Gekaufte 320kbits Tracks und die db-Anzeige

  • Moin,
    Ich benutze gekaufte Mp3s, mit elektronischer Musik, von bekannten Onlineplattformen. Wahrscheinlich ist es nur eine Einstellung oder simple Verständnisfrage:
    Egal welche Mp3 ich in den standart eingestellten Audacity ziehe und dann auf Play drücke, ist alles immer voll im Anschlag im roten Bereich(mein db Balken ist 60cm lang) ich denke die Spitzen bewegen sich so im Plus +2bis 5 Bereich.(Kann ich ja leider nicht sehen wie weit)
    Als naiver Nutzer gehe ich davon aus das gut abgemischte Mp3s mit elektronischer Musik sich zwar im roten Breich bewegen aber nicht ständig über 0db liegen woran liegt das also
    das Audacity das so anzeigt?
    Ist es gewollt das man immer eine Lautstärkeregelung vornehmen muss selbst bei Mp3 die eigendlich schon perfekt abgemischt sind?

  • Zitat von Mondsucht

    (mein db Balken ist 60cm lang)


    Es kommt nicht auf die Länge an. :D
    Im Ernst: Egal, wie weit Du die Skala in die Länge ziehst, es ändert ja nichts an der Darstellung an sich.


    Zitat von Mondsucht

    ich denke die Spitzen bewegen sich so im Plus +2bis 5 Bereich.(Kann ich ja leider nicht sehen wie weit)


    Nein, das geht nicht. Na ja, vielleicht rechnerisch, aber nicht logisch und realistisch.
    Im digitalen Bereich gibt es nun mal nicht mehr als ein volles Byte = 1 = 100%. 0 dBFS (Full Scale) ist das höchste der Gefühle. Alles drüber wird als Überlauf umgerechnet und als Clipping markiert.


    Clipping kann man sich in Audacity anzeigen lassen, und zwar über

    Code
    Menü > Ansicht > Übersteuerungen anzeigen (Haken setzen)


    ... was dann als roter Strich angezeigt wird.


    Zitat von Mondsucht

    Als naiver Nutzer gehe ich davon aus das gut abgemischte Mp3s mit elektronischer Musik sich zwar im roten Breich bewegen


    ... wobei dieser "rote Bereich" auch nur eine eher unterhaltsame Darstellung ist. Ich persönlich habe auf eine andere Darstellung umgestellt, die etwas weniger irritierend ist.
    Und: Nein, es hängt nicht vom Musikgenre ab, ob etwas "rot gefahren" wird oder nicht - eher vom schlechten DJ. Dass das Mastering in den letzten 20 Jahren an Wertschätzung verloren hat und auch unsere Hörgewohnheiten erheblich (negativ) beeinflusst hat, ist mittlerweile eine Binsenweisheit.
    Allerdings zeigt Deine Einstellung, wie degeneriert unsere Hörgewohnheiten mittlerweile geworden zu sein scheinen.


    Soll heißen: Ja, rote "Briketts" aka Clipping als "Standard" bzw. "stört eh keinen" sind heutzutage nicht unbedingt mehr etwas außergewöhnliches.


    Zitat von Mondsucht

    Ist es gewollt das man immer eine Lautstärkeregelung vornehmen muss selbst bei Mp3 die eigendlich schon perfekt abgemischt sind?


    Von Audacity nicht, nein. Und die Illusion der "perfekten Abmischung" solltest Du lieber mal vergessen. Da wird auf Lautheit um jeden Preis geprügelt. Clipping ist da eher ein Kollateralschaden.

  • Zitat


    Es kommt nicht auf die Länge an. :D
    Im Ernst: Egal, wie weit Du die Skala in die Länge ziehst, es ändert ja nichts an der Darstellung an sich.


    damit wollte ich veranschaulichen das ich ziemlich genau die Anzeige verfolgen kann und nicht vor einem Minibildschirm sitze;) aber gut war klar, das da jemand so drauf anspringt..

    Zitat


    Clipping kann man sich in Audacity anzeigen lassen, und zwar über
    Menü > Ansicht > Übersteuerungen anzeigen (Haken setzen)
    ... was dann als roter Strich angezeigt wir


    danke für den Tip

    Zitat


    ... wobei dieser "rote Bereich" auch nur eine eher unterhaltsame Darstellung ist. Ich persönlich habe auf eine andere Darstellung umgestellt, die etwas weniger irritierend ist.


    warum weniger irritierend und könnte mir das evt. helfen?

