Marken aus Tascam-Aufnahmen anzeigen

  • Hallo,


    dies ist mein erster Beitrag hier und ich freue mich auf konstruktiven Austausch.
    Ich verwende Audacity noch nicht lange, komme aber bisher ganz gut damit zurecht. Nun habe ich doch eine Frage.


    Ich bin Leiterin eines Gospelchors. Zum Anlegen von Übungsdateien für den Chor habe ich mir ein Tascam DR-05 Aufnahmegerät zuleget, dass Stereo-Aufnahme in einer einigermaßen anständigen Qualität erzeugt. Ich nehme ganze Proben von 2 Stunden auf und zerlege sie nachher in einzelne Tracks (da hat mir die Hilfe zum Schneiden großer Dateien schon sehr geholfen).


    Beim Tascam kann ich während der Aufnahme per Knopfdruck Marken anlegen. Kann ich diese in Audacity irgendwie anzeigen lassen? Das Tascam Manual sagt dazu:


    Zum Thema BWF habe ich hier im Forum nur einen Eintrag von 2005 gefunden, aber seitdem muss sich doch noch was getan haben, oder? Außerdem lassen sich die Marken auch während der Aufnahme im MP3-Format anlegen.


    Viele Grüße,
    Iris

  • Hallo Iris,


    nach meinen Recherchen hat sich da auch seit 2005 nicht besonders viel getan.
    Im internationalen Forum gab es 2009 noch mal eine ähnlich gelagerte Anfrage, mit einem ebenso negativen Ergebnis.


    Interessant dabei ist der Hinweis auf das Wiki mit den Wünschen der Nutzer.
    Dort findest Du unter "Highest rated" den Unterpunkt beginnend mit "Timestamp metadata / BWF". Interessant dabei finde ich vor allem diesen Text:


    Zitat

    As a workaround, I have just written a python program that reads the WAV file in BWF format produced by the M-Audio Microtrack recorder, and generates a text file that can be imported as a label track into Audacity via Tracks > Edit Labels.


    Mehr konnte ich dazu aber auch nicht finden.
    Hilft Dir das, Dich da mal näher auf Spurensuche zu begeben?


    Gruß, Uli

  • Hallo Uli,


    herzlichen Dank für deine Antwort! Schade, dass sich da nichts weiter ergeben hat. Dieser Aufnahmegeräte sind ja auch nicht so exotisch, dass man sie so etwas einfach vernachlässigen könnte.


    Den beschriebenen Workaround kann ich mir derzeit nicht so ganz vorstellen, insbesondere, da ich ein solches Programm nicht schreiben kann. Die Frage ist auch, ob man das überhaupt mit so großen Dateien realisieren kann.


    Meine Krücke sieht derzeit so aus, dass ich einmal vor dem Mikrofon kräftig in die Hände klatsche, um einen großen Ausschlag zu erzeugen, den ich nachher wieder finden kann. Nicht gerade die professionellste Lösung…


    Trotzdem danke. Fällt euch vielleicht noch eine Lösung für dieses Problem ein?


    Herzliche Grüße,
    Iris

  • Hallo Iris,


    der Denkansatz ist genau anders herum:


    Zitat von iluep

    Dieser Aufnahmegeräte sind ja auch nicht so exotisch, dass man sie so etwas einfach vernachlässigen könnte.


    Das bestreitet ja auch keiner, nur: Wer mit solch professionellen Aufnahmegeräten arbeitet, nutzt zur weiteren Verarbeitung in aller Regel kein Audacity. Soll heißen: Wer schon Schnittmarken bei der Aufnahme setzt (z.B. bei Pressekonferenzen), möchte die nachher im schnellen (!), professionellen Schnitt auch nutzen. Und da kommen dann ganz andere Programme zum tragen - wer einmal mit Adobe Audition oder vergleichbar gearbeitet hat, weiß, worauf es eben ankommt.


    Die, hm, günstigeren Aufnahmegeräte (Zoom, Olympus etc.) bieten diese Funktion nicht und sind qualitativ auch anders angesiedelt als das Tascam (Stichwort: Rauschende Mikrofonvorverstärker).


