellt habe, dass man auch noch den "Monitor"-Schalter am Mischpult über der Anzeige ausschalten muss, dann müsste auch der Effekt mit den "Level" Reglern verschwunden sein (das Compakt 10 ist halt kein besonders teures Mischpult, da muss man wirklich alles zu Fuss machen). Versuch mal, ob's dann weg ist.


    Den Monitorregler auf Rechtsanschlag deshalb, weil nach dem Regler noch ein Verstärker sitzt, wenn der Monitorregler also z.B. auf Null steht nimmst Du immer noch das Rauschen des Verstärkers auf (auch das fällt in die Kategorie Billig-Mischpult).


    Über "Record Out" nimmst Du alle 10 Kanäle (und auch deren Grundrauschen ) auf, deshalb der "Monitor-Out" Trick - (ich habe hier einen Block-Schaltplan vom Mischpult, das ist bei Soundcraft zum Glück kein grösseres Problem).


    Probier mal ob's besser wird wenn Du den "Monitor" Schalter ausschaltest (hört sich komisch an, ist aber wirklich besser).

  • Jetzt musste ich auch noch auf einen anderen Rechner umziehen, weil der andere für Aufnahmen gebraucht wird (und das am Feiertag). Zum Thema Sprachkompressor fällt mir halt nur der mda dynamics ein, wobei ich jetzt erst selber nochmal ausprobieren muss, auf was man da alles achten muss (keine Sorgen machen, das ist nicht superkompliziert, ich hab' das nur selber schon ein Weile nicht mehr gemacht). Anleitung kommt sofort (nächste halbe Stunde). Dann gibt es da noch diesen Anwida Hall (siehe FAQ - VST Effekte) und eine Anleitung vom J_ack wie man sich in Audacity Effektspuren selber basteln kann unter http://audacity.sourceforge.ne…/effekte/reverb/index.htm


  • okay, du hast recht. nun hat der "level" regler keine funktion mehr. wobei ich noch nicht weiß ob es nun ohne oder mit level regler besser ist. da muss ich nochmal einen vergleich machen.


    ich habe also nun eine probeaufnahmen gemacht und muss feststellen, dass im hintergrund eine art "metallisches grund dröhnen" leise zu hören ist. das hört man besonders dann, wenn man gerade nichts spricht.
    meinst du, das liegt immer noch an mischpult einstellungen oder ist das eher ein sounkarten problem?

  • Als Reihenfolge für die Effekte gilt grundsätzlich: Kompressor immer zuerst, Hall dagegen immer erst ganz am Schluss. Für den Hall empfiehlt es sich, eine eigene Effektspur zu basteln (wie der Jack das beschrieben hat), für den Kompressor dagegen macht das keinen Sinn, weil es den zeitlichen Dynamikverlauf des Signals verändert und nicht durch einfaches hinzumischen geregelt werden kann.


    Anleitung mda Dynamics: (bitte keine Gedanken über die Zahlen machen, die haben keinen Zusammenhang zu den wirklichen internen Werten, ausser dass 0 Linksanschlag und 1 Rechtsanschlag bedeutet).


    Treshold ist die Einsatzschwelle (stell die mal am Anfang auf Rechtsanschlag, wir spielen da gleich noch mit rum).


    Ratio ist der Kompressionsgrad - 0.2 bis 0.25 sind brauchbare Werte 0.2 bedeutet keine Kompression (kein Effekt), 0.25 bedeutet ungefähr zehnfache Kompression (das ist schon ziemlich arg). 0.22 bis 0.23 dürfte das sein, was Du brauchst.


    Output ist nochmal ein Ausgangsverstärker - stell den am Bestan auf 0.5 - das bedeutet: keine Verstärkung. Verstärken geht viel einfacher mit "Audacity Effektmenü > Verstärken - kein Clipping erlauben", da rechnet Audacity von alleine die Verstärkung aus , die es braucht um die Spur wieder auf Vollausschlag zu bringen.


    Attack ist die Zeit, die der Kompressor braucht, um laute Stellen leise zu machen, Release ist die Zeit, die der Kompressor braucht um wieder lauter zu machen. Linksanschlag klingt eher aggressiv, Rechtsanschlag klingt eher weich. - Ist Geschmackssache, musst Du also ausprobieren. Erfahrungsgemäss bringen Reglerstellungen in der linken Hälfte (unter 0.5) bessere Ergebnisse. Auch ist die Attack-Zeit bei gleicher Reglerstellung ungefähr zehnmal kürzer als die Releasezeit, das entspricht aber so ungefähr auch den Reaktionszeiten unseres Gehirns auf Lautstärkeänderungen. Am besten also beide Regler ungefähr auf gleiche Stellung.


    Der Limiter ist dann nochmal da um bei zu hoher Aussteuerung die Pegelspitzen in der Spur zu halten. Es gibt hier einen Trick - wenn Du den Limiter auf genau 0.64 einstellst "bremst" er den Ton genau 0.5 mm bevor die Spur übersteuert. Das klingt dann nicht so hässlich wie die berühmten Digitalübersteuerungsgeräusche.


