Generell Normalisieren oder einfach so belassen

  • Hallo,


    ich digitalisiere gerade alle meinen analogen Schätze, System ist ein Debian Linux und eine ESI Julia Recordingkarte.
    Per Alsamixer stehen alle Eingänge auf Maximum, in Audacity selbst ist das Feld der Aussteuerungs Regler ausgegraut.


    Die Aufnahmen des Analogen Eingangs haben eine Aussteuerung bis maximal 0,5. Ich habe testhalber mal mit diesem Stand eine Audio Datei so exportiert, danach alles normalisiert und mir diese Ergebnis auch angehört. Mit meinen ungeschulten Ohren konnte ich definitiv keinen Unterschied hören, scheinbar war die ESI Karte doch eine sehr gute Wahl.


    Bevor ich hier jetzt 250 eingelesene Kassetten und 50 Schallplatten mit falschen Einstellungen abspeichere meine grundsätzlich Frage, macht es überhaupt einen Sinn jedes grundsätzlich Projekt zu normalisiern? Ich gehe immer davon aus dass hier nur Werte hochgerechnet werden und das bei jeder Nacharbeit irgendetwas verfälscht wird. Wenn es nichts verfälscht, im Gegenzug aber die Lautstärke aus den verschiedenen Quellen angleicht wäre es ja grundsätzlich immer sinnvoll.



    Vielen Dank für Eure Hinweise und Empfehlungen.


    Gruß
    Shakky

  • Deine Frage lässt sich pauschal so nicht beantworten. Da spielt auch ein Stück weit das persönliche Empfinden - und der so genannte "Wohlklang" - mit eine Rolle.
    Das menschliche Ohr ist nun mal ein Sinnesorgan, das sich leicht täuschen und ebenso leicht umschmeicheln lässt; die Wahrheit hört es nicht immer so gern (aus dem Mikrofonbereich gibt es da beeindruckende Beispiele).


    Hast Du Dich denn schon mal mit den Aspekten der Normalisierung und ihren Auswirkungen beschäftigt? Z.B. unter Zuhilfenahme des kurzen Wikipedia-Artikels?
    Vielleicht erleichtert Dir das die Entscheidung.


    Zitat von shakky:1351255645

    Wenn es nichts verfälscht, im Gegenzug aber die Lautstärke aus den verschiedenen Quellen angleicht wäre es ja grundsätzlich immer sinnvoll.


    Wenn Du mit "verschiedene Quellen" die jeweiligen LPs und MCs meinst: Nein, da melde ich leise Zweifel an, dass da immer die gleiche Lautstärke (oder meintest Du Lautheit?) bei herauskommt.
    Je dynamischer eine Aufnahme ist - und bei den LPs erwarte ich das sogar, da es sie zu einer Zeit gab, in der der loudness war noch nicht so intensiv tobte -, um so eher wird ein Peak an der 0-dB-Grenze für einen Stopp sorgen, während der RMS-Wert eher gering bleibt. Einzig die lautesten Stellen der Aufnahme bewegen sich auf dem gleichen Level, was aber nicht immer Auswirkungen die gleichmäßige (!) Lautstärke aller Aufnahmen hat.


    Strebst Du eine vergleichbare Lautheit Deiner Aufnahmen an, müsstest Du zu anderen Mitteln greifen, die der Audio-Purist aber ablehnt.
    Ich persönlich jedoch würde, bei der Verwendung eines guten Audio-Interfaces = guten Ausgangsmaterials, durchaus die Normalisierung anwenden.

  • Hallo,


    Danke für die Antwort. Ich kenne es nur noch von früher Aufnahmen je nach verwendetem Band und Dolby Einstellung optimal auszusteuern um eine bestmögliche Aufnahmequalität und Dynamik zu haben.


    Weil genau dies ja bei meiner momentanen Situation am Anfang fehlt bin ich ja so unsicher ob eine nachträgliche Veränderung/Optimierung der Aussteuerung durch diese Normalisierungsfunktion überhaupt noch einen Sinn macht. Es wird nichts weiter nachbearbeitet und das Quellmaterial reicht von guter Qualität bei den MDs und Metallbändern bis hin zu übelsten Mono-Aufnahmen auf Normalbändern von Live-Konzerten.


    Ich werde Deiner Empfehlung aber Rechnung tragen und das Nomalisieren einfach machen wenn es Deiner Ansicht nach nichts schadet/weiter verschlechtert.


    Gruß
    Shakky