    Soll heißen: Das Gerät ist nicht exotisch, Audacity auch nicht - wohl aber die von Dir verwendete Kombination.
    Auf der einen Seite nutzt Du ein professionelles Gerät mit Markern und auf der anderen Seite eine Freeware, die sich selbst als "einfachen Audio-Editor" bezeichnet: Das kann einfach nicht zueinander passen.
    Es wäre wie mit einem High-End-Kabel an einem Billig-Mikrofon, bei dem man sich wundert, dass es rauscht.


    Lösung? Nicht wirklich.
    Entweder auf die Marker verzichten oder eine professionelle Alternative zu Audacity nutzen.


    Krücke:
    Aufnahmegeräte können in aller Regel auch als Interfaces zum Computer dienen. Habe ich unterwegs mal mit dem Zoom gemacht. Soll heißen: Mikrofonierung über das Tascam und über USB direkt an den Laptop, auf dem Audacity direkt aufnimmt. Dann kannst Du während der Aufnahme in Audacity selbst Markierungen in einer Textspur setzen.


    Selber nicht ganz zufriedene Grüße,
    Uli

  • Ui, jetzt hat mein kleines Tascam DR-05 aber Aufwertung erfahren. :)


    Nein, das ist nur die Einsteigerklasse, 99€, vergleichbar mit dem Zoom H2. Es hat einen Eingang für externe Mikrofone und einen Kopfhörer-Ausgang, aber verbinden mit dem Laptop? Glaube ich nicht. USB bietet zumindest nur die Option des Datenaustausches als mobiler Datenträger, aber streamt keine Audiosignale. Aber ich lasse mich sehr gerne eines Besseren belehren, sollte ich etwas übersehen haben!


    Und für "mal eben ne Probe mitschneiden" lohnt sich weder ein professionelles Aufnahmegerät noch eine Software, die wer weiß was kostet. Mit Audacity habe ich schon ganz schöne Möglichkeiten entdeckt, z. B. selbst 4 Spuren mit Playback einzusingen und anschließen als Iris-Chor übereinander zu legen, etc. Das wäre jetzt das Sahnehäubchen gewesen, insbesondere weil Tascam auch mit dem Setzen von 99 Schnittmarken pro Track wirbt.


    Übrigens: wer ein nicht(nun ja-wenig)-rauschendes Aufnahmegerät für einen guten Preis sucht, dem lege ich das Tascam DR-05 ans Herz. :)


    Viele Grüße,
    Iris

  • Ei gugge da, der hat ja einen kleinen Bruder, den kannte ich noch gar nicht.
    Na gut, sei's drum: Laut Bedienungsanleitung kann der tatsächlich nicht als Interface fungieren, was schade ist (da ist das Zoom H4 deutlich im Vorteil - andererseits rauscht das mehr).


    Dafür haben die anderen Pocketrecorder dieser Preisklasse keine Marker-Funktion... Tascam kommt eben ursprünglich aus der Profi-Liga; Sony, Olympus und Zoom dafür eher nicht.
    Der Markt hat sich für einige Profi-Ligisten nach unten geöffnet, nicht nur im Bereich der Pocketrecorder, das erlebe ich immer wieder.


    Nein, an der Stelle passe ich und biete ein "Patt" an - keiner kann gewinnen.
    Als Kompromiss schlage ich Dir jedoch einen kräftigen Fingeschnipps vor dem Mikro statt eines Händeklatschens vor. Für Audacity ist das markant genug.


    Für meine technische Neugierde: Benutzt Du ein externes Mikrofon, und wenn ja, welches?


    Gruß, Uli

  • Ich möchte ja gar nicht gewinnen, nur markieren... :)


    Ich denke, dann drücke ich halt mal öfter Knöpfchen und mache immer einzelne Tracks. Sind zwei Drücker mehr als die Markierung.


    Wenn wir die komplette PA für Chor und Band aufbauen, haben wir für den Chor vier Kondensatormikrofone (Overhead) und insgesamt 4x SM 58 Gesangsmikrofone. Demnächst wollen wir ausprobieren, einen ordentlichen Monitormix zu machen und das Tascam an einen Monitorausgang zu hängen. Derzeit zeichnen wir Auftritte mit dem ins Mischpult eingebauten iPad auf, allerdings ist das Master Out keine Abmischung, die man nachher hören möchte. Der Chor erzeugt einen eigenen stattlichen Schalldruck, unsere Band (E-Piano, E-Bass, E-Drums) gar keinen. Daher steht bei dem Mix die Band ganz weit vorne, der Chor ist sehr leise. Ob ich das in Audacity bearbeiten kann, finde ich gerade noch heraus, so gut kenne ich mich noch nicht aus.