    Die Gate Regler stellst Du am besten alle drei auf Linksanschlag. Es gibt mit dem Noise Gate (die drei Regler) nochmal die Möglichkeit, leise Störgeräusche im Hintergrung wegzublenden, da gilt aber das gleiche wie auch bei der Rauschentfernung: das ist allenfalls als Notlösung zu betrachten.


    Jetzt habe ich wieder viel geschrieben. Also nochmal Zusammenfassung - Anfangsstellung der Regler:


    Treshold Rechtsanschlag / Ratio 0.22 / Output 0.5 / Attack und Release 0.25 bis 0.5 / Limiter 0.64 / alle drei Gate Regler auf Linksanschlag


    Jetzt kannst Du mal anfangen mit dem Treshold Regler rumzuspielen. Fang am besten mal in der Mitte bei 0.5 an. Wenn sich das Ergebnis zu "radikal" anhört stellst Du ihn weiter nach rechts, wenn sich das Ergebnis zu "harmlos" anhört, stellst Du ihn weiter nach links. Mit den Attack und Release Reglern kannst Du die Geschwindigkeit der Lautstärkeregelung einstellen. Alle anderen Regler lass am besten so stehen, wie sie sind.

  • Alles gleichzeitig: Metallisches Grunddröhnen: kannst Du mir mal ein paar Sekunden davon (als mp3 oder so) an edgar-rft@web.de schicken, damit ich mir das anhören kann ? - Mischpult glaub' ich weniger, vielleicht eine Hochfrequenz-Einstreuung auf der Soundkarte im Rechner drin. Ist das auch da, wenn Du z.B. den Stecker aus dem Eingang der Soundkarte rausziehst ?


    "Monitor aus" trennt die Mischerschiene (mit allen 10 Kanälen) von der Monitorschiene (da sind nur die Kanäle drauf, wo der Monitorschalter gedrückt ist) - theoretisch müsste das also viel weniger rauschen. Im Zweifelsfall hilft natürlich ausprobieren.

  • nochmal vielen dank für die ausführliche mda dynamics anleitung, damit werde ich nun mal bischen rumspielen.
    du schreibst bei dem punkt Output, man solle dies mit dem audacity effekt verstärken machen.


    also diesen verstärken effekt soll man also ganz zum schluss nochmal anwenden?
    mit welchen einstellungen soll man verstärken anwenden? dort gibt es ja einen schieberegler, welcher die werte bei verstärken und neue spitzenamplitude beeinflußt.


    ich habe dir ein mp3 per mail gesandt, aber ich glaube fast, dass das rauschen darauf vom lüfter des rechners kommt. da wird man dann leider nichts dran ändern können.

  • Antwort ging zwar schon als Privatmail raus, damit der Rest aber auch was davon hat hier nochmal das Wichtigste:


    "Audacity Effektmenü > Verstärken - kein Clipping erlauben" verstärkt das Signal automatisch soweit, dass es genau in die Spur passt. Wenn man eine zu leise Spur auf Vollaussteuerung rechnen will geht das so am einfachsten (Mikrofonaufnahmen sind immer zu leise, da kann man machen, was man will - ist aber immer noch besser als übersteuert).


    Wenn man jetzt aber z.B. in einer längeren Aufnahme mittendrin einen nur einen einzigen "Ausrutscher" hat weil man z.B. mit dem Mikrofon irgendwo dagegengebollert ist, versucht "kein Clipping erlauben" diese Signalspitze zu erhalten und der Effekt ist dann, dass immer noch alles viel zu leise ist. Wenn man aber "kein Clipping erlauben" wegklickt kann man auch über die Aussteuerungsgrenze hinaus verstärken mit dem Ergebnis, dass dann alles, was über die Tonspur hinaus geht, hässliche "Digitalverzerrungsgeräusche" verursacht.


    Mein privater Lieblings-Trick geht dann normalerweise so (Zitat aus der Originalmail):



    Was ich auch mal wieder vergessen habe: anstatt mich an den Reglern zu Tode zu fummeln tippe ich normalerweise die Zahlen mit der Tastatur direkt in das Zahlenfeld der Regler rein (Limiter 0.64 ist so z.B. kein grösseres Problem).


    Also generell gilt: während der Arbeit ist es natürlich wichtig darauf zu achten dass die Spur auf keinen Fall übersteuert, eine z.B. nur halb ausgesteuerte Spur ist immer noch um Klassen besser als eine Verzerrung durch Übersteuerung. Erst ganz am Schluss kann man da mit dem Limiter und ein ganz klein wenig Übersteuerung noch was an Lautstärke rausholen. Ein Hall Effekt z.B. auf einer bereits übersteuerten Spur klingt grauenhaft.

  • also anstatt den effekt verstärken zu benutzen, benutzt du nochmal den mda dynamics mit den von dir genannten einstellungen. also 2 mal hintereinander mda dynamics mit jeweils unterschiedlichen einstellungen.
    so habe ich das jetzt zumindest verstanden.


    ich werde mit dem neuen wissen nun mal die nächsten tage etwas herumprobieren.


    und nochmal vielen dank für die hervoragenden tipps und die nette unterstützung. das ist ja alles andere als selbstverständlich.