Zitat von ErnaRatlos
Ich lade mir div. Titel von div. Quellen herunter und möchte diese z.B. als gemütliche Lesemusik auf einem USB-Stick mit der Random-Funktion abspielen.
Eieiei, herunterladen von verschiedenen Quellen, da steh' ich ja drauf ... aber so sind die Zeiten heutzutage nun mal. Seufz.
Okay, kannst Du nix für, ist was persönliches von mir. Musste nur mal raus.
Nur für mein Verständnis: Ist der USB-Stick selbst mit einem Player ausgestattet, mit Kopfhörerbuchse (kenne mich da leider nicht so aus) oder steckst Du ihn irgendwo ein? Laptop? PC? DVD-Player? TV? Router?
Meine Frage zielt auf das Abspielgerät ab: Wenn es eine Software im PC oder Laptop ist, wüsste ich einen workaround; andernfalls müsste tatsächlich Audacity ran.
Zitat von ErnaRatlos
Soweit so gut ... aber hierbei sind wirklich große Lautstärkenunterschiede zwischen den einzelnen Titeln vorhanden (...)
... jetzt biegen wir auf die Zielgerade ein und, ich ahne positives ...
Zitat von ErnaRatlos
Also, am Inhalt selbst (ob da mal die Trompete loströtet oder die Harfe zart vor sich hinklimpert gehört ja zum jeweiligen Stück) möchte ich nichts ändern
BRAVO! Bravo! Bravissimo! Es besteht noch Hoffnung! Der Loudness War ist nicht verloren und es gibt noch hörende Menschen. Dann war der jahrelange Kampf offenbar doch nicht ganz umsonst.



Zitat von ErnaRatlos
nur halt die zu leise und zu laut aufgenommenen Songs an die in der "richtigen" Lautstärke anpassen.
Herzlich willkommen in der inneren, hellen Wellenform von Audacity. Das ist der quadratische Mittelwert (root mean square, RMS (viellicht schon mal gehört?)) und damit weitaus wertvoller als diese ganze Peak-Kiste.
Auch auf die Gefahr hin, dass es Dich technisch gerade etwas überrennt, aber das Geheimnis, zu dem ich Dich hinführen möchte, lautet ReplayGain.
Exkurs:
Die Grundidee beim ReplayGain ist es, die ermittelten Lautstärkekorrektur-Werte in den Datei-Tag zu schreiben und vom Wiedergabeprogramm auslesen zu lassen. Die eigentliche Musikdatei wird dabei nicht verändert. Beim Brennen oder Wiedergabe auf CD-/DVD-Player, Router, Smart-TV etc. geht das in aller Regel jedoch nicht. Daher meine Frage nach dem Wiedergabegerät; ich hoffe, Du verstehst das.
In diesen Fällen muss tatsächlich die Musikdatei selbst verändert werden (wie z.B. hier in Audacity) und neu exportiert werden.
Tut mir ja leid, wenn ich da etwas länger nachbohren musste, bis wir an diesem Punkt angelangt waren, aber ich kann nur dann zielgerichtet helfen, wenn ich die wirklichen Wünsche und Bedürfnisse des Hilfesuchenden kenne.
Das schöne daran ist: Wir sind tatsächlich auf einer Linie.
Zitat von ErnaRatlos
Wie mache ich das (als technischer Dummie!) am einfachsten?
Tja ... leider hat Audacity hier keine simple Lösung fertig mitgeliefert.
Allerdings hat ein Kollege im englischen Forum ein Nyquist-Plugin geschrieben, das diesen Job verdammt gut macht.
Warum das noch nicht zu den Standardwerkzeugen von Audacity gehört, ist mir - gelinde gesagt - ein Rätsel. Oder ich hab's nicht mitbekommen, weil ich das Plugin schon seit Dutzenden Updates mit mir herumtrage und von einer Implementierung nichts gemerkt habe.
Vor den Erfolg haben die Technikgötter da leider den Fleiß gesetzt:
* Plugin herunterladen und in den zutreffenden Ordner verschieben.
* In Audacity selbst musst Du die *.ny-Datei erst mal in einer großen Auswahl wiederfinden und (!) hinzufügen (hä?). Das findet im Effekte-Menü statt. Dort findest Du die Funktion dann später auch.
* Aktivieren, testen - und los.
Zugegeben, ist ein wenig tricky. Aber geil.
Du musst jetzt nicht zwingend zehn Seiten des Threads im englischen Forum durchlesen. Ein paar Hinweise:
* Der voreingestellte Wert von 0,0 entspricht 89 dB. Das ist ein gern genommener Referenzwert. Entsprechende +/- Korrekturen verändern den Zielwert nach oben oder unten.
* Möglicherweise kommt Dir die durch ReplayGain angepasste Musik zu leise im Vergleich zum Download vor. Ich würde das durchaus als erwünschten Vorteil erachten, aber auch hier sind die Geschmäcker verschieden. Im Grunde kannst Du, nach der Vereinheitlichung mit ReplayGain, alle (!) Spuren mittels Verstärkung (gleicher Verstärkungswert für alle bearbeiteten Titel) wieder ein wenig hochziehen. Aber das ist letztlich Geschmackssache. Auf den eigentlichen Effekt von ReplayGain hat das keinen Einfluss.
* Es gibt im privaten Bereich einige Menschen, die glauben, sie müssten den Korrekturwert auf 95 dB pushen. Für daheim oder den Kopfhörer mag das gehen (empfehle ich trotzdem nicht) - für Party oder Beschallung jedoch nicht. Das hat mit der Physik zu tun. Ein Kollege hat mal ausgerechnet, dass bei 91,3 dB (+2,3) Schluss ist; eine Begründung kenne ich gerade nicht (ist auch wieder was mit Physik). Sollte man vielleicht im Hinterkopf haben, wenn man so einen USB-Stick mal einem Hobby-DJ in die Hand drückt. Es muss ja schließlich nicht nur Hintergrundmusik zum Lesen sein...
Zu viel?
Glaube ich gerne. Nachfragen sind natürlich erlaubt und auch erwünscht. Ich finde es schade, dass es immer noch zu wenige Menschen mit Deinen Wünschen an einen entsprechenden Hörgenuss gibt und dass ReplayGain nicht schon längst zu einer Selbstverständlichkeit in Audacity geworden ist. In den klassischen Abspielprogrammen auf PC / Laptop ist das nämlich längst schon Standard, die können diesen Tag-Eintrag problemlos auslesen (von iTunes mal abgesehen, die backen natürlich - wieder einmal - ihr eigenes Brot).
Ich selbst habe ReplayGain schon so lange in Audacity eingebunden, dass ich mich erst wieder einlesen müsste, wie das geht, wenn man neu mit Plugins arbeiten muss. Könnte gar nicht mehr drauf verzichten. Bei der Recherche stieß ich auf einen Foreneintrag von mir zu dem Thema vom März 2013 8-( - fünf Jahre her! -, in dem ich schon damals™ meiner Begeisterung freien Lauf ließ.
Daran hat sich bis heute nichts geändert. :cool:
Und jetzt: Ran ans Plugin!
Ich bin sicher, die nächsten Fragen kommen in Kürze. Nur zu!