Hallo Eric,
ich habe diese Thematik soweit zu 97% hinter mir, etwa 75 Hörspielkassetten und rund 50 Kassetten mit Musik.
Von diesen Überspiel-Kassettenplayern würde ich persönlich abraten. Ein Kollege hatte sich so etwas mal gekauft, grausliche Tonqualität, mieser mp3 Encoder eingebaut und das Plastiklaufwerk hat die Qualität eines Kinderspielzeuges.
Da bei mir nicht nur die 125 Kassetten der Punkt waren, sondern noch 200 Minidisc und 100LP auf Digitalisierung warten habe ich in eine gute Recordingkarte für den PC investiert und mein altes Kassettendeck wieder fit gemacht. Auch wenn es heißt Hörspielkassetten haben schlechte Qualtität geht es eigentlich primär darum die Aufnahmen nicht noch zusätzlich zu verschlimmern. Wenn Du kein Tapedeck mehr hast frag mal im Bekanntenkreis oder Arbeitskollegen, viele Leute die zwar nur noch mit mp3 Playern hantieren haben ihre alten Geräte nicht weggeworfen, sondern nur im Keller "zwischengelagert".
Wichtig beim Tapedeck ist eigentlich nur dass die Riemen noch nicht ausgeleiert sind, der Tonkopf noch nicht verschlissen ist und dass Du die Frontklappe leicht abbauen kannst und somit zum Putzen gut an den Kopf, die Capstanwelle und die Andruckrolle kommst. Teils waren das Bandmaterial der Kassetten vom vielen Hören so strapaziert, dass ich nach jeder Seite einmal alles putzen musste. Bevorrate Dich mit fusselfreien Tüchern, Wattestäbchen und Isopropylalkohol für Kopf und Capstanwelle, die Gummirolle besser nur mit Wasser säubern.
Ich habe mir immer einen Küchen Kurzzeittimer auf 20 Minuten gestellt, dann zum PC, Kassette umdrehen und fertig. Die Leerpause dazwischen nachträglich löschen ist ein Mausklick und ein Tastendruck, ebenso Beginn und Ende der Aufnahme zu trimmen.
Speichere grundsätzlich als verlustfreies Format, aus den FLAC Dateien kannst Du Dir dann immer nach Bedarf ogg oder mp3 Dateien in der jeweils gewünschten Qualitätsstufe erzeugen. Heute mag mp3 der Standard sein, morgen ist es vielleicht xyz, gut wenn Du dann immer die verlustfreien Rohdaten hast.
Meine persönliche Meinung noch, teils war ich wirklich erstaunt was da aus 30 Jahre alten Kassetten noch an Qualität rauszuholen war, ich hatte viel Schlimmeres erwartet und war zumeist positiv überrascht.
TIP: Jede Kassete vorher einmal hin-und herspulen.
TIP: Wenn es jault und leiert klemmt das Band, Kassetten ohne Schrauben waren in der Regel nicht verklebt. Manchmal genügte es schon die zwei Hälften mit einem Cuttermesser leicht voneinander zu trennen, Im schlimmsten Fall das Band in eine andere "leergeräumte" Kassette implantieren.
Gruß
Shakky