Wie geht das? - Anfangsschwierigkeiten mit Audaticy

  • Hallo zusammen.
    Kurz zur Einführung. Ich (50, computerdinosaurier, Adler tipp system :-)) habe einen 10 jährigen sohn, der unbedingt ein youtube video erstellen möchte. Leichtsinnigerweise habe ich ihm versprochen, ihm zu helfen :-). Mit Videoprogrammen komme ich jetzt einigermassen zurecht. Was ich jetzt versuche, ist gesprochene Texte in die Videos einzufügen. Hierzu habe ich meinen Sohn gebeten, mir einiges auf Band zu sprechen.
    Dadurch habe ich jetzt eine Tonspur von 9!!!! Stunden. Er hat das zu wörtlich genommen :)
    Jetzt wollte ich das ganze erst einmal kürzen, um wesentliches herauszufiltern.
    Doch da fangen die Probleme an.
    Spiele ich das Stück in audaticy version 2.1.2 ein, dann sind alle schneidewerkzeuge deaktiviert.
    1)Also ist meine erste Frage, wie kann ich überflüssige Textstücke ausschneiden und dann das wesentliche in einer neuen Datei speichern?
    Wenn ich das dann habe, wird das nächste Problem Frage 2 sein
    2)wie kann ich störende Hintergrundgeräusche herausfiltern? (Er hat das Band besprochen mit Freunden an einer Strasse. Der Strassenlärm ist sehr laut)
    Vielen Dank im voraus für eure Hilfe
    Jochen
    PS: BS Win 10 und win 8.1

  • Hallo Jochen,


    zu Deinen Fragen im einzelnen:


    Zitat von starblip

    Spiele ich das Stück in audaticy version 2.1.2 ein, dann sind alle schneidewerkzeuge deaktiviert.


    Das ist korrekt. Die entsprechenden Werkzeuge wirken nur auf eine ganze oder teilweise markierte Audiospur.


    Du kannst Dir das wie bei einer Textverarbeitung vorstellen: So lange Du keine Textstelle markierst, kannst Du sie weder fett hervorheben noch löschen. Das ist bei Audacity nicht anders.
    Na gut: So eine Art "Backspace" gibt es hier nicht. :cool:


    Zitat von starblip

    wie kann ich überflüssige Textstücke ausschneiden


    Markiere die überflüssige(n) Textstelle(n) - bitte nicht zu knapp schneiden, immer etwas Luft lassen - und lösche sie. Das geht in dem Fall auch mit der "Entf"-Taste.


    Zitat von starblip

    und dann das wesentliche in einer neuen Datei speichern?


    Du kannst eine bzw. mehrere Audiospuren markieren und sie über das Datei-Menü exportieren (*.wav wäre hier vorteilhaft, falls später doch noch Änderungen erwünscht sind; *.mp3 und ähnliche verlustbehaftete Formate sind als Zwischenlösung nicht so gut geeignet).


    Davon abgesehen empfehle ich Dir, neben der eigentlichen Audio-Datei (das wäre die reine Audiospur) auch das Audacity-Projekt als solches zu speichern (Dateiendung *.aup; dazu gehört ein gleichnamiger Ordner). Das erleichtert spätere, schnelle Korrekturen anstelle eines immer wiederkehrenden, zeitintensiven Imports der Audiodatei.


    Zitat von starblip

    wie kann ich störende Hintergrundgeräusche herausfiltern? (Er hat das Band besprochen mit Freunden an einer Strasse. Der Strassenlärm ist sehr laut)


    Es gibt den Effekt "Rauschenverminderung" bei Audacity. Dazu muss erst ein Stück des Rauschens markiert werden, damit es analysiert werden kann, und dann dieser Filter auf die Aufnahme angewendet werden.


    Die Sache hat einen Haken.
    Je gleichmäßiger und besser abgrenzbar das Rauschen von der Sprache ist, um so besser. Beispiele: Eigenrauschen eines Mikrofons oder der Soundkarte, Computerlüfter etc..
    Straßenlärm ist nach meiner Einschätzung a) unregelmäßig, b) verschieden laut und c) ziemlich stark im Frequenzbereich der menschlichen Stimme liegend. Das könnte eventuell zu Problemen führen, wenn es sich nicht um das monotone Rauschen einer nahen Autobahn handelt. Schließlich muss Audacity das Rauschen mit Hilfe eines Algorithmus rein mathematisch herausrechnen; das Programm hat ja kein wertendes Hörvermögen geschweige denn ein ästhetisches Empfinden.


    Da der Straßenlärm auch noch "sehr laut" ist, kann das Endergebnis möglicherweise nicht so wie erwartet ausfallen.
    In den analogen Zeiten gab es (und gibt es heute noch) das "Signal-/Rauschverhältnis" (S/N Ratio), welches in den technischen Datenblättern des Aufnahmeequipments durchaus eine Rolle spielt - nur eben früher vielleicht mehr als heute. Es kennzeichnet den messbaren Abstand in Dezibel (dB) zwischen dem Nutzsignal (Sprache, Musik) und dem Störsignal (Rauschen): Je größer, desto besser.
    Übertragen auf Dein Beispiel würde das wahrscheinlich ein recht kleines Verhältnis bedeuten, was in der Folge - nach jeder Filterung - für ein nicht so gutes Endresultat spricht.


    Von daher bitte ich Dich, von Audacity keine Wunder zu erwarten.


    Viel Erfolg!
    Gruß, Uli