    Ich mag technische Neugierde!


    Gruß,
    Iris

  • Die Overhead-Kondensatoren sind üblicher Standard, aber mit den SM58ern tue ich mich schwer ... ist so 'ne alte Hassliebe von mir zu den Teilen.
    Allem Stimmdruck zum Trotz, aber ein Gospelchor ist keine Rockband, auch nicht bei der / dem Leadsänger|inn|en. Ach ja... :rolleyes:


    Gehört aber nicht in dieses Board, sonst werde ich noch von Mod & Admin gefeuert... :D :blush:


    Das mit dem Monitormix habe ich noch nicht so auf dem Schirm, warum das so sein muss? Hm. Im Zweifel würde ich den Rec Out nutzen.
    Nur: Damit hast Du nicht automatisch eine Mehrspuraufnahme, die Du so ohne weiteres in Audacity getrennt abmischen kannst!
    Vielleicht mache ich hier einen Denkfehler, aber wie möchtest Du denn die jeweiligen Kanäle / Subgruppen (Overhead, Lead(s), E-Piano, Bass, Drumset) gesplittet aufzeichnen und nachher in Audacity importieren?


    Hätte ich diese Aufgabenstellung, würde ich zu FireWire (am FOH!) und einer höherwertigen DAW greifen, sonst hätte ich arge Probleme.


    Und wenn Dir jetzt der Kopf raucht: Gerne doch, war Absicht! :-p


    Gruß, Uli

  • Nachtrag (bitte mit vorigem Beitrag zusammenführen, falls möglich @Mod, ich war zu langsam:(


    Falls der FOH'ler noch nicht alle verbraten hat, erzeuge Dir doch Deinen eigenen Mix auf einem AUX-Weg! Dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin! *patsch*
    Merke: Es gibt immer einen AUXweg. ;)

  • Als Studentenchor haben wir nicht die finanziellen Mittel für was tolleres an Aufnahmegerät. Wir werden einen Monitorausgang so abmischen, dass Chor und Band anders gewichtet werden als am Master Out und dann die Summe aufnehmen. Fertisch. Kein nachträgliches Abmischen und anderes Pipapo. Für Live Gigs als Andenken und Qualitätsanalyse völlig ausreichend.


    Und 60 Leute bzw. echte weibliche Gospelwummen haben schon ganz schön Druck. Magste mal hören?


    Okay, jetzt sind wir ganz OT.


    FAZIT für die Forum-Suchfunktion: Audacity kann keine Marken und kein BWF. Krücken oder anderes Programm kaufen. :D

  • Zitat von iluep

    ...Okay, jetzt sind wir ganz OT....


    Nur etwas. Aber ich verfolge euert Gespräch mit Schmunzeln, weil es dem Programm bzw. was man so allgemein machen kann, wärme verleiht.


    Zitat von iluep

    ...Und 60 Leute bzw. echte weibliche Gospelwummen haben schon ganz schön Druck. Magste mal hören?...


    Ich denke, viele sind für Beispiele und Anregung, was Benutzer so aufnehmen, sehr dankbar. ich persönlich (auch wenn ich garnicht gefragt bin) würde das :)


    (-: Ingmar :)

  • Hallo Ingmar,


    Danke. Hat aber auch Spaß gemacht. :)


    Ich hätte da interessante Beispiele zum Vergleich: Aufnahmen vom letzten Konzert, einmal das mitgeschnittene Master-Out aus dem Mischpult, die Version des Tascam, das ich mitten im Publikum aufgestellt hatte und die mit Aufacity (uff, es gehört wieder zum Thema) übereinandergelegten Spuren. Letzteres, um dem trockenen Mischpultmix Raum zu verleihen und den Chor mehr in den Vordergrund zu bekommen, dabei aber den klareren Sound des Master Out als Stütze zu nutzen.


    So. Jetzt suche ich nur eine Funktion im Forum zum Datei-Upload (jede ca. 1-2 MB). Gibt's das?


