Moin :-O
Quote from eweissgerber
bei Wellenform dB gibt's ja nur eine Achsenbeschriftung: -60 dB.
Nein. :-p
Das ist, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Ansichtssache. Je nach Betrachtungswinkel und gewünschter Aussagekraft der Wellenform lässt sich diese Einstellung anpassen:
[m]Menü: Bearbeiten > Einstellungen > Schnittstelle > Anzeigen > Aussteuerungsanzeige dB-Bereich[/m]
(siehe Screenshot)
Wenn Du da auf -145 dB gehst, siehst (!) Du auf der Mittellinie bei -∞ so tatsächlich die Flöhe husten. Dafür wird's dann Richtung 0 dB ziemlich kuschelig.
Ich wiederum interessiere mich viel stärker für Peaks, weshalb ich mich für die Darstellung auf der Ebene -36 dB entschieden habe; alles darunter ist für meine Aufnahmezwecke einfach nicht relevant.
Wie ich schon schrieb: Ansichtssache. :cool:
Quote from eweissgerber
Oben steht einach log(aktuelle Amplitude), die Mittellinie ist -unendlich, nach unten gehts dann mit log(-Amplitude) weiter. Stimmt so?
Vom Grundsatz her: Richtig, wobei die Mittellinie nicht zwingend -∞ ist, sondern eher so eine Art "optischer Threshold". Die Einstellungen dazu habe ich Dir im vorigen Absatz ja schon dargelegt.
Wenn wir jetzt noch anfangen darüber zu theoretisieren, dass die + Amplitude nicht absolut symmetrisch zur - Amplitude liegt und wir uns über Obertöne und Harmonische auseinandersetzen... da müssen Profis ran, da komme ich nicht mehr mit. Es gibt aber auch genug Fundstellen zu diesen Themen im Netz, falls da Interesse an einem Einstieg in die Theorie der Signalerzeugung, -aufnahme und PCM-Umwandlung besteht. Das ist nicht so ganz meine Baustelle.
Quote from eweissgerber
Mit dem Aufnahmepegel kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, dass das auf der digitalen Seite passiert.
Konsequent betrachtet stimmt das.
Folgt man dem Signalfluss jedoch mal rückwärts aus der digitalen Welt zurück in die analoge Welt, stößt man als erstes auf die Soundkarte = Audio-Interface = A/D-Wandler. Und der kann schon eine Menge Schaden anrichten.
Ich schreibe mir hier seit gefühlten Generationen die Finger wund: Holt euch anständige, amtliche, (bevorzugt) externe Audio-Interfaces! Und: Die Teile in den Laptops sind aufgrund der nicht gerade ausladenden Architektur in der Kiste nicht besonders gut vor Störeinflüssen geschützt! Also erwartet auch keine Wunder von den Dingern.
- Dass die Apfel-Books das trotzdem irgendwie sensationell sauber hinbekommen, ist ein Zeichen dafür, dass es geht, wenn man nur will - aber wir sind hier ja im Windows-Bereich -
Doch auch in den klassischen PC-Bauformen sind meist Chips verbaut, die einer wirklich guten Audio-Nutzung eher spotten. Deshalb geht die Empfehlung in aller Regel zum externen Audio-Interface mit USB- oder FireWire-Anbindung.
Dennoch rate ich zur Vorsicht, wenn die Rede von so genannten "Digitalisierern" ist (denen dann meist noch eine veraltete Audacity-Version "gratis" beiliegt). Hier besteht durchaus die Gefahr ebenso minderwertiger Chips = A/D-Wandler, die einem das Aufnahmesignal bereits zu Beginn der digitalen Welt ziemlich versauen können.
Letztlich ist das eine Frage des eigenen Anspruchs: Die einen wollen einfach nur die analogen Teile in die digitale Welt überführen und das möglichst einfach; die anderen betrachten ihre Sammlerstücke als "Schätzchen" und betreiben einen Aufwand, der von anderen schnell als "Voodoo" abgetan werden kann. Das muss halt jeder für sich herausfinden.
Quote from eweissgerber
Zweitens geht der Aussteuerungs-Schieber ja auch irgenwie logarithmisch. Wenn man da auf 10 % geht, bleiben ja von 24 Bit Eingang nur noch 2 Bit übrig, oder sehe ich das falsch?
Sorry, nicht meine Baustelle. Bitte rechne das mit jemand anderem durch.
Die Diskussion rund um "Wieviel analoger Headroom lässt wieviel Bit ungenutzt" beherrsche ich zum einen nicht und zum anderen ist sie mir - mit einem hohen Nerv-Faktor - an anderer Stelle ziemlich heftig um die Ohren geflogen.
Als bekennender Gegner des loudness war einerseits sowie der Bitte nach der Umsetzung der EBU R128 jetzt bitte auch im Broadcast-, Webcast- und Podcast-Bereich andererseits muss man sich ziemlich oft das Gejammer um nicht genutzte Bit etc. anhören.
Das ist, bei aller Höflichkeit, einfach nur albern.
Und was die 24 Bit angeht: Tja, gute Absicht.
Für mich zählen nur folgende Fakten: Audacity rechnet intern mit 32 Bit Fließkomma (zumindest sollte man das nicht beschneiden). Beim Export sollte man sich danach richten, wie das Endprodukt (!) zum Empfänger geht. Eine Audio-CD kann systembedingt nun mal nur 16 Bit bei 44,1 kHz; die DVD braucht mindestens ihre 48 kHz und entfaltet ab 24 Bit (bei einem herausragendem Mastering als Voraussetzung) ihre wahren Qualitäten.
Umgekehrt aber, und das finde ich richtig süß, werden so manche Produkte als 32-Bit-WAV auf Sticks exportiert, um dann an entsprechenden Playern zu scheitern (Tipp: 16-Bit wären abspielbar gewesen ).
OT-Tipp: Man habe doch bitte immer eine portable Audacity-Version auf einem USB-Stick dabei, dann kann man vor Ort schnell noch erste Hilfe leisten: Verpfuschtes WAV importieren, als 16-bittiges exportieren, alle glücklich gemacht. :cool:
Ich würde von den super-duper-high-quality-Exports nicht immer allzu viel erwarten; man sollte sich erst mal fragen, was das Ziel ist... sorry, diese - allgemeine - Randbemerkung lag mir (mal wieder) in den Fingern.