    Zitat


    Und: Nein, es hängt nicht vom Musikgenre ab, ob etwas "rot gefahren" wird oder nicht - eher vom schlechten DJ. Dass das Mastering in den letzten 20 Jahren an Wertschätzung verloren hat und auch unsere Hörgewohnheiten erheblich (negativ) beeinflusst hat, ist mittlerweile eine Binsenweisheit.
    Allerdings zeigt Deine Einstellung, wie degeneriert unsere Hörgewohnheiten mittlerweile geworden zu sein scheinen.


    ich lasse mich jetzt mal nicht auf eine Diskussion ein, warum es bei bestimmten Genres von Vorteil sein kann, an die Grenzen zu gehen und nebenbei
    schön das du meine Einstellung und meine Hörgewohnheiten kennst...

    Zitat


    Von Audacity nicht, nein. Und die Illusion der "perfekten Abmischung" solltest Du lieber mal vergessen. Da wird auf Lautheit um jeden Preis geprügelt. Clipping ist da eher ein Kollateralschaden.


    na mal wieder von oben herab? beantwotet nicht meine Frage daher stelle ich sie nochmal anders:
    Warum lädt Audacity die Mp3 so hoch das sie beim anspielen völlig übersteuert zu sein scheinen? liegt ist tatsächlich an den 200 namenhaften Djs die alle anscheind ein degeneriertes Gehör haben oder an etwas anderem, danke im vorraus

    • Offizieller Beitrag

    Also ich würde mal davon ausgehen dass Audacity das genau so anzeigt wie es eben ist. Wenn es 0db anzeigt warum sollte es nicht auch so sein?
    Wenn ich einen Limiter in der Masteringkette am Ende auf 0db einstelle dann schneidet er eben bei genau 0db ab - egal wie es dann u.U. klingt.

  • Ok, wird wohl an mir liegen das ich die Antworten nicht verstehe oder einfach nicht die richtige Frage stelle.
    Die im Bild gezeigten Tracks werdem im Dj-Programm oder Mediaplayer, als gut abgemischt dargestellt und nicht als völlig übersteuert.
    Das ich das ganze mit diversen Werkzeugen in den orangen Bereich runterregeln kann, ist mir bekannt.
    Nachvollziehbar für mich wäre:
    Gekauften Mp3 Track in Audacity hochladen und ein zumindestens gute Abmischung des Tracks vorzufinden also kein Daueranschlag im roten Bereich.
    Aber nun gut muss ich wohl mit leben obwohl ich zu gern verstanden hätte warum dem so ist, danke für die rasche Antwort und ähm Hilfe ;)

  • Zitat von Mondsucht


    warum weniger irritierend und könnte mir das evt. helfen?


    Mit einem Rechtsklick auf den Pegelmesser kannst du die Optionen wählen und die Darstellung verändern.
    Zum einen bevorzuge ich Effektivwert und dB statt linear (übrigens auch in der Wellenform). Farben sagen vergleichsweise wenig aus; im übrigen ist immer eine Definitionsfrage, nach welchen Regeln man pegelt - und daraus ergibt sich auch die Form der Anzeige.
    Aber das Thema "Anzeigeeinstellungen" ist noch mal eine ganz andere Baustelle.


    Zitat von Mondsucht

    ich lasse mich jetzt mal nicht auf eine Diskussion ein, warum es bei bestimmten Genres von Vorteil sein kann, an die Grenzen zu gehen und nebenbei
    schön das du meine Einstellung und meine Hörgewohnheiten kennst...


    Deine kenne ich nicht. Mag ja sein, dass Du audiophil bist - aber 20 Jahre Beschallungstechnik, Wandlungen im Mastering und im Radio (verfolge dort mal die Foren über technische Qualität), Wünsche des hörenden Publikums... da rechne ich mir den Rest hoch. Ich habe Dich in die breite Masse eingeordnet. Das ist nicht abwertend, sondern einfach nur das traurige Tagesgeschäft.
    Elektronische Musik in den 1980er Jahren z.B. wies viel mehr Dynamik ohne Grenzantastungen auf, während die Remasters 10 Jahre später einfach nur platt waren.
    Daran tragen übrigens im wesentlichen die Plattenfirmen ein gerüttelt Maß Schuld; diese Vorgabe kam in aller Regel weder von den Künstlern noch von den Toningenieuren.