    Gruß,
    Iris

  • Zitat von iluep

    ...So. Jetzt suche ich nur eine Funktion im Forum zum Datei-Upload (jede ca. 1-2 MB). Gibt's das?..


    Leider nicht. Hier für bieten sich Filesharing-Seiten recht gut. Am besten als zip- oder rar-Datei.

  • Zitat von iluep

    So. Jetzt suche ich nur eine Funktion im Forum zum Datei-Upload (jede ca. 1-2 MB). Gibt's das?


    Bei der Größe habe ich da so meine Bedenken. Zwar gibt es die Möglichkeit, den Beiträgen Anhänge mitzugeben, aber so...?


    Alternativen: Dropbox, Google Cloud oder Soundcloud.


    Gruß, Uli

  • Meine Herren, extra für Euch (!!!) habe ich mich bei SoundCloud angemeldet. Hier sind die Beispiele, aufgenommen auf unserem letzten Konzert in einer zum Glück nicht allzu halligen Kirche, Ausschnitt aus einem Song mit Solisten.


    1. Aufnahme direkt ausm Mischpult (Mix fürs Publikum):

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    2. Aufnahme vom Tascam (Position mitten im Publikum, Entfernung zum Chor ca. 15m, Entfernung zu Lautsprechern ca. 20 m):
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    3. Mischung aus beiden Aufnahmen in Audacity, leichter Schwerpunkt auf Mischpult-Aufnahme:
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  • Man(n) dankt.


    Hm... nun, das Tascam ist tatsächlich ein wenig schwach auf der Brust. Das aber wundert bei den beiden Mikrofonen mit Kugelcharakteristik (nein, keine Nieren!) nicht.


    Interessanterweise hatte ich für die Atmo auch eine Kugel oder eine Grenzfläche im Hinterkopf, die ich jedoch über das Pult (noch ein Mic-Eingang frei?) in den Aux-Weg beigemischt hätte und das Signal so "sauberer" abgemischt hätte. Aktuell klingt es nämlich, hm, "verwaschen".


    Wo ist das Tascam denn positioniert? Das Problem bei der Kugel ist nämlich, dass man nah ran muss. Optimal wäre hier eine Positionierung zwischen Chor (Front!) und PA (ausblenden!). Grund: Die PA kommt über das Pult stark genug rein, die braucht keinen Raumklang.
    Alternativ bieten sich zwei Nieren in X/Y oder ORTF an, um die Band / PA auszublenden.


    Im reinen Mischpult-Mix ist der Chor übrigens zu dünn für meine Gehörgänge. Da fehlt Dampf im Mix - und ich meine damit nicht die Lautheit. Hat der Chor denn nur dünne Stimmen?


    Nun ja, für reine Proben-Mitschnitte mag das Tascam genügen (vor allem preislich), aber mit Nieren statt mit Kugeln wärst Du m.E. weiter gekommen.


    Ingmar, sind wir jetzt endlich OT?


    Gruß, Uli

  • Das war ja nur ein Experiment, absolut ohne Vorplanung und Aufwand.


    Im Mischpult-Mix klingt der Chor dünn, das ist richtig. Allerdings deswegen, weil wir die Mikros nicht gerade vor bzw. über den lautesten Flammenwerfern stehen, sondern von hinten kommend quasi als Unterstützung. Den eigentlichen Sound bekommt das Publikum direkt Mund-zu-Ohr. Und das Tascam stand zu weit weg, auch das ist richtig. Dass es überhaupt da stand war dem Umstand geschuldet, dass ich es kurz vor dem Auftritt noch in meiner Tasche entdeckt habe und es einfach zu einem Bekannten auf einem Stativ gestellt habe, ohne vorher zu wissen, was dabei herauskommt.


    Was das Tascam tatsächlich kann, hört man auf der Aufnahme des gleichen Stückes bei der Generalprobe in unserem normalen Probenraum(besser-Saal), einem weitaus unproblematischeren Raum als einer Kirche. Kirchen bieten nämlich schon mal so Nettigkeiten wie 3-4 Sekunden Nachhall und Soundbrei ab der 3. Reihe...


    Diese Aufnahme nur vom Tascam DR-05 ist in etwa 4 Metern Entfernung mittig vor dem Chor:

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    Wann werden wir wegen OT gelöscht?