Hallo,
theoretisch gibt die Fourier-Analyse einer unendlich langen Sinusschwingung einen Dirac-Stoß, sprich eine diskrete Frequenzlinie. Wenn man das endliche zeitliche Betrachtungsfenster darüberstülpt ("faltet"), erzeugt man ein zusätzliches Frequenzspektrum. Um dieses zu minimieren, sollte man den Betrachtungszeitraum möglichst groß wählen, also z.B. 16384 Abtastwerte. Dann ist schon etwas gewonnen.
Bas Betrachtungsfenster an sich erzeugt ein Frequenzspektrum. Je kürzer es ist, um so breiter wird das Frequenzspektrum, welches das Betrachtungsfenster beisteuert.
Zu beachten ist auch noch der Einfluß der Form der Fensterfunktion mit der das Betrachtungsfenster gewichtet wird. Rechteck ergibt ein breites Spektrum, Hanning ein schmales, gewichtet aber Schwingungen in der Mitte des zeitlichen Betrachtungsfensters stärker als solche am Rand - was bei reinen Sinusschwingungen gleichgültig ist.
Berücksichtigen sollte man natürlich noch, daß die Amplitude logarithmisch aufgezeichnet ist. Könnte man auf linear umschalten, dann sähe das Ganze schon eher wie ein Nadelimpuls aus.
Die Sache ist also kein Artefakt von Audacity, sondern ein generelles Phänomen bei der digitalen Frequenzanalyse.
Gruß
Jürgen