Bassgitarre-Spur "synthetisch" erzeugen?

  • Hallo zusammen,


    konnte mich inzwischen recht gut mit Audacity vertraut machen. Mein Aufnahmen in Mehrspurtechnik (Gesang, Rhythmusgitarre, zum Teil auch Chor und/oder Melodiegitarre klingen beinahe professionell. Wo es mir leider fehlt, das ist eine brauchbare Bassbegleitung. Hab zwar in jungen Jahren mal kurze Zeit auch Kontrabass gespielt, aber das Umsetzen auf Gitarre (um den Ton dann um eine Oktave abzusenken) haut nicht so hin.
    Mein Gedanke war, mit z.B. „Musik Maker“ von Magix die nötigen Töne an den jeweils erforderlichen Stellen in eine „Baßspur“ einzufügen. Sieht aber nicht so aus, als ob es damit oder auch mit Cubas Essential einfcher wäre, etliche Stunden Bassgitarre zu üben. Kommt dazu, dass vorgegebene Effekte und Rhythmen mit meinem Geschmack nicht so in Einklang zu bringen sind. Ich müsste demnach etliches Geld für Funktionen hinlegen, die ich gar nicht haben will. Hab mich inzwischen auch im Shareware-Bereich umgesehen, scheine aber nicht die richtigen Suchbegriffe zu finden.


    Nach dieser Vorrede nun meine eigentliche Frage:
    Gibt es ein Plug-In oder auch eine eigenständige Software, mit der nach vorgegebener Taktanzahl/Minute diverse Musikspuren (Bassgitarre, Keyboard) wie mit Bauklötzchen aus einzelnen Tönen zusammen gesetzt werden können? Darf ruhig was kosten, aber halt im erträglichen Bereich...


    Danke im Voraus und Grüße
    Heinz

  • Frage: um welches Betriebssystem (Windows, Mac, Linux, usw.) geht es bitte?


    Die Suchbegriffe heissen:


    * Midi Sequenzer - Midi muss nicht unbedingt etwas mit Keyboard (Tasteninstrumente) zu tun haben, im Softwarebereich wird so gut wie alles was mit "Musik Fernsteuerung" zu tun hat mit Midi gemacht.


    * SoundFont - ein spezielles Tondatenformat für "natürliche" Midi Instrumente (basiert auf Mikrofonaufnahmen von realen Musikinstrumenten)


    Die grösste Musik Free- und Shareware Suchmaschine, die ich kenne ist:


    * http://www.hitsquad.com/smm/


    Zitat

    ...sieht aber nicht so aus, als ob es einfacher wäre als etliche Stunden Bassgitarre zu üben...


    Wenn du das nur für ein einziges Lied brauchst (und schon mal Bass gespielt hast) dann ist der Aufwand sich in Sequenzer Software reinzuarbeiten sogar wesentlich grösser als Bass zu üben. Wenn du so etwas öfter brauchst, dann kann es schon Sinn machen, weil ab dem zweiten mal musst du nicht mehr viel neue Sachen lernen, dann geht es mit einem Sequenzer schneller, weil für jedes neue Lied musst du natürlich wieder Bass üben. Wenn sich das Ergebnis "natürlich" und nicht "synthetisch" anhören soll ist das mit elektronischen Instrumenten aber erfahrungsgemäss schon ein grösseres Gefummel.


    Es gibt auch noch sogenannte "Musik-Programmiersprachen" wie Csound oder Nyquist, mit denen du dir alle Sounds "masschneidern" kannst, das ist aber noch wesentlich mehr Arbeit als sich in Sequenzer Software reinzulesen. Ein "Nyquist" Interpreter ist in Audacity bereits fest eingebaut:


    * Nyquist: Alle Manuals und Tutorials inklusive Sourcecode- und Tonbeispiele

  • Hallo edgar-rft,


    vielen Dank für deine Hinweise.


    Mein Betriebssystem ist XP-pro. Hatte schon mal vor, das in die Signatur zu schreiben, finde aber den Eintrag nicht...


    Nachdem ich mindestens eine CD-voll Lieder aufnehmen will, wäre mit Bass lernen einiges zu tun. Hab inzwischen auch herausgehört, dass meine Anschläge für eine Bassbegleitung zu wenig präzise sind. Müsste da schwer nacharbeiten und glaube nicht, dass sich das mit einigen Übungsstunden bereinigen lässt. Hab bei meiner zweiten gelungenen Aufnahmen einzelne Harmoniesequenzen aufgenommen, die Töne einzeln nachbearbeitet und die "Mosaiksteine" dann in der Basspur zusammen gesetzt. Eine Softwarelösung würde da sicher weniger mühevoll sein, vor allem, weil auch "scherere" Harmonien vorkommen werden.


    Programmiersprache wäre auch eine Lösung, weil mir der Umgang VBA und Autolisp geläufig ist. Mit JavaScript hab ich mir dann allerdings die Zähne ausgebissen. Das muss mir nicht nochmal passieren. Also lass' ich die Finger weg... ;)
    Dabei hab ich noch keine Ahnung, wie mit Midi Tonhöhe, Dauer und die taktmäßige Platzierung bestimmt werden. Zudem ist meine Soundkarte Onboard und nicht Miditauglich. Eine "autonome" Soundkarte kann ich leider keine unterbringen (2 TV-Karten, große GraKa).


    Danke nochmal und Grüße
    Heinz

  • Zitat

    Mein Betriebssystem ist XP-pro.


    Entschuldigung, ich hatte es vorhin eilig, aber wo ich "papillon" gelesen habe erinnere ich mich natürlich wieder. Unter Windows sieht es allerdings mit "Midi Sequenzer" und "kostelos" sehr schlecht aus.