    Zitat von Mondsucht

    Warum lädt Audacity die Mp3 so hoch das sie beim anspielen völlig übersteuert zu sein scheinen? liegt ist tatsächlich an den 200 namenhaften Djs die alle anscheind ein degeneriertes Gehör haben oder an etwas anderem, danke im vorraus


    Audacity stellt nur das dar, womit Du es fütterst. Es kann hilfreich sein, wenn Du zu dem mp3-Download ein Vergleichsstück von CD hättest. Vielleicht gibt es den Download auch als wav oder AIFF?
    Da ich kein Downloader bin, sondern stets nur Originale selber rippe, kann ich Dein Problem leider nicht nachvollziehen. Testweise hatte ich mal "Fairytale Gone Bad" von Sunrise Avenue als wav in Audacity geladen. Keine einzige Übersteuerung, aber ganz haarscharf an die 0 dB gepegelt. Immerhin: Noch halbwegs dynamisch.
    Vielleicht habe ich genug Zeit, über mehrfache mp3-Degenerierung den von Dir beobachteten Effekt nachzustellen. Das kann aber ein wenig dauern.


    Zu den 200 namhaften DJs: Tja, da weißt Du mehr als ich. Ich darf dennoch anzweifeln, dass diese DJs a) mit Downloads arbeiten und b) dass der Datenaustausch zum Remixen auf mp3-Basis erfolgt. Ich schätze, da wird in einer ganz anderen Liga gespielt. Nur mal als Denkanstoß: Warum hat Pioneer mit seiner rekordbox in der Generation Nexus 2 u.a. ALAC mit ins Repertoire der Codecs mit aufgenommen?
    Nein, die haben kein degeniertes Gehör, aber das, was Du aus diversen Portalen als mp3 herunterlädst, dürfte nicht dem Original-Master entsprechen, den der DJ im Remix produziert.


    Ich lerne gerne hinzu; eine entsprechende Quelle wäre hilfreich.


    Ach ja, noch eins: Neben Audacity nutze ich noch zwei andere Pegelmesser. Eins vom Typus "Schätzeisen" und ein amtliches. Aus drei Anzeigen bekomme ich vier Werte (nein, kein Scherz). Aber eins weiß ich: Wo Audacity eine Übersteuerung anzeigt, ist auch eine (Peaks above 0 dB). Kann ich nachweisen.
    Leider erklärt das nicht, warum Deine Downloads so massiv clippen.

  • Zitat


    Mag ja sein, dass Du audiophil bist


    nicht das ich wüsste

    Zitat


    Ich darf dennoch anzweifeln, dass diese DJs a) mit Downloads arbeiten und b) dass der Datenaustausch zum Remixen auf mp3-Basis erfolgt. Ich schätze, da wird in einer ganz anderen Liga gespielt


    Es gibt viele Djs die Downloads auf ihren USB-Sticks bei ihren Livesessions benutzen(man sieht kaum noch Djs die mit Plattentaschen vorbei kommen), allerdings mit qualitativ besseren Formaten da hast du recht
    bei mir ist es schlicht eine Geldfrage warum ich Mp3 benutze, denn ich höre einfach zu viele Genres auch gerne mal 70er Rock.

    Zitat


    Für mich hört sich das alles nur nach nicht auf "Loudness-Mastering"-optimierte Anzeige an


    Zitat


    Elektronische Musik in den 1980er Jahren z.B. wies viel mehr Dynamik ohne Grenzantastungen auf, während die Remasters 10 Jahre später einfach nur platt waren.
    Daran tragen übrigens im wesentlichen die Plattenfirmen ein gerüttelt Maß Schuld; diese Vorgabe kam in aller Regel weder von den Künstlern noch von den Toningenieuren.


    es scheint wohl so zu sein das diese Tracks so gewollt sind und ich einfach eine falsche Vorstellung hatte wie Laut ein Track maximal sein darf.
    Selbst bei Tracks die auf maximale Lautstärke getrimmt sind, hatte ich die Vorstellung das bei -0,1 Schluss ist. Mir war nicht klar das so übertrieben wird.
    Beides wunderbar erklärt übrigens hier: http://mastering-tipps.de/loudness.php

    Zitat


    Ist denn das Clipping überhaupt hörbar?


    Nunja bei Drum&Bass sicherlich etwas schwierig zu sagen was Störgeräusche angeht :D ,
    allerdings kommen mir die Tracks immer viel zu laut und somit irgendwie nicht ganz klar und stimmig vor(selbst wenn ich sie nur mit geringer Lautstärke abspiele)
    wenn ich normalisieren benutze ist das ganze schon wesentlich erträglicher geworden
    werde mich wohl noch ein wenig einlesen müssen