Ganz ehrlich?
Sobald es um mehr als nur "einfache" Tonbearbeitung wie "schneiden, waschen, föhnen" … äh, 'tschuldigung, "schneiden, filtern, normalisieren" geht, würde ich eher zu einer richtigen "DAW-Software" greifen.
Audacity ist für die erstgenannten Tätigkeiten sehr gut, wenn man weiß was man will, dafür verwende ich es auch gerne. Aber man muss immer im Kopf behalten das, Audacity destruktiv arbeitet, also das Ausgangsmaterial verändert. Einmal einen Filter angewendet und gespeichert und das Original ist dahin und nicht mehr wiederzuholen. (Es sei denn aus dem hoffentlich vorhandenen Backup)
Ein DAW-Software arbeitet dagegen nicht destruktiv, das Ausgangsmaterial bleibt immer unverändert. Man kann beliebig Filter, Equalizer, Kompressor- und andere Effekte ausprobieren und auch wieder entfernen, ohne das es für das Original Auswirkungen hat. Man kann auch auf einem Original mehrere Projekte aufsetzen (z.B. Stereo-Mix, 7.1-Mix) obwohl das Original nur einmal physikalisch auf der Festplatte gespeichert ist.
Mein persönlicher Favorit wäre Ardour, aber Ableton ist genauso geeignet.
Das oben gesagte sagt übrigens nichts über die Qualität der Effekte aus, es geht rein um den Workflow.
Zur Aufnahmetechnik: Grundsätzlich ist es – wenn es die Akustik des Raumes nicht hergibt, gleich einen perfekt ausgewogenen Klang zu produzieren – besser, jede Quelle mit einem eigenen Micro aufzunehmen und darauf zu achten, dass jedes Micro auch nur 'sein' Instrument hört. Also getrennt aufnehmen oder zumindest eine akustisch dämpfende Trennwand aufzustellen. Zwei sauber Mono-Aufnahmen sind da zielführender als eine Stereoaufnahme, wo man an der Lautstärken-Ausgewogenheit nur noch wenig ändern kann. Ist jedenfalls meine Erfahrung.