    Zitat

    Hatte schon mal vor, das in die Signatur zu schreiben, finde aber den Eintrag nicht...


    Oben in der Zeile unter dem Audacity Kopfhörer-Bild auf "Einstellungen" klicken, es erscheint dann die Seite mit deinen Benutzer-Einstellungen. Auf dieser Seite dann auf "Beitragsoptionen" klicken, dort gibt es dann einen Kasten "Beitragssignatur". Alles, was du dort hineinschreibst erscheint dann automatisch unter jedem Beitrag.


    Zitat

    Programmiersprache wäre auch eine Lösung, weil mir der Umgang VBA und Autolisp geläufig ist.


    Nyquist verwendet XLISP, ähnlich (aber nicht genau das gleiche) wie Autolisp.


    Zitat

    Zudem ist meine Soundkarte Onboard und nicht Miditauglich


    Die Soundkarte muss kein Midi können. Midi wird nur innerhalb des Sequenzer-Programms verwendet um die SoundFont Daten fernzusteuern. Die Tondaten werden dann ganz normal (wie mit Audacity) über die Soundkarte abgespielt und können meist auch als WAV-Datei (oder ein anderes Format) gespeichert werden.


    Wenn ich nachher Zeit habe muss ich mal nach einem kostenlosen Windows Midi Sequenzer suchen (falls es so etwas gibt).

  • Einen "richtigen" Midi Sequenzer (kostenlos) für Windows, der auch was taugt, habe ich leider noch nicht gefunden, mir ist aber eingefallen dass ich Schlagzeug und Bass-Spuren mal mit "orDrumBox" gemacht habe:


    * http://www.ordrumbox.com/ - Java Audio Sequencer with Drum Kits and Automatic Composer (kostenlos)


    Vorteil: du hast in einer halben Stunde verstanden wie es geht.


    Nachteil: das Programm wird (ähnlich wie Audacity) von Informatikstudenten in ihrer Freizeit entwickelt und ist deshalb mit Programmen wie Cubase nicht im geringsten vergleichbar.


    Das "orDrumBox" Programm ist im Prinzip so einfach wie Lego spielen. Du brauchst nur ein paar bunte Klötzchen zusammenklicken und an ein paar Reglern drehen. Als orDrumBox "Instrumente" lassen sich z.B. auch Tonschnipsel aus Audacity verwenden. Wie "professionell" sich das ganze am Ende anhört ist nur eine Frage des Aufwands. Die gesamte Rhythmusspur kann z.B. am Ende als WAV-Datei gespeichert werden und als Tonspur wieder in Audacity reingeladen werden, wo du dann mit den restlichen Intrumenten dazu spielen kannst.


    Aber wie gesagt: mit Cubase ist das nicht zu vergleichen, ich hatte aber immer viel Spass damit weil es so einfach geht. :)

  • Hallo Edgar,


    herzlichen Dank für deine Erklärungen und den Link. Hab mich gestern Abend noch etwas durch geklickt. Ist halt so, als ich vor Jahrzehnten meine "Karriere" als Gitarrtist und Sänger einer Unterhaltungsband aufgegeben habe, war das Bandecho der Gipfel der Errungenschaften. Seither bemühte ich mich erfolgreich, in Sachen Singen mit Gitarrebgeleitung jeder Technik aus dem Weg zu gehen. Inzwischen schwirren da Begriffe herum, deren "umgangssprachliche" Bedeutung mir fremder ist als wie die Marsoberfläche. Darum fehlen mir offenbar auch ein paar Sätze Hintergrundwissen, die jeder mit PC-Sound Arbeitende einfach kennt.
    Werde versuchen, erst mal einen Überblick zu gewinnen. Bis es so weit sein wird, nehme ich die eine oder andere Gesang- und Gitarrenspur auf.


    Noch ein paar Sätze zu Audacity:
    Jahrelang als CAD-Profi arbeitend kommen mir Optik und Arbeitsweise von Audacity weit mehr entgegen, als z.B. der Musikmaker von Magix oder auch Cubsae-Essential, dessen Manual ich diese Tage durch geackert habe. Was ich in Audacity vermisse, ist sowas wie ein automatisch generiertes "Fangraster". Dazu könnte ich mir vorstellen, mit Unterteilen der Textspur nach Takten/min. und Schlägen pro Takt ließe sich gut arbeiten (ähnl. einer "Klickspur"). Weiters wäre recht praktisch, wenn bei "Kursor zum Ende der Markierung" (oder Anfang) auch bei Nutzung der "Einrastzeiten" die Pfeiltasten wirksam wären (oder eine Tastenkombination).


    Zu Nyquist und Xlisp: Hab gestern noch gesehen, dass es sich um einen Lisp-Dialekt handelt. Demnach wären Grundkenntnisse da, aber dann fehlen mit jegliche Ideen, wie sowas "musikalisch" anzuwenden ist. Kommt noch dazu, das ich in Lisp zwar recht spannende und anerkannte Autocad-Automatisierungen geschrieben habe, aber nur "Programmierbastler" geblieben bin und ohne Handbuch neben mir nicht weit kommen würde...


    Grüße, Heinz

  • Zitat


    Custom "snap to" times possible?


    Genau das könnte es sein. Bei der schon vorhandenen Wahlmöglichkeit sollte eine Benutzereinstellung logische Ergänzung sein. Als Bedienungskomfort könnte dann gelten, wenn eine Übernahme in die Klick-Klack-Einstellungen - oder auch deren Auslesen - möglich wäre.